Neues von den Feuerbohnen
oder: Weitere Lernstunden für Bienen, Hummeln und mich.
Erst 2018 habe ich ja von der Existenz der gigantischen Feuerbohnen erfahren und sie seitdem jedes Jahr angebaut. Ich wollte gleich eine bunte Mischung erzeugen, indem ich schwarze und weiße Bohnen zusammen habe wachsen lassen. Bei ihrer Kreuzung hatte ich auf schwarz-weiß gestreifte oder wenigstens entsprechend gesprenkelte Bohnenkerne gehofft; aber nix war.
Bisher sind mir nur drei Typen begegnet: weiße, schwarze und solche mit hellvioletter Grundfarbe und schwarzen Flecken, wie sie das folgende Foto zeigt.
Dabei gibt es mehr Farbkombinationen – zumindest in Slowenien…
Das war also das erste, was ich lernen musste: Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) vermischen sich anscheinend nicht so bunt wie die Gemeinen Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris); aber es gab noch weitaus mehr zu lernen…
Der Schauplatz des Geschehens
Meine Feuerbohnen mussten bisher immer an derselben Stelle wachsen, nämlich auf der geschotterten (ehemaligen) Zufahrt zum Carport. Dort hatte ich eine ehemalige Schaukel abgestellt und daneben das Geniale Bohnengestell postiert, beides praktische Rankhilfen für Kletterbohnen.
Dieser Streifen war ursprünglich als Blühstreifen vorgesehen, weshalb ich mich nicht dazu hatte durchringen können, für die Feuerbohnen tabula-rasa, also reinen Tisch, zu machen und sämtliche Blutweideriche, Stockrosen, Pastinaken und andere Blühkräuter einfach auszuradieren; ich war der Ansicht, dass Feuerbohnen schnellwüchsig alle überwuchern würden.
Überall dort, wo ich eine Möglichkeit für die Bohnenlianen sah, sich hochzuwinden, lockerte ich den Boden spatentief in einem 20×20-Zentimeter-Quadrat und steckte ungefähr fünf Bohnen hinein; das war Mitte Mai mein jährliches, knappes Aussaatritual.
Ohne Schneckenschutz führte dieses Vorgehen 2020 beinahe zu einem Totalausfall der ersten jungen Feuerbohnengeneration – nur eine zweite Aussaat konnte das Schlimmste verhindern – und auch 2021 mit Schneckenkragen noch zu deutlichen Einbußen; denn ich hatte meine Rechnung ohne die Bewohner des aufkommenden Blühpflanzendschungels gemacht.
Hier fehlte also der Lerneffekt; doch ich bin zuversichtlich, dass ich es im kommenden Jahr (Mensch, es ist ja schon 2022! Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich Euch an dieser Stelle!), also in diesem Jahr besser machen und ein „richtiges“ Beet anlegen werde.
Nun gut; meine fest geplanten Vorhaben entpuppen sich leider meistens als unverbindliche Ideen…
Aus Schwarz wird Weiß
In 2021 hatte ich die Bohnen zumindest nicht zu tief vergraben und die Schneckenschutzringe frühzeitig aufgesetzt (ja, ein bisschen lerne ich jedes Jahr dazu).
2019, als die Fläche noch wenig bewachsen war, wollte ich dort meine schönen, großen, schwarzen Bohnen (die am Schluss des Beitrags „Sorten erhalten war gestern“ zu bewundern sind) zu einer samenfesten Sorte erziehen; doch leider hatte ich sämtliche Bohnen zu tief verlegt (eine Handbreit ist deutlich zu tief), so dass sich letztlich nur eine Pflanze aus dem Erdreich befreien konnte.
Nachdem ich 2020 von der bunten Bohnenmischung, die ich mit etwas mehr Erfolg groß gezogen hatte, wieder ein paar schöne, große, schwarze Bohnen ernten konnte, wollte ich im Jahr 2021 noch einmal wissen, was aus schönen, großen, schwarzen Feuerbohnen werden kann…
So kamen Anfang des Jahres nur schöne, große, schwarze Bohnen (einen Zentimeter flach) in die Erde. Trotz Verlusten durch Schneckenfraß konnten dieses Mal genügend Pflanzen die angebotenen Kletterhilfen erklimmen und…
…auch ihre langen Trauben mit Schmetterlingsblüten in den Farben rot und weiß entfalten.
