Selbstversorgung mit Landsorten
oder: Was sich nach Vergangenheit anhört, könnte (sollte) die Zukunft sein.
Heute möchte ich endlich das wieder zusammenbringen, was Tausende von Jahren zusammengehörte: Selbstversorgung und Landsorten. Damit möchte ich jedoch keinen hoffnungsfrohen Weg in die Vergangenheit aufzeigen, sondern beide Begriffe so interpretieren, dass sie für einen hoffnungsfrohen Weg in die Zukunft taugen.
Indem ich die frühere Bedeutung der Begriffe der heutigen Interpretation gegenüberstelle, sollte ersichtlich werden, wie ich mir eine zukunftsfähige Verbindung von Selbstversorgung und Landsorten vorstelle:
- Die Selbstversorgung – der eigene Anbau von einigen Nahrungspflanzen – soll unsere Abhängigkeit vom Pflanzenbau und von „Mutter Erde“ sowie deren Bedeutung für uns Menschen wieder mehr zu Bewusstsein bringen.
- Der Anbau von Landsorten – maximal unterschiedlichen Einzelpflanzen – und die eigene Saatgutgewinnung sollen die Vielfalt unserer Nutzpflanzen wiederherstellen, die für ihr und unser langfristiges Überleben unabdingbar war – und ist.

Das Bild zeigt, dass die Kürbis-Art Cucurbita maxima nicht nur aus orange-farbigen Hokkaidos besteht…
So sieht mein zukunftsträchtiges Konzept der „Selbstversorgung mit Landsorten“ in Kurzform aus, nun zur langen Fassung…
Selbstversorgung früher und heute
Selbstversorgung früher
Im Beitrag „Ist Gärtnern weiblich?“ habe ich mich intensiver mit dem Beginn der menschlichen Selbstversorgung befasst, als Menschen gezielt Pflanzen anbauten und Teile der Ernte als Saat- bzw. Pflanzgut aufbewahrten, um sich unabhängiger von der Versorgung durch „die Natur“ zu machen.
- Pastinakensamen, selbst geerntet
- Stangenbohnenmischlingssamen
- Samenstand der Schwarzwurzel
Häufig wird von modernen Pflanzenzüchtern behauptet, dass die pflanzenbauende Menschheit von Anbeginn vor allem den besten Teil der Ernte als Saat- und Pflanzgut verwendet und dadurch die Nutzpflanzen erst geschaffen habe.
Weitaus wahrscheinlicher ist jedoch, dass die ersten Gärtnerinnen und Bauern immer alle brauchbaren Pflanzen(teile) genutzt und vermehrt haben, genau so, wie sie es schon als Sammler getan hatten. Das können ganz sicher alle bestätigen, die schon einmal selbst Pilze, Beeren oder sonst etwas gesammelt haben: Niemand lässt brauchbare Funde liegen, um weiter nach besseren zu suchen.
Selbstversorgung bedeutete jahrtausendelang vor allem, nicht Hunger leiden oder gar verhungern zu müssen; für „Rosinen-Picken“ gab es keinen Spielraum…
Die besten Pflanzen für die Vermehrung auszuwählen, um mehr und sicherer zu essen zu haben, steht erst seit Beginn der (wissenschaftlichen) Pflanzenzüchtung, also ungefähr seit dem Jahr 1800 u. Z., auf dem Programm von Menschen.
- Zwei Gartenkürbisse (Cucurbita pepo), die auch ausgereift gegessen werden können
- Gartenkürbis halbiert, entkernt und auf Füllung wartend…
- …gefüllter Gartenkürbis, fast aufgegessen
Selbstversorgung im früheren Sinne betrieben Menschen in kleinen Gruppen, die nahezu alles, was sie zum Leben brauchten, selbst erzeugten. Der einzige Unterschied zu früher besteht heute darin, dass die Gruppen größer geworden sind, weil Arbeitsteilung und Kooperation – die „Naturgesetze des Miteinander“ – gewaltige Produktionssteigerungen und damit ein immenses Bevölkerungswachstum ermöglicht haben.
