Tote Samen in teuren Tütchen
oder: Lagern Online-Händler ihr Saatgut so, dass seine Keimfähigkeit nicht beeinträchtigt wird? Eine Umfrage.
Mir geht es in diesem Blog ja mittlerweile hauptsächlich darum, die Individuen-Vielfalt unserer Nutzpflanzen zu befördern, weil nur eine Vielzahl genetisch unterschiedlicher Individuen im Hinblick auf Anpassung an zukünftige Verhältnisse, d. h., für das Überleben unserer Nutzpflanzen, wirklich nützlich ist. Deshalb werbe ich dafür, dass möglichst viele Menschen ihr Saatgut selbst gewinnen; denn nur bei der Fortpflanzung/Vermehrung entstehen neue, einzigartige Individuen, wenn dabei weder auf Sortenreinheit geachtet noch auf Einheitlichkeit selektiert wird.
Die meisten Hobby-Gärtner:innen kaufen sich jedoch regelmäßig „Profi“-Saatgut in „Bunten Tütchen“, besonders gern auch das hochgejubelte, samenfeste (Zuchtsorten-)Saatgut, das nur aus (mehr oder weniger) einheitlichen Individuen besteht und dessen ständiger Neukauf kaum etwas zur Nutzpflanzen-Vielfalt beiträgt.
Aus diesem Grunde möchte ich gern das „Profi“-Saatgut ein wenig madig machen, indem ich seine Mängel bloßstellen will. Mangelnde Transparenz bei der Saatgutverkehrskontrolle, die vor allem die großen Saatgut-Produzenten im Visier hat, konnte ich schon aufzeigen; aber es scheint noch eine Schwachstelle in der Lieferkette von „Profi“-Saatgut zu geben, die bisher kaum ins Blickfeld geraten ist: den kleinen und großen Zwischenhandel; dieser hat mich in diesem Jahr eindeutig mit schlechtem Saatgut beliefert, so dass ich mal wieder das „Profi“-Saatgut an den Pranger stellen kann.
Trotz meiner offensichtlichen Absichten habe ich natürlich auch nichts dagegen, wenn meine Öffentlichkeitsarbeit bei Produzenten, Verkäufern und Käuferinnen von „Profi“-Saatgut ein Problembewusstsein erzeugt und vielleicht – so weit nötig und möglich – zur Besserung führt…
„Bunte Tütchen“ vom Saatgut-Zwischenhandel mit schlechtem Saatgut
Mit der zunehmenden Lust am Gärtnern haben auch die Verkäufer von Saatgut – vor allem über das Internet – reichlich zugenommen.
Obwohl die meisten der gewerblichen Großerzeuger, wie Bingenheimer Saatgut, Sativa, ReinSaat, Dreschflegel, Chrestensen, Nebelung („Kiepenkerl“, „Sperli“), Dürr Samen und Samen Pfann, auch (ein paar) Samen für Hobby-Gärtner:innen in „Bunte Tütchen“ füllen und in Online-Shops vertreiben, verkaufen doch die meisten der neuen Online-Saatguthändler nur die Tütchen dieser Großerzeuger weiter.
Zu diesen Wieder-/Weiterverkäufern/“Unter-„/Zwischenhändlern zähle ich auch Menschen, die dieses Profi-Saatgut auf eigene Tütchen verteilen und ohne Herkunftsangabe weiterverkaufen (solchen Betrügereien ist leider im Moment Tür und Tor geöffnet, da den Mini-Handel niemand kontrolliert).
Normalerweise kaufen sich Hobby-Gärtner:innen ein Tütchen mit Samen einer bestimmten (samenfesten) Zuchtsorte (die einzigen, die offiziell verkauft werden dürfen). Wenn viele oder gar alle der teuer erstandenen Samen aus einer Tüte nicht keimen, wird zumeist mit den Schultern gezuckt und die Ursache in eigenem Fehlverhalten, in den Witterungsbedingungen oder bei Organismen gesucht, die schaden wollen. Wenn nur ein Teil der Samen nicht keimt (der über dem zugelassenen Grenzwert liegen muss), fällt das zumeist nicht auf.
Im November letzten Jahres (2023) hatte ich mir über das Internet rund 40 verschiedene Tütchen mit Zwiebelsamen von diversen Erzeugern und Zwischenhändlern besorgt, um meiner zukünftigen Zwiebel-Landsorte neue Gene zuzuführen. Dazu kamen Geschenke von Vermehrern, die Samen nur nebenbei für den Eigenbedarf gewinnen, einige selbst gewonnene Samen, die ein paar Jahre im Eisfach meines Kühlschranks gelagert waren, sowie Samen aus der Genbank des Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), insgesamt 64 verschiedene Herkünfte (das obige Titelbild zeigt fast alle Saatgut-Tütchen auf einen Blick).