Rot und Weiß? Bisher dachte ich, dass schwarze Feuerbohnen immer nur rote Blüten hervorbringen; jetzt sah ich plötzlich (auch) weiße…
Das löste wieder eine ganze Menge Fragen aus:
Konnte das mit rechten Dingen zugehen?
Ergeben weiße Blüten auch weiße Bohnen?
Können aus schwarzen Bohnen letztlich Pflanzen wachsen, die weiße Bohnen haben?
Herr Mendel, helfen Sie!
Die schwarze Farbe der Bohnen ist dominant (behaupte ich hier einfach mal; da bei der Gemeinen Gartenbohne die Vererbung der Bohnenfarbe ziemlich komplex ist, wird sie das wahrscheinlich auch bei der Feuerbohne sein; es gibt dazu nur wenig Informationen); um die einfache Vererbung der Bohnenfarbe zu verdeutlichen, habe ich eine Grafik erstellt:
Eine gemischt-erbige (heterozygote) Bohnenpflanze (2. Generation nach einer Kreuzung – F2), die in ihrem doppelten Chromosomensatz auf einem Chromosom eine Anlage (ein Allel) für die Farbe „weiß“ (a) und auf dem „Parallel“-Chromosom ein Allel für die Farbe „Schwarz“ (A) trägt, also den Genotyp Aa besitzt, wird demnach nur den Phänotyp „Schwarze Bohne“ produzieren.
Wenn die Aa-Bohnenblüten sich selbst befruchten – was auch bei Feuerbohnen häufiger vorkommt, entstehen bei den Nachkommen (in der F3) im Durchschnitt die folgenden Genotypen: zweimal Aa (schwarze Bohnen, gemischt-erbig), einmal AA (schwarze Bohnen, rein-erbig) und einmal aa (weiße Bohnen, rein-erbig).
Wenn meine gemischt-erbige Pflanze (Aa) des Vorjahres von einer Biene mit dem Blütenstaub einer weiß-bohnigen Feuerbohnenpflanze (aa) befruchtet worden wäre, wären daraus (im Durchschnitt) sogar zwei Nachkommen mit der Allel-Verteilung aa (weiße Bohnen, rein-erbig) und zwei mit der Genverteilung Aa (schwarze Bohnen, gemischt-erbig) entstanden.
Aus einer schwarzen (gemischterbigen) Bohne können also ohne Weiteres Bohnenpflanzen mit weißen Bohnenkernen entstehen.
Vielen Dank, Herr Mendel, dass Sie mir die Spaltungsregel noch einmal verdeutlicht haben (ja, es dauert, bis manche Dinge richtig sitzen)!
Von Blüten- und Bohnenfarben
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass weiß-blühende Bohnen immer auch weiße Bohnenkerne besitzen, hätte ich nicht so gespannt auf die Bohnenernte gewartet; denn sie belegte nur diese Tatsache…
Wie bei den Blüten der Erbgang aussieht, soll die folgende Grafik verdeutlichen, die die Vererbung von der F2 zur F3 im so genannten „Punnett-Quadrat“ zeigt. Die Blütenfarbe „Rot“ ist dominant gegenüber „weiß“ (wie man sieht).
Bisher hatte ich nur rot- und weiß-blühende Feuerbohnenpflanzen im Garten. Recherchen für diesen Beitrag offenbarten mir aber, dass es auch Sorten gibt, deren Blüten rot und weiß sind, wie die Sorte „Painted Lady“ zum Beispiel; diese Variante wird mit „Phaseolus coccineus var. bicolor“ bezeichnet.
Wenn es eine Variante „zweifarbig“ gibt, dann sollte es auch Bezeichnungen für die anderen Varianten geben.
Ja, es werden insgesamt drei Varianten definiert: Neben der „var. bicolor“ (Samenfarbe zumeist beige mit braunem Muster) existieren noch die beiden Varianten „var. albiflorus“ (weiß-blühend, mit weißen Samen) und „var. coccineus“ (feuerrot blühend, mit schwarzen Samen bzw. hell-violetten, die schwarze Flecken und Punkte zeigen).
Nebenbei bemerkt: Das lateinische Wort „coccineus“ bedeutet „scharlach-rot“; im Englischen wird die feuerrot blühende „Feuerbohne“ deshalb auch „Scarlet-Runner-Bean“ genannt, „Scharlach-rote Kletterbohne“.