Selbstversorgung heute
Eine Rückkehr der Menschheit zu kleinen, autarken Lebensgemeinschaften, wie von manchen Menschen erträumt, mag ein schöner Traum sein, der sich aber kaum erfüllen lässt, weil seine Umsetzung einen größeren Teil der heutigen Menschheit das Leben kosten würde.

Samenzwiebeln für 2025
Seit der „Vertreibung aus dem Paradies“ (der Jäger und Sammler), seit dem Beginn der Selbstversorgung und des damit einhergehenden Bevölkerungswachstums, unterliegen wir dem „Fluch“, für alle Menschen, die zu unserer Gruppe gehören, genügend Nahrungsmittel erzeugen zu müssen, damit niemand der Unsrigen verhungert.
Eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion ist leider nur mit den gleichen Anbaumethoden möglich, die zum Wachstum der Bevölkerung geführt haben. Ein Zurück zu weniger ertragreichen Produktionsverhältnissen kann es daher nicht geben.
Von den sonstigen Vorteilen einer effektiven, menschliche Arbeitskraft sparenden Erzeugung von Nahrungsmitteln will ich garnicht reden: Je weniger Menschen mit der Nahrungsmittelproduktion beschäftigt sind, desto mehr Menschen können andere Dinge tun, wie z. B. weitere, arbeitssparende Technik entwickeln, die mit Hilfe von Sonnenenergie betrieben wird…

Ein bunter Gurken-Grex
Heute kann Selbstversorgung deshalb bestenfalls symbolischen Charakter haben und im günstigsten Fall zur Bildung von Bewusstsein beitragen. Letzteres lässt mich manchmal überlegen, ob es nicht eine sinnvolle, politische Forderung sein könnte, jeden Menschen gesetzlich eine Zeitlang zu verpflichten, ein paar Nutzpflanzen selbst anzubauen.
- Jeder Mensch kann durch den eigenen Anbau von Nutzpflanzen erkennen, wie mühsam dieser ist und welche vielfältigen Probleme dabei auftreten, von gefräßigen Mitessern angefangen bis hin zur unzuverlässigen Witterung.
- Jeder Mensch bekommt durch den eigenen Anbau von Nutzpflanzen vielleicht wieder ein Gefühl für die Erde, den Boden, in dem Pflanzen natürlicherweise wachsen, für den Platz, den ihr Anbau benötigt (der durch unzählige, andere „Bedürfnisse“ immer mehr verloren geht).
- Der eigenhändige Anbau von Nahrungspflanzen würde vielleicht auch dazu beitragen, dass Lebensmittel wieder einen „höheren“ Wert bekommen, einen, der über den rein geldlichen Wert hinausgeht.
- Es gibt gewiss mehr bewusstseinsbildende Pluspunkte der Selbstversorgung. Falls Ihr weitere kennt, freue ich mich, wenn Ihr sie in den Kommentaren öffentlich macht, damit ich sie hier nachtragen kann…
Dass eine derartige Selbstversorgung die notwendigen Nahrungsmengen verringern würde, die konventionell, d. h., auf maximalen Ertrag ausgerichtet, erzeugt werden müssen, wäre ein netter Nebeneffekt.
Selbstverständlich bin ich ausschließlich für den freiwilligen Anbau von Nutzpflanzen, für eine freiwillige „Selbst-Versorgung“, wie sie schon John Seymour im Sinn hatte. Die deutsche Übersetzung seines Buches „The Complete Book of Self-Sufficiency“ verkehrt seine Intention leider ins Gegenteil, in ein rückwärtsgewandtes, autarkes „Leben auf dem Lande“, wie ich in „Heiliger John Seymour!“ gezeigt habe.
Viele heutige Selbstversorger:innen empfinden in erster Linie Freude und Genugtuung, wenn sie eigene (ökologisch einwandfreie) Nahrungsmittel ernten. Ich finde aber, die oben genannten Gesichtspunkte könnten eine größere Rolle spielen – vor allem bei der Werbung für „Selbst-Versorgung“…
Landsorten früher und heute
Landsorten früher
Die Einzelpflanzen der verschiedenen Arten, die von den ersten Selbstversorgerinnen genutzt wurden (z. B. im Gebiet des „Fruchtbaren Halbmonds“), müssen schon von Beginn an außerordentlich unterschiedlich gewesen sein, so, wie ihre nahen Verwandten, die Wildpflanzen; denn ansonsten wäre nicht zu erklären, wie sich diese Pflanzen-Arten derartig weit in alle Himmelsrichtungen hätten verbreiten können und, was fast noch wichtiger ist, wie sie über die Jahrtausende alle Wetterkapriolen hätten überleben können.