Samen aus diesen vielen Tütchen habe ich dann in diesem Frühjahr im Folientunnel zeitgleich in ungefähr gleicher Menge nebeneinander ausgesät – je drei Tütchen streifenweise in eine eingegrabene Gitterbox.
Ohne dass dies meine Absicht war – ich wollte nur die Voranzucht von Zwiebeln ausprobieren – habe ich also fast einen richtigen Vergleichstest durchgeführt.
Wie gut und schlecht die Samen keimten, dokumentiert die folgende Bildergalerie (hoffentlich) eindrucksvoll.
In der rechten Kistenreihe seht Ihr die Hälmchen der Zwiebelsamen aus der Genbank des IPK und ganz außen links oben die meiner eisgekühlten Samen aus den Jahren 2017 und 2018; beide zeigten eine zufriedenstellende Keimung.
In die mittleren drei Kistenreihen habe ich alle anderen Samen ausgesät.
Besonders dichte Hälmchenrasen zeigen frisches Saatgut an. Frisch waren alle Samen, die von Nicht-Profis stammten: von der Gärtnerei Sonnenberg in Wiesbaden und von der Cloughjordan Community Farm in Irland.
Weniger gut bis garnicht keimten dagegen Samen, die ich von einem bestimmten (großen) Zwischenhändler bezogen, sowie Samen, die eine Bekannte im ungarischen Landhandel erstanden hatte; aber auch Samen von vertrauenswürdigen Verkäufern, wie z. B. der französischen Sortenerhalter-Organisation „Kokopelli“, hatten teilweise nur eine mäßige Keimrate.
Ich gehe in diesem Fall davon aus, dass das Saatgut in bester Qualität in die Tütchen gelangt ist, die Großerzeuger also perfektes Saatgut erzeugt bzw. an die Wiederverkäufer geliefert haben. Da ich auch negative Einflüsse ausschließen kann, die ich selbst, das Wetter oder Tierchen auf die Samen ausgeübt haben könnten, nachdem ich sie erhalten und ausgesät hatte, konnte nur die Lagerung bei den Verkäufern für die offensichtlichen Mängel verantwortlich gewesen sein – so meine Vermutung.
Um aber nicht nur vermuten zu müssen, sondern zu wissen, wie Erzeuger und Händler:innen die Samen in „Bunten Tütchen“ lagern, die sie über das Internet vertreiben, habe ich eine kleine Umfrage durchgeführt.
Was ich dabei erfuhr, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Zuvor erfahrt Ihr aber noch, warum die Lagerung ein grundsätzliches, unvermeidliches Problem des Handels und der Produktion für „den Markt“ darstellt und was unter „sachgerechter Lagerung von Saatgut“ zu verstehen ist…
Das grundsätzliche Problem der „Markt-Wirtschaft“: die nicht vorhersehbare Nachfrage
Wer „materielles Wirtschaftsgut“ nicht für den eigenen Bedarf oder auf Bestellung, sondern für den „anonymen Markt“ produziert, hat das Problem, dass er den genauen Bedarf, die Nachfrage, nicht kennt. Von diesem Problem ist auch der Handel betroffen.
Aus diesem Grund werden Markt-Produktion und -Handel als „vorratsintensiv“ bezeichnet, d. h., beide müssen ein ausreichendes Angebot vorrätig halten, sprich: lagern, um möglichst jeden Kundenwunsch bedienen zu können; es soll kein Geschäft „durch die Lappen gehen“.
Das zwingt Markt-Produzenten und Händlerinnen zur Lagerhaltung.
Den optimalen Lagerbestand zu ermitteln, ist nicht einfach; denn einerseits sollen die Kosten für die Lagerung (Lagerplatz, Lagerverwaltung, Lagerrisiko) nicht größer als unbedingt nötig sein. Andererseits sind Zeit und Kosten für die Beschaffung sowie die Nachteile zu berücksichtigen, die aus einer mangelnden Lieferfähigkeit entstehen.
Die Größe des Lagerbestands (der nach ein paar Verkaufsjahren genauer eingeschätzt werden kann), seine Lagerung und Verwaltung sind das zentrale Problem von Markt-Produktion und Handel, auch des Saatguthandels, um den es hier geht.