Ich habe außerdem gelernt, dass die Verteilung der Blütenfarben in Europa nicht einheitlich ist: In manchen Ländern wird mehrheitlich die var. albiflorus angebaut, in anderen vor allem var. coccineus; in einigen Ländern überwiegt die var. bicolor in den Gärten und auf den Feldern.
„…Diese schöne Bohne ist für Europa neu, sie wurde zuerst von Dom Antonio da Arrabida, Bischof von Anemuria, in seiner Flora von Rio Janeiro im Jahre 1827 beschrieben und abgebildet.… …In den Garten-Verzeichnissen fand ich sie zuerst bei Mette in Quedlinburg 1848 als neue zweifarbige buntblühende Prunkstangenbohne;…“
aus: Die Gartenbohnen – Ihre Verbreitung, Cultur und Benutzung, 1869, S. 84
Tja, wie war das mit dem lebenslangen Lernen?
Käfer-Feuerbohnen
Wer bis jetzt noch nicht weiß, wie Feuerbohnen schmecken, dem lasse ich jetzt mal das Wasser im Munde zusammenlaufen: „Ein Hauch Widerstand durch die dünne Schale, danach eröffnet sich ein sinnliches Bohnenvergnügen. Fein und cremig schmeichelt der Kern dem Gaumen, beinahe schmelzend mit einer eleganten Anmutung von feinem Maronipüree, begleitet vom reizvollen Biss der Haut. Ganz zarte nussig-pfeffrige Nuancen und angedeutete Süße ergeben den perfekten Nachgeschmack“.
Ich gebe zu, dass ich gemogelt habe; denn dieser Lobgesang bezieht sich selbstverständlich nicht auf gewöhnliche Feuerbohnen, sondern ausschließlich auf die „Steirische Käferbohne“, die durch die Eintragung in das EU-Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geschützten geografischen Angaben mit dem schönen Namen „eAmbrosia“ geadelt wurde.
Neben der steirischen Landsorte gibt es auch noch jede Menge anderer Landsorten in Europa (und in aller Welt), die göttlich schmecken, die aber nur mit Hilfe zahlungskräftiger Liebhaber:innen überleben können; dabei wäre die Erhaltung der genetischen Vielfalt ganz einfach, wenn die zunehmende Zahl der Hobby-Gärtner:innen wieder vermehrt eigenes Saatgut nutzen würde; denn ich wage zu behaupten, dass meine No-name-Bohnen mindestens so gut schmecken, wie die obige Beschreibung vorgaukelt.
Den Hinweis, doch bitteschön selbst gewonnenes Saatgut zu verwenden (um die Menschheit zu retten), musste ich mal wieder loswerden.
In Österreich werden alle Feuerbohnen (auch) „Käferbohnen“ genannt – dachte ich bisher (weil es so auch in der Wikipedia steht); aber…das österreichische Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus ist anderer Meinung:
Der Name „Käferbohne“ ist, wie eine Umfrage nachweist, eine vorwiegend in der Steiermark gebräuchliche Bezeichnung für Bohnen mit bestimmtem Aussehen. Der Name Käferbohne wurde daher auch in das Österreichische Wörterbuch aufgenommen.
Der Ursprung des Wortes ist unklar. Es finden sich folgende Annahmen: die Bezeichnung könnte auf den häufigen Befall durch den Bohnenkäfer zurückzuführen sein oder auf die optische Ähnlichkeit mit Flügeldecken von Käfern. Eine weitere Vermutung ist, dass das Wort „Käferbohne“ aus dem Wort Körnerbohne durch Tradierungsfehler entstanden ist.
Ja, wieder was dazugelernt, doch ich weigere mich, es anzunehmen: Bei mir sind alle hell-violetten Feuerbohnen mit schwarzer Sprenkelung „Käferbohnen“, egal woher sie kommen – und bleiben es auch, zumindest für diesen Beitrag.
Was ich allerdings sicher weiß (und auch schon bei „Gigantismus bei Bohnen“ verraten habe), ist, dass ich 2018 griechische „Käferbohnen“ bei mir ausgesät hatte.
