Kürbisgewächse, 2. Teil
oder: Wie Melone, Zukkini, Gurke und Kürbis den Sommer verbrachten.
Heute habe ich den Ständer mit den Samentütchen wieder im Supermarkt-Eingang gesehen, am 15. Januar! Das Wetter ist zwar nahezu frühlingshaft, aber trotzdem: Da stimmt doch irgendwas nicht! Wir sind doch mitten im Winter; klirrende Kälte, Frost und Schneetreiben müssten sein. Wir müssten viel schlafen und zurück blicken, den vergangenen Sommer Revue passieren lassen – und nicht schon mit Frühlingsgefühlen infiziert werden!
Ich habe doch noch längst nicht alles aus dem vergangenen Sommer erzählt!
Über den Tabak und seine Entwicklung habe ich noch nicht berichtet, über die Blütenpflanzen noch nicht, auch über die Rosen und die unerwünschten Kräuter nichts, über meine Begegnungen mit der Tierwelt nicht, über Pleiten, Pech und Pannen nichts und auch über die weitere Entwicklung der Kürbis-Gewächse kein Wort.
Aber mit dieser Familie fange ich jetzt an. Und dann schaue ich mal, wie viele der geplanten Berichte ich noch vor der ersten Samenlegung in diesem Jahr abschließen kann. Eigentlich ist ja nur noch der Tabakbericht notwendig, die anderen Berichte sind mehr allgemeiner Art und können jederzeit eingeflochten werden.
Aus meinem ersten Bericht über Familie Kürbis wisst Ihr ja schon, dass ich 2014 von ihren Mitgliedern letztlich zwei „Hokkaidos“ aus eigener Nachzucht, vier Gurkenpflanzen der Sorte „Vorgebirgstraube“ sowie vier Exemplare Zukkini (2 x „Cocozelle de Tripolis“ und 2 x „Striato d’Italia“) aufgezogen hatte. Dazu kommen im kleinen Gewächshaus drei Melonen-Pflanzen der Sorte „Sucrin de Tours“ sowie eine „Kanarische Gelbe“ aus dem Kern einer gekauften Pflanze.
Melonen
Ich lasse Euch zuerst einmal einen Blick ins Gewächshaus tun, in dem sich die Melonen entwickelten; wenn Ihr einen Moment Zeit habt, könnt Ihr den Sommer noch einmal an Euch vorüberziehen lassen.
Ihr seht, wie Melonen und Tomaten vor allem im Juli rasend schnell wuchern, und wie die Blätter der Melonen dann im August ebenso schnell Opfer des Mehltaus werden. Obwohl das Blattwerk also schon relativ frühzeitig seine Arbeit einstellen musste, sind dennoch einige Früchte herangereift und haben – ja, was? – nicht alle geschmeckt.
Die eine fette „Gelbe Kanarische“, die es gab, war ein Genuss, wirklich hervorragend, wie direkt von den Inseln importiert; leider habe ich sie nicht fotografiert.
„Sucrin de Tours“, eine alte Sorte aus Frankreich und als Saatgut direkt von dort bezogen, war aber eine glatte Enttäuschung, ungenießbar, wirklich.
Möglicherweise habe ich sie zu spät geerntet; aber sie sollte doch gerade in Überreife Süße erkennen lassen, oder nicht?
Hier ein Überblick über die Melonen im Detail:
Zucchini oder besser auf Deutsch: Zukkini
Gehen wir jetzt mal ein paar Schritte weiter Richtung hinterer Eingang und wenden uns nach links, dann stehen wir schon vor den Zukkini. Vier Stück entlang des Weges, außen die beiden Cocozelle de Tripolis, innen die beiden Striato d’Italia.
Dahinter wachsen, ebenfalls in Reihe, die vier Gurken „Vorgebirgstraube“. Noch dahinter habe ich drei Hokkaido-Kürbis-Pflanzen gesetzt.