Wer sich mal das „Warehouse Management System“ (WMS) der Sativa Rheinau AG erklären lassen möchte, kann sich das Video „Modernes WMS trifft auf ökologische Effizienz“ der Unternehmensgruppe ecovium ansehen.
Auch wenn die „Sache mit der Lagerung“ ein Allgemeinplatz ist, wollte ich trotzdem einmal ausdrücklich auf diesen Tatbestand hingewiesen haben, da die Lagerung gerade beim Saatgut, einer lebenden, verderblichen Ware, eine besondere Rolle spielt. Jeder Verkäufer von Saatgut (ich setze voraus, dass er kein Stümper, Ignorant oder Betrüger ist) muss sich also zwangsläufig mit der Ermittlung des optimalen Lagerbestands, seiner bestmöglichen Lagerung sowie seiner transparenten Verwaltung befassen…
Die folgenden Bilder und Videos gewähren einen kleinen Einblick in die Lagerräume einiger Saatgut-Händler, die Samen von ein paar hundert bis zu ein paar tausend Zuchtsorten lagern und deren voraussichtlichen Bedarf in jedem einzelnen Fall abschätzen müssen.
Blicke in die Vorratskammern von Saatgut-Produzenten und -Händlern
Die „Bingenheimer Saatgut AG“ z. B. lässt Saatgut von 400 Sorten erzeugen und schätzt die erwartete Nachfrage auf eine Gesamtmenge von über 100 Tonnen pro Jahr, wie ein Mitarbeiter im folgenden Video-Schnipsel angibt, den ich einem Besuch des „Gartengemüsekiosk“ bei den Bingenheimern entnommen habe.
Einen Blick in die Lagerräume der Bingenheimer gewährt der folgende Ausschnitt aus dem gleichen Video des „Gartengemüsekiosk“. Portionstüten lagern wir bei 15 °C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 30 % bzw. empfindlichere Arten bei einer Temperatur von 8 °C und einer Luftfeuchte von 35%. (aus der Antwort der „Bingenheimer Saatgut AG“ auf meine Umfrage)
Die private, französische Sorten-Erhaltungsorganisation „Association Kokopelli“ bietet jedes Jahr Samen von 1600 bis 2000 selbst vermehrten Sorten zum Verkauf (unten gibts noch ein Video über den gesamten Saatgutlagerungs- und Versandprozess von „Kokopelli“).
Ein noch weitaus umfangreicheres Sortiment bieten die großen Saatgut-Händler; sie haben häufig von jeder Gemüse-Art Samen-Tütchen vieler, verschiedener Erzeuger auf Lager. So beziffert z. B. der Youtuber Felix, der einen Tag beim Samenhaus Knieke in Braunschweig verbracht hat, das dortige Angebot unterschiedlicher Sorten-Tütchen mit 3200 (der Händler selbst macht Werbung mit „über 3000 Sorten“) .
Ihr seht also: Die Mengen an Saatgut und die Anzahl der „Bunten Tütchen“, die gelagert und verwaltet werden müssen, sind nicht ohne.
Selbst Severin, der den überschaubaren Saatgut-Shop „Kompost&Liebe“ betreibt, bräuchte eigentlich eine gute Ordnung und eine ordentliche Buchführung, um den Überblick nicht zu verlieren; aber er lagert seine Saatgut-Tütchen unbekümmert in Pappkartons in einem Schrank, wie er freimütig im nachfolgenden Ausschnitt aus seinem Video „Mein Shop für samenfestes Bio Saatgut“ verrät.
Ist das „sachgerecht“?
Die sachgerechte Lagerung von Saatgut im Allgemeinen und beim Saatguthandel im Speziellen
Samen sind Pflanzen im Ruhezustand; sie leben und atmen und verbrauchen dabei Energie in Abhängigkeit von der RGT-Regel, die zumindest eine grobe Schätzung zulässt, welchen Einfluss die Temperatur auf die Lagerungsdauer von Saatgut hat.
Die RGT-Regel
RGT ist die Abkürzung für „Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur“. Die Regel besagt, dass die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion um das Zwei- bis Dreifache zu- oder abnimmt, wenn die Temperatur um 10 Grad Celsius erhöht bzw. vermindert wird.
Bei biologischen Prozessen gilt die RGT-Regel nur in dem Bereich, in dem „Leben“ stattfindet (zwischen 0 und ca. 50° Celsius).
Wie lange Samen leben, ist abhängig von den Bedingungen, unter denen sie gereift sind und gelagert werden.