Ob sich diese damals nun ungefragt in meine schönen, schwarzen Bohnen eingekreuzt haben oder ob in den schwarzen „Kaliningrad“-Bohnen, mit denen ich meine Mischung u. a. gestartet habe, schon ein solcher Erbteil verborgen war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall habe ich in diesem Jahr auch wieder „Käferbohnen“ ernten können, die nur aus den schönen, großen, schwarzen Bohnen entstanden sein können, die ich gelegt hatte.
Die spannende Frage, wie der Erbgang bei „Käferbohnen“ ausschaut, bleibt vorerst unbeantwortet; auch zur Vererbung der Blütenfarbe „Rot-weiß“ kann ich noch nichts sagen, so lange solche nicht in meinem Garten blühen.
Es bleiben noch Wissenslücken für weitere Lernstunden…
Die Zukunft der Feuerbohne ist weiß
In diesem Jahr plane ich, ausschließlich weiße Bohnen der Erde anzuvertrauen. Mal sehen, ob von weißen Bohnen nur weiß-blühende Feuerbohnenpflanzen gebildet werden, oder was ich dieses Mal dazulernen muss…
Auf jeden Fall will ich mir eine eigene, weiße Feuerbohnensorte schaffen. Sie wird zwar zuerst recht unterschiedliche Bohnen- und Hülsenformen aufweisen – so wie die schwarzen von diesem Jahr, die auf dem nachfolgenden Bild zu sehen sind; aber diese Vielfalt gibt mir die Möglichkeit, die Zukunft meiner Feuerbohnen selbst zu gestalten: Wenn ich kein buntes Formengemisch essen möchte (was geschmacklich keinen Unterschied zu „reinen“ Formen aufweist), kann ich durch stetige, zielgerichtete Auswahl meiner Saatbohnen mit der Zeit auch eine einheitliche Bohnen- und Hülsenform kreieren.
Im Moment tendiere ich aber ganz stark zum Formen- und Farbengemisch, so wie bei Zwiebeln, Möhren und anderen Bohnen. Je mehr (genetische) Vielfalt, desto besser für meine zukünftigen Anbauerfolge (und natürlich auch für die Menschheit): Irgendeine Variante bringt sicher in jedem Jahr eine Ernte, vielleicht nur eine mäßige, dafür aber eine regelmäßige.
Und wer weiß: Vielleicht entsteht ja auch etwas ganz Neues, etwas ganz Außerordentliches, etwas, dass die Industrielle Landwirtschaft gebrauchen kann, die kaum Feuerbohnen anbaut; aber vielleicht hat ja irgendein Mensch mal eine Idee, wie Stangenbohnen maschinell geerntet werden können (zusammen mit Mais werden sie ja schon hier und da angebaut und mit dem Mähdrescher geerntet).
Vielleicht muss auch erst der Bohnen-Burger erfunden werden…
Bienen und Hummeln und Feuerbohnen
Ich komme zum Schluss und zu dem, was meine Hummeln und Bienen eventuell im Umgang mit Feuerbohnen dazugelernt haben; oben hatte ich ja angekündigt, auch von ihren Lernerfolgen zu berichten, und so sei es:
Zuerst dachte ich, meine Bienen und Hummeln hätten endlich gelernt, die Bohnenblüten richtig zu befruchten, also so, wie man sich das vorstellt: Sie kriechen zwischen ihre Blütenblätter – Fahne, Flügel und Schiffchen genannt, um an den Nektar zu gelangen, und bringen dabei den Pollen einer anderen Blüte auf die Narbe der Eizelle.
Ich hatte sie dabei ausgiebig beobachtet – und fotografieren können; sie erfüllten zu meiner Freude ihre Aufgabe zuverlässig…
…aber irgendwann sah ich sie zwar die Blüten zielstrebig anfliegen, aber dann direkt und ohne Umschweife an deren Unterseite abtauchen. Bei genauerer Betrachtung sah ich, wie sie dort ihren Saugrüssel in ein kleines Löchlein steckten…
Ähnliches hatte ich ja schon 2018 beobachten können; damals befanden sich nur sämtliche Löcher auf der Oberseite der Blüten.
