Das Jahr der Kartoffel
oder: Wie sich meine Kartoffelsorten entwickelt haben.
Am 4. Oktober ist das Jahr der Kartoffel zu Ende: Die letzten Kartoffeln sind ausgebuddelt. Die ruandischen Kartoffeln ohne Namen sowie ein Kreuzungsprodukt aus der ruandischen mit einer einheimischen Sorte (vermute ich zumindest; ich habe sie aus einem Samen gewonnen, den ich 2011 in Fürstenberg/Havel einer ruandischen Staude abgenommen hatte; aber auch das ist nur eine Vermutung, da ich über meine Kartoffelsorten bisher nur unzureichend Buch geführt habe. Auf jeden Fall ist mir diese Sorte im letzten Jahr aufgefallen, da die Knollen gelb waren, Wuchs, Vegetationsdauer und Braunfäule-Widerstandsfähigkeit aber mit denen der ruandischen Sorte übereinstimmten.)
In diesem Jahr hatte ich drei Parzellen mit Kartoffeln bepflanzt, insgesamt 10 Sorten (blau: Valfi, Vitelotte, Blauer Schwede, Shetland Black; rot: Highland Burgundy Red, Rosara, Laura, Ruandische; gelb: Adretta, Ruanda-Abkömmling). Im folgenden lasse ich einmal ausschließlich Bilder für mich erzählen.
1. die Parzelle am Garteneingang (vordere Parzelle); vorn wächst Laura, in der Mitte Valfi und hinten Vitelotte.
- 15. Mai
- 23. Mai
- 8. Juni
- 14. Juni
- 22. Juni
- 6. Juli
- 22. Juli
- 1. August, mein Schwiegervater pflückt nebenstehende Buschbohnen
- 23. August
- 23. August, Vitelotte geerntet und im Folientunnel zwischengelagert
- 30. August, Laura wird geerntet
- 30. August, Valfi-Ernte
2. Die Parzelle direkt vor dem Haus, d. h. zu großem Teil in seinem Schatten während des Tages (mittlere Parzelle); links wächst Adretta, daneben der ruandische Mischling, Rosara und rechts außen die Ruandische. Unter dem Tabak haben sich vom letzten Jahr noch eine unbekannte Weiße sowie Cherie erhalten.
- 2. Mai, hinten die gut vorgekeimten Adretta, von den anderen ist noch nichts zu sehen
- 15. Mai; links Adretta
- 15. Mai – noch ein Blick in die Reihen
- Die Ungeplanten im Tabakbeet am 15. Mai
- 30. Mai
- 30. Mai
- 8. Juni
- 14. Juni
- 22. Juni, wild wuchernde Ruandische
- Adretta am 22. Juni
- Die Ruandische am 28. Juni
- 6. Juli, vorne die „Brennende Liebe“
- 13. Juli
- 17. Juli
- Adretta am 17. Juli
- 22. Juli
- 3. August
- Adretta am 7. August
- Der Rest am 7. August
- Der Rest am 23. August
- Ernte Adretta am 30. August
- Ernte unbekannte Weiße und rosa Cherie am 30. August
- Prachtvolle Ernte Rosara am 30. August
- Ernte der Ausdauerndsten am 20. Oktober, links die Ruandische, rechts deren weißer Abkömmling
- Die Ruandische frisch auf dem Tisch
- Meine liebe Frau während der Ernte am 20. Oktober
- In dieser Parzelle fanden sich einige Exemplare dieser, meiner Gegenspieler: des Kartoffelkäfers (und seiner Entwicklungsstadien)
3. Die Parzelle in der Wiese zwischen Obstbäumen (hintere Parzelle); hier hatte ich Blauer Schwede (links), Shetland Black (Mitte) sowie Highland Burgundy Red eingebuddelt.
- 15. Mai
- 30. Mai
- 8. Juni
- 14. Juni
- 22. Juni
- 22. Juni
- 28. Juni
- 6. Juli
- 18. Juli
- 25. Juli
- 25. Juli, auch die letzten Blätter im Schatten werden von Braunfäule ergriffen
- 3. August
- 7. August
- 23. August
- Ernte Shetland Black und Highland Burgundy Red am 30. August
- Volle Schüssel Blauer Schwede, 30. August
Wie man sehr schön sehen kann, gewann die Braunfäule ab Mitte Juli die Oberhand, Mitte August hatte sie die empfänglichen Bestände dahin gerafft, so dass ich Ende August den Ertrag aus der Erde holen konnte.
Die ertragreichste Sorte war wohl die Sorte Rosara; sie hatte auch die schönsten und dicksten Knollen.
Bei den Sorten Blauer Schwede, Shetland Black und Highland Burgundy Red kann ich genau angeben, wie viel jeweils aus 1,5 kg Saatkartoffeln geworden ist: 11 kg Blauer Schwede sowie jeweils 6 kg der beiden anderen.
Am meisten gefreut habe ich mich über den unerwarteten Ertrag von 5 kg Cherie, der sich eigenmächtig, unter Tabak versteckt entwickelt hat; er hat mich überzeugt, Cherie vorerst im Anbauprogramm zu behalten (im letzten Jahr hatte diese Speisekartoffel – sie entstammt dem Regal eines Supermarkts – nur große Mengen „Drillinge“ produziert).
Wenn meine Pflanzkartoffeln den Winter unbeschadet überstehen, werde ich im nächsten Jahr einen genaueren Vergleich vornehmen, indem ich von jeder Sorte die gleiche Anzahl im Boden versenke; aber da die geplante Anbaufläche im Schatten von Obstbäumen liegen wird, wird auch dieser Vergleich seine Ungenauigkeiten haben.
Aber lassen wir erst einmal das nächste Frühjahr kommen! Und was dann von uns, dem Garten und den Pflanzkartoffeln den Winter überstanden hat.
Und dann ist ja auch die Frage mit TPS noch nicht geklärt. Du weißt nicht, was TPS bedeutet? True Potato Seeds. Manche sagen, man solle Kartoffeln ebenfalls aussäen (und nicht pflanzen), dann habe man zwar keine einheitlichen Sorten mehr, dafür aber gesündere und robustere, und weniger Probleme mit der Lagerung und dem Erhalt von Krankheiten an den Pflanzkartoffeln.
Also Samen habe ich genug geerntet, wie Du auf dem nächsten Bild sehen kannst.
Zum Abschluss noch ein farbiges Bildchen, das zeigt, was man aus bunten Kartoffeln machen kann: Bunten Kartoffelsalat.