Auf die Produktionsbedingungen von Saatgut haben Händler wenig(er) Einfluss, aber auf die Lagerbedingungen schon.
Wenn von optimalen (oder wenigstens sachgerechten) Lagerbedingungen von Saatgut die Rede ist, denken die meisten Menschen an bestimmte physikalische Faktoren wie Licht, Luft (Sauerstoff), Temperatur und Feuchtigkeit, die sich nach verbreiteter Ansicht möglichst im Minimum befinden sollten.
Aber schon das Maß dieser Faktoren hängt vom Lagerungstyp der Samen ab, ob sie zum orthodoxen, intermediären oder rekalzitranten Typ gehören.
Der orthodoxe, intermediäre und rekalzitrante Lagerungstyp von Samen
Samen des orthodoxen Lagerungstyps trocknen bereits auf der Mutterpflanze auf Feuchtigkeitsgehalte unter 20 % aus. Nahezu alle landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzten Arten der gemäßigten Breiten werden diesem Typ zugeordnet. „Orthodoxe“ Samen können bei Temperaturen unter 0° Celsius und Wassergehalten nahe 0 % gelagert werden.
Bei Arten, die zum rekalzitranten Lagerungstyp gerechnet werden, trocknen die Samen auf der Mutterpflanze nicht aus, sondern fallen in feuchtem Zustand von dieser ab. Sie verlieren rasch ihre Keimfähigkeit, wenn sie trocken und/oder kühl gelagert werden. Beispiele für den rekalzitranten Lagerungstyp sind Arten aus den Tropen und Sub-Tropen sowie großsamige, einheimische Forstarten wie Eiche, Roßkastanie oder Walnuß (auch unsere Obst- und Beeren-Arten scheinen mir zu diesem Lagerungstyp zu gehören).
Samen des intermediären Lagerungstyps sind bei einem Feuchtigkeitsgehalt zwischen 10 und 15 % lagerungsfähig.
Die meisten Saatgut-Käufer:innen bedenken vermutlich nicht, dass zur sachgerechten Lagerung beim Saatgut-Handel und bei der Markt-Produktion von Saatgut auch der gesamte Prozess der Lagerhaltung sowie das Bestandsmanagement zählen, beides Wissenschaften für sich (lest nur einmal den Wikipedia-Artikel zur Lagerhaltung).
So ist es z.B. nicht verkehrt zu wissen, wie viele Tütchen einer Sorte noch auf Lager sind oder wie lange ein Tütchen schon gelagert wird; außerdem sollte sichergestellt sein, dass das älteste Tütchen zuerst verkauft wird (FIFO-Prinzip) bzw. das, desses Haltbarkeit als nächstes endet (FEFO-Prinzip).
Das FIFO- und FEFO-Prinzip
FIFO ist eine Abkürzung für „First In – First Out“; die älteste (zuerst eingelagerte) Ware wird als erstes entnommen, damit sie nicht veraltet oder verdirbt.
FEFO ist die Abkürzung für „First Expired – First Out“; das Mindesthaltbarkeitsdatum oder das Verfallsdatum ist für die Reihenfolge der Entnahme entscheidend.
Um das FEFO-Prinzip anwenden zu können, müssten alle Händler:innen auch den P50-Wert der Nutzpflanzen-Arten kennen, deren Saatgut sie verkaufen, da manche Saatgut-Produzenten nur das Jahr der Abfüllung auf ihre Tütchen drucken.
Der P50-Wert von Nutzpflanzen
Der P50–Wert gibt die Anzahl der Jahre an, nach denen unter „normalen Bedingungen“ (s.u.) noch 50% der Samen keimfähig sind (Saatgut eine Keimfähigkeit von 50% besitzt).
„Normale“ Lagerbedingungen für Saatgut
Unter „Normale Bedingungen“ werden eine Temperatur von 20° Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% verstanden.
Über die „Mindesthaltbarkeit“ von Saatgut
Viele Großerzeuger drucken auf ihre Saatgut-Tütchen ein „Mindesthaltbarkeitsdatum“ (MHD). Dieses Datum sollte bedeuten, dass bis zum angegebenen Zeitpunkt die amtlich vorgegebene Keimfähigkeit (bei Zwiebeln 70%) noch erreicht wird.
Die „Haltbarkeit“ von Saatgut wird nach der Ernte aber ausschließlich von seinen Lagerbedingungen bestimmt.