Auch hier durfte ich wieder dazulernen: Was ich für eine Besonderheit (und möglicherweise eine Erstentdeckung) hielt, hatte schon Charles Darwin gewusst: Insekten mit kräftigen Beißwerkzeugen (und zu kurzen Saugrüsseln) sparen sich häufig die Mühe, tief in die Blüten einzudringen, sondern beißen sie einfach am unteren Ende der Blütenröhre auf, dort, wo der Nektar gebildet wird, um so das köstliche Nass ganz easy in sich aufzunehmen.
Neben den Täterinnen nutzen diesen bequemen Zugang dann auch andere Lebewesen ungeniert aus, wie z. B. Ameisen, und bedienen sich, ohne dafür Bestäubungsdienste als Gegenleistung zu erbringen – manche nennen ein solches Verhalten Diebstahl oder gar Raub!
Ich frage mich: Wie und wann kommen die Bienen und Hummeln auf die Idee, durch den „Hintereingang“ einzubrechen, anstatt die extra eingebaute Tür zu benutzen, um den Nektar zu holen? Und: Warum löcherten sie die Blüten vor drei Jahren oben, 2021 aber unten?
Wo lernen sie sowas?
Hallo Jürgen, bin auch mal wieder auf Deiner Seite vorbeigekommen….bin für nächstes Jahr den Bohnen verfallen…. die Stachelbeerensämlinge wurden leider zum Teil von unseren 3 Kaninchen, die ständig abgehauen sind aufgemampft… das sind hoppelnde Miniziegen…die die überlebt haben sind wahrscheinlich genau die Menge, die ich noch pflegen kann.. da der Bohnenanbau dieses Jahr ganz gut geklappt hat, aber die Spezialsorten teuererweise fast alle nicht aufgegangen sind (vielleicht auch zu tief gesteckt, höchstwahrscheinlich zu trocken) habe ich mir wieder verschiedene- diesmal sogar noch mehr… Sorten gekauft… ich bin ganz voll Vorfreude auf die bunte Samenmischung, die ich ernten werde… dieses Jahr hatten wir höchstwahrscheinlich seltene Sorten als Schoten aufgegessen… ich bin so begeistert von den vielen bunten Bohnenkernen, dass ich mich gar nicht auf eine Sorte festlegen kann, so gehts mir mit meinen immer bunter werdenden Hühnern auch…die Bohnen haben den Vorteil der Nachbarschaftsfreundlichkeit und man packt sie im Winter einfach weg….habe auch zu den bezeichneten Sorten einfach eine bunte Mischung gekauft….werde Stangen und Buschbohnen säen….die von denen ich teilweise nur 6 Kerne habe, in Töpfchen vorziehen…. Auch Dir viel Freude weiterhin mit der Gärtnerei…LG Alex
Liebe Alexandra,
danke für Deinen Kommentar!
Neulich habe ich mich gefragt, was wohl aus den Stachelbeerstecklingen geworden ist und hatte schon vor, Dich danach zu fragen. Nun weiß ich bescheid…
Ja, Bohnen sind eine feine Sache, lecker zu essen und leicht zu ernten; außerdem bleiben sie in der Regel sortenrein, verkreuzen sich nur zu einem Prozentsatz, der genau dem richtigen Spaß- und Vielfaltsvermehrungfaktor entspricht.
Ich baue ja fast nur noch meine „eigenen“ Bohnen an, gemischte, gekreuzte, bunte, die mir gefallen, und freue mich über jede neue Variante, die sich zeigt, wenn ich die Bohnen aus ihren Hülsen befreie (das ist fast wie Geschenke-Auspacken: Spannung hoch drei).
Das kommende Jahr ist auch bei mir ein „Bohnen-Jahr“: Sie bekommen mehr Platz und Aufmerksamkeit (hoffentlich) als in den Vorjahren…
In diesem Jahr habe ich auch eine rot-weiß blühende Sorte erfolgreich in meine Feuerbohnen-Mischung einkreuzen können; mal sehen, wie sich die Feuerbohnen weiterentwickeln. Höchst spannend…
Dir ebenfalls viel Freude und Erfolg in Haus, Hof und Garten!