Der Anfang einer neuen Roggen-Landsorte
Diese wildpflanzen-ähnliche Individuen-Vielfalt der frühen Nutzpflanzen ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Menschen immer alle brauchbaren Pflanzen(teile) genutzt und vermehrt haben (und nicht nur die besten). Nur durch eine breite Auswahl an Pflanzen für die Vermehrung bleibt ein breites Spektrum an unterschiedlichen Varianten erhalten.
Wenn immer nur die besten Varianten zur Weiternutzung ausgewählt worden wären, wäre schon vor Jahrtausenden das eingetreten, was nach Beginn der (modernen) Pflanzenzüchtung passiert ist: eine erhebliche Verringerung der ursprünglichen Varianten-Vielfalt (siehe dazu „Die Kehrseite der Pflanzenzüchtung“ und „Zeit für bessere Menschen“).

… alle diese Früchte sind aus einer kleinen, gelb-grünen F1-Hybrid-Cocktail-Tomate entstanden
Nur wenn Populationen aus genetisch sehr unterschiedlichen Individuen bestehen, können darunter einzelne Individuen sein, die auch unter völlig anderen Bedingungen überleben, die für diese anderen Bedingungen passend sind (alle anderen sterben). Wenn sich diese passenden Individuen anschließend vermehren, kann man davon sprechen, dass sich die Ausgangspopulation angepasst hat.
Genetisch sehr einheitliche Pflanzenbestände (wie z. B. samenfeste Zuchtsorten und F1-Hybrid-Zuchtsorten) können sich dagegen nicht an neue Bedingungen in anderen Gegenden anpassen, vor allem dann nicht, wenn sie dort nicht vermehrt werden (siehe dazu auch „Gut, besser, am besten samenfest?“).
Durch den zuvor beschriebenen, natürlichen Selektionsprozess, durch den unsere Nutzpflanzen-Arten auf dem Weg ihrer Ausbreitung an unterschiedliche regionale und lokale Bedingungen angepasst wurden, kam es zu genetisch (genotypisch) und äußerlich (phänotypisch) unterschiedlichen Populationen.
Auch die unterschiedlichen Vorlieben der Menschen sowie die „Gendrift“ trugen selbstverständlich zu den Unterschieden zwischen den regionalen und lokalen Populationen bei.
Unter „Gendrift“ ist in diesem Fall zu verstehen, dass bei der Migration einer Menschengruppe in ein neues Gebiet nicht das gesamte genetische Spektrum einer Pflanzen-Population in Form von Saatgut mitgenommen wurde, sondern nur ein Ausschnitt; ein Teil der genetischen Variation der Ausgangspopulation blieb „daheim“.

Jede Zwiebel auf diesem Bild ist genetisch einzigartig
Die regional und lokal unterschiedlichen Nutzpflanzen-Populationen, die im Laufe von 10.000 Jahren entstanden waren, wurden ab 1890 dann „Landrassen“ bzw. „Landsorten“ genannt (warum sie trotz ihres eindeutigen Unterschieds zu Zuchtsorten als „Sorten“ bezeichnet wurden, ist in „Gärtnern mit Landsorten“ nachzulesen).
Das entscheidende, gemeinsame Merkmal aller Landsorten war ihre außerordentliche Varianten-Vielfalt. Landsorten-Populationen bestanden aus vielen, sehr unterschiedlichen Einzelpflanzen. Kaum eine Pflanze glich genotypisch der anderen. Der Umfang der Unterschiedlichkeit hing zwar davon ab, ob es sich um eine Nutzpflanzen-Art vom Typ „Selbstbefruchter“ (weniger Unterschiede) oder vom Typ „Fremdbefruchter“ (alle Pflanzen unterschiedlich) handelte.