Wenn für Zwiebelsaatgut z. B. ein MHD von fünf Jahren angegeben wird (siehe nachfolgendes Foto: „Haltbar bis: 01/2026; Wirtschaftsjahr der Verschließung: G [= 2021/2022]), kann diese Zeit keinesfalls unter „normalen Bedingungen“ (s.o.) erreicht werden, wie ein Blick auf den P50-Wert von Allium cepa zeigt: unter „normalen Bedingungen“ fällt die Keimfähigkeit von Zwiebelsamen schon nach drei Jahren auf 50%.
Ohne ausdrückliche Angabe der Lagerbedingungen ist ein solches „Mindesthaltbarkeitsdatum“ also eindeutig irreführend.
Wer also Saatgut von zugelassenen Zucht-, Erhalter- und Amateursorten verkauft, sei es samenfestes Saatgut oder F1-Hybrid-Saatgut, und sich auf ein MHD verlässt, ohne sich mit den Lagerungsbedingungen auseinanderzusetzen, ist (von allen guten Geistern) verlassen…
Auch diejenigen, die in jedem Jahr ihre Tütchen mit überlagertem Saatgut nach den international anerkannten ISTA-Regeln testen lassen – was kaum möglich und noch weniger bezahlbar ist, sollten die gesetzlich vorgeschriebene Keimfähigkeit zum Zeitpunkt des Verkaufs kennen (Anlage 3, Punkt 7 Gemüse der „SaatV“).
Optimale Lagerungsbedingungen für Saatgut (vom orthodoxen Lagertyp)
Optimal für die Lagerung von Saatgut vom orthodoxen Typ sind lichtdichte und entfeuchtete Räume (relative Luftfeuchtigkeit von sechs bis acht Prozent), die eine gleichbleibende, niedrige Temperatur gewährleisten, möglichst von minus 20 Grad Celsius. Solche Räume dürfen außerdem möglichst selten geöffnet werden, um diese optimalen Bedingungen nicht zu gefährden; denn Saatgut sollte auch keinen Schwankungen der wirksamen Faktoren ausgesetzt werden.
Nach Auskunft der Genbank des IPK können „orthodoxe“ Samen unter optimalen Lagerbedingungen 25 bis 40 Jahre(!!!) keimfähig bleiben.
Sachgerechte Lagerung von Saatgut
Für den Handel sind die genannten, optimalen Lagerbedingungen für Saatgut selbstverständlich irrelevant.
Da alle einwandfrei erzeugten Samen unter normalen Lagerbedingungen (s.o.) mindestens zwei Jahre haltbar sind, geht es bei einer „sachgerechten Lagerung“ ausschließlich um Lagerbedingungen, die sicherstellen, dass die amtlich vorgeschriebene Keimfähigkeit gewährleistet ist, wenn das Saatgut die Kundinnen erreicht.
Eine „sachgerechte Lagerung“ wäre demnach eine Lagerung, die dem heutigen „Stand der Technik“ entspricht: Temperatur und relative Luftfeuchigkeit als entscheidende Faktoren sollten durch technische Geräte und/oder bestimmte Stoffe ständig auf einem möglichst niedrigen (dem optimalen am nächsten kommenden) Stand gehalten werden.
So sollten Kühlschränke mit Glastüren, wie sie im Lebensmittel-Einzelhandel seit einigen Jahren zum Standard gehören, und Geräte zur Luftentfeuchtung bzw. Trocknungsmittel bei allen Saatgut-Händler:innen selbstverständlich im Einsatz sein; alles andere halte ich für „nicht sachgerecht“.
Dass sachgerecht gelagertes Saatgut auch vor tierischen Lüstlingen, wie Mäusen und Motten, geschützt werden sollte, ist selbstverständlich, für Käufer:innen jedoch von untergeordneter Bedeutung, da die „Untauglichkeit“ der Samen in solchen Fällen direkt zu erkennen (und umgehend zu bemängeln) ist.
So viel zur tristen Theorie der Lagerung…
Kommen wir jetzt endlich mal zur produktiven Praxis: Wie lagern Online-Händler ihr Saatgut in der Realität? Lagern sie es „sachgerecht“?
Zeigt her Eure Lagerräume!
Um konkrete Details über die Lagerungsbedingungen bei Online-Händlern zu erfahren, schrieb ich 56 von ihnen – ich entnahm sie den erstplatzierten Ergebnissen einer großen Suchmaschine – mit den folgenden Worten an:
ich arbeite gerade an einem Beitrag für meinen Blog ichbindannmalimgarten.de, der sich mit der Qualität von Saatgut in Kleinverpackungen („Bunten Tüten“) befassen wird.