Viele Grüße
J:)rgen
Ja die Vorfreude habe ich momentan, und auch die Verzehrfreude – Kürbis und Kartoffeln in verschiedenen kulinarischen Kreationen … Im Frühling werde ich die treibenden Stachelbeeren versorgen und den kräftigsten einen Beetplatz geben…. Vermutlich treiben auch von den abgefressen noch welche aus… Bin durch so vieles auch nicht so ganz hinterhergekommen, was Beikräuter und Gießen angeht… Habe einige Feigenstecklinge gezogen und die Vision Stachelbeer-Feige Marmelade….gerade Deinen lehreichen Zwiebelartikel gelesen, von 2 Blüten geschossener Steckzwiebeln Samen gesammelt…echt danke für Deine leidenschaftliche Dokumentation!
Liebe Alexandra, ich freue mich, wenn Dir meine Beiträge gefallen! Danke für deinen Kommentar!
Das ist das Schöne am Lebendigsein: Immer wieder wachsen neue Ideen, neue Erkenntnisse, neue Pläne und Vorhaben!
Weiter so!
Viele Grüße, J:)
Hallo Jürgen,
1000 Dank für diese informativen Erfahrungen! Habe dein Blog auf der Suche nach Anbaumöglichkeiten der griechischen Gigantes gesucht und wurde hier fündig. Alles sehr hilfreich für das Vorhaben, den Bohnenanbau etwas überlegter zu gestalten. Im „wilden Garten“ (in einer KGA in Berlin Lichenberg) haben wir bisher nur „irgendwelche“ grünen Stangenbohnen und Buschbohnen angepflanzt: Weil sie so pflegeleicht sind und recht sicheren Ertrag bieten. Oft verpassen wir aber bei den Stangenbohnen die punktgenaue Erntezeit, und ebenso oft reicht die jeweilige Ernte nicht wirklich zum Kochen. Also die Idee, mehr Bohnen anzubauen, die man ausreifen und dann trocknen lässt – am liebsten Gigantes oder Ähnliche, denn das griechische Gericht mag ich auch sehr!
Feuerbohnen (erster Lerneffekt, zu denen die Gigantes gehören) hatten wir bisher nur am Zaun als Zierpflanze. Die Bohnen selbst sind vergleichsweise klein und schwarz (mit einem hellen Keimpunkt drauf). Grade koche ich eine Portion aus vergangenen Jahren, nach langem Einweichen. Bin gespannt auf den Geschmack!
Dein Blog finde ich großartig und werde jetzt öfter hier lesen!
Eine Frage: Du lebst in Berlin, hast aber einen Garten JWD? In der Uckermarck nähe Schwedt? Wie schaffst du dann die kontinuierliche Pflege?
Ich brauche 20 Min mit dem Rad bis zum Garten.
Sei herzlich gegrüßt
Claudia vom wilden Gartenblog
Liebe Claudia,
danke für Deinen Kommentar und danke für Dein Lob! Es freut mich, dass Dir mein Blog gefällt…
Zu Deiner Frage: Mein Garten ist natürlich auch eher „naturnah“; aber Gottseidank wachsen Pflanzen ja doch ziemlich langsam – auch wenn es einem bei manchen Gewächsen nicht so vorkommt – zumindest langsamer als ich zupfen und rupfen kann. So haben die Wochenenden bisher ausgereicht, die Beete immer soweit von Konkurrenzkräutern zu säubern, dass die Wunschpflanzen zu größeren Teilen nützlich waren.
Den Rest der Aufräumarbeiten besorgt dann immer der Winter… …im Frühjahr finde ich meinen Garten immer sehr übersichtlich und gut kontrollierbar. Ab August neigt sich die Wuchskraft der meisten Pflanzen ohnehin dem Ende zu – da lasse ich dann meist fünf grade sein….
Eigentlich gehe ich nur konsequent und recht regelmäßig gegen die winterharten Pflanzen vor, die sich unter der Erde heimlich ausbreiten wollen (Brennnessel, Quecke, Giersch, Zaunwinde, Himbeere); alle anderen dürfen gerne alle Lücken füllen…
Liebe Grüße
Jürgen
Ich würde gerne nächstens Bohnen anbauen, die den griechischen Gigantes nahe kommen – also dick und weiß. Zu welcher Sorte / welchen Bohnen rätst du mir?
Hallo Claudia,
da Du in Berlin wohnst, wird es am besten sein, Du gehst in einen türkischen (Super)Markt und kaufst Dir dort die größten weißen Bohnen, die Du dort findest (sie sind deutlich größer als die „normalen“ weißen). Ich habe sie meistens dort gesehen…
Viele Grüße
Jürgen