Die bedeutenden und außerordentlich zahlreichen phänotypischen Unterschiede innerhalb der früheren Landsorten-Bestände hat, neben Darwin 1859 und einigen anderen, wie Baur 1914 und Tschermak 1915, Hugo de Vries 1908 besonders eindrucksvoll beschrieben („Die Kehrseite der Pflanzenzüchtung“).
„Die Wissenschaft“ erwähnt das zentrale, eindeutige Kennzeichen von Landsorten, ihre Individuen-Vielfalt (ihre genetische Uneinheitlichkeit/Heterogenität), erstaunlicherweise bestenfalls beiläufig.
Diese variantenreichen Landsorten wurden mit dem Beginn der Pflanzenzüchtung, die auf ertragssteigernde Vereinheitlichung ausgerichtet war, nach und nach verdrängt. Winzige Überreste von Landsorten existieren heute manchmal noch als „Genetische Ressourcen“ in „Genbanken“; aber diese Reste sind mehr tot als lebendig (siehe dazu auch meinen Beitrag „Heilige Vielfaltigkeit“).
Landsorten heute
Echte Landsorten, im zuvor beschriebenen Sinn, existieren heute in den industrialisierten Ländern nicht mehr; sie sind dort ausgestorben. Sie wurden hierzulande von Zuchtsorten, den Produkten der wissenschaftlichen Pflanzenzüchtung, aus dem Felde geschlagen.
Was heute noch irgendwo unter der Bezeichnung „Landsorte“ angepriesen wird, sind zumeist ziemlich einheitliche, „sortenreine“ Populationen („Alte Sorten“), die wenig mit der Varianten-Vielfalt der ursprünglichen Landsorten gemein haben.
Wenn man jedoch das zentrale Merkmal von Landsorten und dessen Entstehungsprozess ins Auge fasst, gerät die Möglichkeit in Sichtweite, wieder neue Landsorten erschaffen zu können:
- Dass (nahezu) alle Individuen einer Landsorten-Population genotypisch (und in der Regel auch phänotypisch) unterschiedlich sind, ist das zentrale Merkmal einer Landsorte.
- Dadurch, dass alle brauchbaren Pflanzen weitervermehrt werden, entsteht die größtmögliche Variabilität innerhalb einer Population, d. h., es werden nur die Varianten, die unter keinen Umständen nutzbar sind, von der Vermehrung ausgeschlossen (wie eine Zwiebel, die keine Zwiebel bildet, oder ein Kürbis, der bitter schmeckt). Je weiter die Kriterien für Brauchbarkeit gefasst werden, desto größer sollte der Varianten-Reichtum einer Population mit der Zeit werden.
Um also wieder neue Landsorten zu schaffen, muss zuerst eine möglichst große Zahl der genetischen Varianten, die noch vorhanden sind, miteinander gemischt werden.
Dieses Varianten-Gemisch sollte dann in unterschiedlichen Gegenden auf möglichst viel Fläche angebaut und vermehrt werden, wobei der zuvor genannte Grundsatz befolgt werden sollte, nur die Varianten, die auf keinen Fall nutzbar sind, von der Vermehrung auszuschließen.

So bunt soll mein Zuckermais jetzt sein!
Auf diese Weise können wieder neue, regional und lokal angepasste Landsorten-Populationen entstehen. Diese neuen Landsorten wären einerseits an heutige, konkrete Umweltverhältnisse angepasst und würden andererseits durch Mutationen sowie Neukombinationen von Gen-Varianten (Allelen) stetig um neue Genotypen bereichert.
Diese neuen Landsorten, mit ihrer außerordentlichen Individuen-Vielfalt, wären sowohl ein „Sicherheitsnetz“ für das Überleben unserer Nutzpflanzen-Arten unter sich wandelnden (zukünftig anderen!) Bedingungen als auch ein neues, nützliches Reservoir für die Pflanzenzüchtung.
- Vermischung ist möglich. Honigbiene auf Paprikablüte…
- Vermischung ist wahrscheinlich. Honigbiene in Kürbisblüte…
- Vermischung ist sicher! Wildbiene auf Porreeblüte…
Der Anbau von derartigen Landsorten wäre demnach von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung und sollte eine finanzielle, öffentliche Förderung erfahren; aber bis sich „die Gesellschaft“ zu einer Unterstützung bereit findet, fließt sicher noch jede Menge Wasser ins Meer.