Ich würde mich deshalb freuen, wenn Sie mir mitteilen könnten, wie Saatgut bei Ihnen gelagert wird, und wie Sie sicherstellen, dass es noch keimfähig ist, wenn Sie es verkaufen.
Vielleicht können Sie mir auch Fotos Ihrer Lagerräume zur Verfügung stellen.“
Eine Email ähnlichen Inhalts ging an 8 Baumarktketten, die ebenfalls Saatgut im Internet anbieten.
28 Angeschriebene antworteten mir mehr oder weniger ausführlich, 36 reagierten nicht, auch nicht auf eine Erinnerungsemail. Ansichten der Lagerräume gaben nur 3 Saatgut-Händler preis.
Im Dokument „Umfrage bei Online-Händlern über die Lagerungsbedingungen ihres Saatguts“ sind alle Angeschriebenen aufgelistet; außerdem sind dort alle Antworten, die ich erhalten habe, im Original nachlesbar.
Misst der Saatgut-Online-Handel der Lagerung genügend Bedeutung bei?
Da ich die Antworten nicht statistisch auswerten kann, gebe ich hier nur einen allgemeinen Eindruck wieder, der allein auf meiner persönlichen Einschätzung beruht (jde:r darf die Antworten selbst anders bewerten).
Wenn über die Hälfte der Angeschriebenen – darunter einige Platzhirsche der Branche, die exzessiv bei den Suchmaschinen Werbung schalten, sowie der größere Teil der Baumarktketten – es nicht für nötig hält, Aussagen zu den Lagerungsbedingungen ihres Saatguts zu machen, halte ich dieses Schweigen für ein Zeichen, dass das Thema „Lagerung“ für diese Händler keine besondere Bedeutung besitzt; zumindest scheinen sie die Saatgutlagerung nicht für ein Problem zu halten, über das sich ernsthaft Gedanken gemacht werden sollte (und deshalb vielleicht Auskunft gegeben werden könnte).
Auch geheimnistuerische Antworten, wie „…leider können wir zu unseren internen Abläufen und Prozessen keine Auskunft geben“ oder „Ich bitte um Verständnis, dass wir innere Abläufe nicht nach außen geben“, zeugen von einer ähnlichen Einstellung.
Mangelndes Problembewusstsein drücken meines Erachtens auch Auskünfte aus, wie „Da wir ein reiner Versandhändler sind, lagert das Saatgut bei uns nicht so lange, dass die Zeit ein Problem darstellen würde.“ Auch allen anderen, die behaupten, ihr Saatgut nicht/kaum zu lagern, da sie es laufend nachbestellen würden, unterstelle ich, vor dem Problem die Augen zu verschließen oder es bewusst verschleiern zu wollen; denn, wie oben aufgezeigt, ist Handel ohne Lagerhaltung nicht möglich.
Von geringer Professionalität zeugen die Antworten derjenigen, die angeben, ihr Saatgut in kühlen, trockenen, dunklen Räumen zu lagern, also unter „normalen Bedingungen“ (s. o.), so, wie es Otto Normalverbraucher allgemein geraten wird.
Temperatur und Feuchtigkeit in nicht klimatisierten Räumen schwanken jedoch erheblich, je nach Jahreszeit und Witterung, mag der Raum – gefühlt – auch der kühlste von allen Räumen sein, die ein Verkäufer zur Verfügung hat. Gegen Temperaturschwankungen hilft auch keine luft- und lichtdichte Innenverpackung, auch wenn eine minimierte Luftfeuchtigkeit den Einfluss der Temperatur begrenzt.
Nur wenige Händler gaben an, ihr Saatgut wenigstens in Zeiten in Kühlvorrichtungen zu lagern, in denen kaum Saatgut bestellt wird.
Kein Händler lagert sein Saatgut anscheinend grundsätzlich und durchgehend in Kühlschränken oder -truhen, in denen die Luftfeuchtigkeit reguliert wird; diese Art der Lagerung scheint vielen unbekannt, zu teuer und/oder zu arbeitsaufwändig zu sein.
Auch die klimatisierten Lagerräume der Großproduzenten und großen Händler besitzen nicht die bestmöglichen Temperatur- und Feuchtigkeitswerte für Saatgut, sondern nur Werte, die bestmöglich zu ertragen sind – für Menschen, die darin arbeiten müssen…
Obwohl es Händler:innen gibt, denen das Problem „Lagerung“ bewusst ist und die sich ernsthaft Gedanken darüber machen, fand ich das Ergebnis meiner Umfrage doch insgesamt bedenklich. Es erklärt mir zumindest die mangelnde Keimfähigkeit meiner Zwiebelsamen, die ich von Zwischenhändlern bezogen habe; bei keinem war das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ überschritten.