Die Fläche ist erst am Ende des letzten Sommers in Gartenland umgewandelt worden; teilweise habe ich den vorhandenen, durch fehlenden Beschnitt hoch gewachsenen Bewuchs verwendet, um die Pflanzen mit sich selbst zu ersticken, teilweise habe ich eine große Plane darüber gedeckt.
In diesem Frühjahr war wirklich kaum noch ein Pflänzchen vorhanden, und die, die überlebt hatten, habe ich im Laufe des Sommers durch fleißiges Jäten und wiederholtes Mulchen im Zaum gehalten; den Rest haben dann die Kürbis-Gewächse mit ihren großen Blättern besorgt.
Es dauerte ziemlich lange, bis diese Familie ins Wachsen kam, den Mai und den größten Teil des Junis ließen sie ungenutzt verstreichen, rührten sich kaum vom Fleck, so dass ich laufend Angst um sie haben musste; denn die Schnecken ruhen um diese Zeit nicht mehr.
Aber dann, dann ging es ab. Im Juli gab es kein Halten mehr.
Von den Früchten der Zukkini sind leider zu viele auf den Kompost gewandert, und vier Übergrößen liegen immer noch im Kühlraum. Vier Pflanzen sind für eine Kleinfamilie mit begrenztem Appetit auf Zukkini einfach zu viel.
Vielleicht werde ich es in diesem Jahr (2015) bei zwei Exemplaren der Sorte „Striato d’Italia“ belassen; die sind auch nicht ganz so wuchsfreudig.
Gurken
Mit den Gurken war ich in 2014 rundum zufrieden.
Es war gut, dass ich ab Mitte Juli im Garten gelebt habe (wenn auch sehr unglücklich ob des Fehlens meiner Liebsten), da konnte ich jeden zweiten Tag die Gurken durchgehen und die passenden in Essiggurken verwandeln; wenn ich mal eine im dichten Blattgewirr übersah – und das kam trotz intensiver Suche immer mal wieder vor – waren sie nicht mehr ins Glas zu kriegen, nicht mal einzeln.
Die Ausbeute waren trotzdem fast 20 Gläser voller Gurken, an denen sich meine Fantasie mit den vorhandenen Gewürzen entfalten konnte. Es hat Spaß gemacht, mit verschiedenen Essigsorten und Zutaten zu experimentieren.
Das, was wir bis jetzt gegessen haben, war ziemlich lecker. OK, den Jungs hat letztens die Variation „Knoblauchzehe“ nicht gefallen, und ich muss sagen, ich fand sie zwar interessant, aber doch auch sehr knoblauchlastig und scharf, also nicht unbedingt wiederholenswert.
Kürbis
Zum Schluss zeige ich Euch die Kürbisse.
Ich musste wie gesagt lange bangen, aber dann waren sie nicht mehr aufzuhalten. Komischerweise blieben zwei Pflanzen in einem frühen Stadium stecken, eine schon im Anzuchttopf, die andere dann draußen (sie ist oben auf dem großen Bild in der Mitte zu sehen, die mit dem orangen Kürbis).
Die anderen beiden aber bedeckten die gesamte restliche Fläche und hätten wahrscheinlich auch noch die begrenzende Hecke von Nachbar S. erklommen, wenn ich dies nicht mehrfach verhindert hätte.
Leider habe ich kein Bild der Ernte; aber es müssen wohl 10 – 15 Stück unterschiedlicher Größe und Form gewesen sein. Die größere Zahl war vom Hokkaido-Typ, es gab aber auch größere, ich vermute, vom Lakota-Typ. Möglich wäre aber auch, dass die Samen von einer F1-Generation stammen (ich hatte sie ja einem gekauften Kürbis entnommen) und sich in unterschiedliche Sorten aufgespaltet hatten.
Mal sehen, was sich im nächsten Jahr daraus entwickelt – wenn ich denn überhaupt Platz für Kürbisse finde.