Das Jahr der Kartoffel
oder: Wie sich meine Kartoffelsorten entwickelt haben.
Am 4. Oktober ist das Jahr der Kartoffel zu Ende: Die letzten Kartoffeln sind ausgebuddelt. Die ruandischen Kartoffeln ohne Namen sowie ein Kreuzungsprodukt aus der ruandischen mit einer einheimischen Sorte (vermute ich zumindest; ich habe sie aus einem Samen gewonnen, den ich 2011 in Fürstenberg/Havel einer ruandischen Staude abgenommen hatte; aber auch das ist nur eine Vermutung, da ich über meine Kartoffelsorten bisher nur unzureichend Buch geführt habe. Auf jeden Fall ist mir diese Sorte im letzten Jahr aufgefallen, da die Knollen gelb waren, Wuchs, Vegetationsdauer und Braunfäule-Widerstandsfähigkeit aber mit denen der ruandischen Sorte übereinstimmten.)
In diesem Jahr hatte ich drei Parzellen mit Kartoffeln bepflanzt, insgesamt 10 Sorten (blau: Valfi, Vitelotte, Blauer Schwede, Shetland Black; rot: Highland Burgundy Red, Rosara, Laura, Ruandische; gelb: Adretta, Ruanda-Abkömmling). Im folgenden lasse ich einmal ausschließlich Bilder für mich erzählen.
1. die Parzelle am Garteneingang (vordere Parzelle); vorn wächst Laura, in der Mitte Valfi und hinten Vitelotte.
2. Die Parzelle direkt vor dem Haus, d. h. zu großem Teil in seinem Schatten während des Tages (mittlere Parzelle); links wächst Adretta, daneben der ruandische Mischling, Rosara und rechts außen die Ruandische. Unter dem Tabak haben sich vom letzten Jahr noch eine unbekannte Weiße sowie Cherie erhalten.
3. Die Parzelle in der Wiese zwischen Obstbäumen (hintere Parzelle); hier hatte ich Blauer Schwede (links), Shetland Black (Mitte) sowie Highland Burgundy Red eingebuddelt.
Wie man sehr schön sehen kann, gewann die Braunfäule ab Mitte Juli die Oberhand, Mitte August hatte sie die empfänglichen Bestände dahin gerafft, so dass ich Ende August den Ertrag aus der Erde holen konnte.
Die ertragreichste Sorte war wohl die Sorte Rosara; sie hatte auch die schönsten und dicksten Knollen.
Bei den Sorten Blauer Schwede, Shetland Black und Highland Burgundy Red kann ich genau angeben, wie viel jeweils aus 1,5 kg Saatkartoffeln geworden ist: 11 kg Blauer Schwede sowie jeweils 6 kg der beiden anderen.
Am meisten gefreut habe ich mich über den unerwarteten Ertrag von 5 kg Cherie, der sich eigenmächtig, unter Tabak versteckt entwickelt hat; er hat mich überzeugt, Cherie vorerst im Anbauprogramm zu behalten (im letzten Jahr hatte diese Speisekartoffel – sie entstammt dem Regal eines Supermarkts – nur große Mengen „Drillinge“ produziert).
Wenn meine Pflanzkartoffeln den Winter unbeschadet überstehen, werde ich im nächsten Jahr einen genaueren Vergleich vornehmen, indem ich von jeder Sorte die gleiche Anzahl im Boden versenke; aber da die geplante Anbaufläche im Schatten von Obstbäumen liegen wird, wird auch dieser Vergleich seine Ungenauigkeiten haben.
Aber lassen wir erst einmal das nächste Frühjahr kommen! Und was dann von uns, dem Garten und den Pflanzkartoffeln den Winter überstanden hat.
Und dann ist ja auch die Frage mit TPS noch nicht geklärt. Du weißt nicht, was TPS bedeutet? True Potato Seeds. Manche sagen, man solle Kartoffeln ebenfalls aussäen (und nicht pflanzen), dann habe man zwar keine einheitlichen Sorten mehr, dafür aber gesündere und robustere, und weniger Probleme mit der Lagerung und dem Erhalt von Krankheiten an den Pflanzkartoffeln.
Also Samen habe ich genug geerntet, wie Du auf dem nächsten Bild sehen kannst.
Zum Abschluss noch ein farbiges Bildchen, das zeigt, was man aus bunten Kartoffeln machen kann: Bunten Kartoffelsalat.