Aber auch das Saatgut der Großerzeuger ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben, wie ein Tütchen von „Kokopelli“ zeigte (mein Bruder berichtete mir, dass manche Packungen seiner Profi-Kürbissamen immer mal wieder auffällig schlechte Keimraten aufwiesen).
Es ist eben weitaus billiger, den Satz „Sollten Sie einmal nicht mit der Keimqualität bzw. der Keimfähigkeit zufrieden sein, kontaktieren Sie uns bitte“ auf seiner Webseite zu veröffentlichen, als sich entsprechende Kühl- und Entfeuchtungsgeräte anzuschaffen. Auch wenn sich Käufer:innen nicht nur ärgern, sondern tatsächlich um Ersatz nachsuchen – was ganz sicher selten vorkommt, werden die Kosten dafür immer noch überschaubar sein…
Außerdem haben wir noch keinen Blick auf die Kommissionierung und den Versand des Saatguts geworfen; beide sind unweigerlich mit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen verbunden…
Das nächste Video zeigt den Ablauf des Saatguthandels bei „Kokopelli“, der aber ähnlich bei allen mittelgroßen Erzeugern ablaufen sollte; es wird zwar Französisch gesprochen, aber die Bilder sagen genug, finde ich…
Ich kann auch den Rundgang bei der Sativa GmbH in Rheinau empfehlen, den die Naturgartenparzelle 15 aus Zwickau auf Youtube gestellt hat; dieser zeigt auch alle Bearbeitungsschritte von Saatgut.
Ich muss also festhalten, dass Saatgut sowohl beim Zwischenhandel als auch bei den Produzenten nicht sachgerecht gelagert wird; aber ich bin voreingenommen, das gebe ich zu.
Wie bewertet Ihr die Lagerbedingungen für Saatgut bei Produzenten und Händlern? Gäbe es dort Verbesserungsbedarf?
Mein guter Rat zum Saatgutkauf
Auch wenn das meiste Saatgut, das verkauft wird, augenscheinlich keimt, und wenn ich davon ausgehe, dass sich alle Händler:innen bemühen, die Probleme mit der Lagerung klein zu halten, so bestehen hier doch ohne jeden Zweifel Probleme, wie meine negativen Erfahrungen deutlich zeigen.
Aus diesem Grund empfehle ich:
- Wenn Ihr Saatgut kauft, kauft es möglichst direkt in den Online-Shops der großen und kleinen Saatgut-Erzeuger! Zwingt die großen dazu, ihren eigenen Vertrieb auszubauen, anstatt den Versand an Subunternehmer („Unterhändler“) auszulagern.
- Meidet seltene Sorten! Wenn Ihr doch einmal das Verlangen nach einer seltenen Sorte verspürt und das Glück hattet, ein paar Pflanzen davon aufziehen zu können, vermehrt sie anschließend möglichst selbst!
- Wenn Ihr Spaß an Seltenem habt, freut Euch lieber über zufällige Kreuzungen; diese sind zumeist weitaus spannender (und billiger) als eine seltene Zuchtsorte, vor allem, wenn Ihr die nachfolgenden Generationen (F2, F3, F4, F5 usw.) selbst vermehrt…
- Tauscht Saatgut mit Freunden und Bekannten oder lasst es Euch von ihnen schenken! Die allermeisten Menschen, die (zumeist jährlich) eigenes Saatgut gewinnen, haben davon mehr als genug!
- Verwendet, wo möglich, die Samen von gekauften Früchten und aus gekauften Packungen mit getrockneten Samen (Hülsenfrüchte, Getreide u.a.), auch wenn es häufig die Samen von F1-Hybriden sind (das spielt in den meisten Fällen keine Rolle)!
- Vermehrt alle Nutzpflanzen-Arten selbst, die ihr einmal erfolgreich angebaut habt! Macht Euch dabei keine Gedanken über Sortenreinheit! Stellt Euch „Landsorten“ her, die sich an Eure Verhältnisse und Umgangsformen anpassen können!