Deshalb rege ich hiermit etwas an, das kurzfristiger umzusetzen ist:
Eine gesellschaftlich nützliche Selbstversorgung mit gesellschaftlich nützlichen Landsorten
Eine „Selbst-Versorgung“, wie ich sie oben beschrieben habe, könnte – zusammen mit einer entsprechenden Werbung – dem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und mit unserem Planeten dienen.
Wenn alle Selbstversorger:innen dann auch noch neu geschaffene Landsorten anbauen und vermehren würden, wäre nicht nur den Anbauer:innen selbst, sondern – mehr noch – der Menschheit geholfen…
Zum Schluss dieses Beitrags möchte ich die heutigen Selbstversorger:innen gern daran erinnern, dass auch die früheren Selbstversorger:innen von der Ernte ihrer Landsorten gelebt haben. Ganz sicher haben sie aus den vielfältigen Pflanzenteilen und Früchten ihrer Landsorten auch leckere Gerichte zubereitet…
Hallo Jürgen,
Ich finde deine Überlegungen zur genetischen Vielfalt extrem spannend und wertvoll. Du stellst die Weise, wie wir über „Sorten“ denken, grundlegend in Frage und du hast schlagende Argumente dafür!
Ich finde, dass du in der letzten Konsequenz noch etwas vage bleibst:
Wenn kleine Hobby-Selbstversorger die „Landsorten“ nach deiner Definition wiederbeleben sollen, dann hieße das doch, Abschied zu nehmen von dem Denkmuster der gezielt angebauten Sorten. Beispiel: Ich baue also nicht mehr gezielt eine dicke und süße Ananastomate an, oder eine dünnwandige Cayenne-Chili die ich gut zu Pulver vermahlen kann. Sondern ich baue meine „Landsorten“ an Tomaten und Paprikas an und ernte vielleicht stattdessen Cherrytomaten und milde Gemüsepaprika.
Am Ende würde man doch also eine Überraschungstüte anbauen und im Nachhinein schauen, wie man die Ergebnisse verarbeiten kann. Dabei wird es dann auch zu Enttäuschungen kommen, weil gewünschte Eigenschaften nicht mehr vorkommen.
Ich schreibe das völlig wertungsfrei, denn wie gesagt; die Argumente für Variabilität sehe ich absolut.
Siehe meinen Einwurf als Anregung, dich in einem Beitrag einmal mit dieser gedanklichen Einstellung von Hobbygärtnern auseinander zu setzen, die dem Ziel der variablen „Landsorten“ doch im Wege steht.
Liebe Grüße!
Lieber Stefan,
lieben Dank für Deinen Kommentar, der einen sehr wichtigen Punkt berührt!
Du hast vollkommen recht, dass es zu den, von Dir genannten Problemen kommen kann, vor allem, wenn man extrem auf Vielfaltsmehrung fokussiert ist, so wie ich: Solche Landsorten bieten nicht unbedingt Standard-Eigenschaften in gewünschtem Maß, sondern müssen so genommen werden, wie sie sind; aber wenn Du in Deiner Landsorte auch dünnwandige Chilis und süße Ananastomaten hast, können sie auch immer wieder (mal) auftauchen.
Mensch muss jedoch nicht unbedingt extrem auf die maximale Vielfalt abzielen, sondern kann auch jede Ebene dazwischen mit Landsorten abdecken; so könntest Du alle dünnwandigen Chilis, die Du vermahlen kannst, zu einer Landsorte vermischen, es muss nicht unbedingt Cayenne-Chili sein (obwohl Tomaten und Paprika schlechte Beispiele sind, da sie sich als Selbstbefruchter nur selten vermischen).
Auch die verschiedenen Mais-Varianten muss man nicht unbedingt alle vermischen; man kann z. B. auch nur verschiedene Zuckermais-Sorten zu einer Zuckermais-Landsorte verkreuzen…
Auf jeden Fall werde ich Deine Anregung im Kopf behalten, das Thema mal in einem Beitrag gezielt zu behandeln.
Liebe Grüße,
J:)rgen