Ja, mir liegt auf der einen Seite immer noch viel daran, auf die Mängel von „Profi“-Saatgut hinzuweisen, um damit so oft wie möglich für die eigene Saatgutgewinnung Stimmung zu machen; denn die Nutzpflanzen-Vielfalt wird nur durch vieltausendfache Saatgutgewinnung wirklich gefördert, wie ich in „Hobby-Gärtner, rettet die Menschheit!“ hoffentlich überzeugend dargelegt habe.
Die Erhaltung von Sorten durch wenige Erhalter:innen sowie der stetige Neukauf von Saatgut tragen dazu nur wenig bis garnichts bei; das habe ich in „Sorten erhalten war gestern“ und „Gut, besser, am besten samenfest?“ aufgezeigt.
Wer also wirklich etwas für die Nutzpflanzen-Vielfalt tun will, muss sein Saatgut selbst gewinnen! Allein aus diesem Grunde plädiere ich immer wieder für die Wiederauferstehung der versunkenen Kultur der eigenen Saatgutgewinnung…
Wie Hobby-Gärtner:innen auf die Qualität von verkauftem Saatgut Einfluss nehmen können
Auf der anderen Seite möchte ich mit der Aufdeckung von Mängeln im Saatgut-System auch zu seiner Verbesserung beitragen.
Da es nötig ist, Saatgut gleichbleibend kühl und trocken zu lagern, sollte es für alle Saatgut-Zwischenhändler möglich sein, Kühlschränke und Entfeuchtungsgeräte bzw. -mittel einzusetzen – ansonsten sollten sie kein Saatgut verkaufen…
Da mein diesbezüglicher Appell aber wahrscheinlich ungelesen bleiben oder ungehört verhallen wird, stellt sich die Frage, wie wir Hobby-Gärtner:innen ansonsten Verbesserungen bewirken könnten?
Wir besitzen keine gesellschaftlich wichtige Funktion; auch unsere Erntemengen liegen (bis jetzt) nicht in einem Bereich, in dem ihr Beitrag zur Ernährung der Gesamtbevölkerung ins Gewicht fallen würde.
Aus diesen Gründen interessiert es die Mehrheit der Gesellschaft herzlich wenig, ob das Saatgut, das wir im Winter gekauft haben, im Frühjahr auch ordentlich keimt; Geld und Personal für amtliche Kontrollen des „Hobby-Saatguts“ werden nicht zur Verfügung gestellt, um seine Qualität zu gewährleisten.
So rangiert die Kontrolle von „Bunten Tütchen“ bei der staatlichen Saatgutverkehrskontrolle unter „ferner liefen“ (siehe „Achtung, Tütchenkontrolle!“); außerdem reichen die Mengen in Kleinverpackungen nicht aus, um sie vorschriftsgemäß kontrollieren zu können, wie mir amtlich mitgeteilt wurde (siehe „Saatgut? Verkehr? Kontrolle?“).
Müssen wir also mit dem Saatgut zufrieden sein, das uns „Der Markt“ (netterweise) zur Verfügung stellt, und können wir uns nur schwarz ärgern, wenn davon mal wieder nichts keimt?
Nun, ich möchte hiermit ein „Saatgut-Sünden-Zentralregister“ (vielleicht beim „Bundesverband der Kleingärtner“?) anregen, in dem jede:r öffentlich machen kann, wo, wann und von wem er oder sie mangelhaftes Saatgut erhalten hat; eine solche „Beleuchtung“ sollte zumindest die schwärzesten Schafe heller machen…
Bis dahin könnt Ihr vielleicht hier in den Kommentaren berichten, wenn Euch mangelhaftes Saatgut untergekommen ist (es beim Händler reklamieren, solltet Ihr sowieso; zumeist gibt’s anstandslos Ersatz); vielleicht hilft auch das schon etwas – zumindest möglichen Frust ein wenig abzubauen…
Wow, was für ein Artikel und was für eine Arbeit!!!! Ich bewundere ohne Ende dein Engagement, solche Forschungen zu betreiben, ist ja ein extremer Aufwand!
Selbst muss ich gestehen, nicht so viel Augemerk auf Lagerung gelegt zu haben. Meist keimt einiges von den gekauften Samen – und da ich immer mehr ansäe als ich dann nutzen/aufziehen/auspflanzen kann, fallen die Verluste durch „Schlechtkeimer“ kaum ins Gewicht.
Reste gekaufter Samen und selbst genommener Samen (Nutz- und Wildpflanzen) hab ich hier in einer Kiste in Tütchen und Briefumschlägen – im Wohnzimmer! Einige wenige sind Jahre alt. Von alledem keimt jedes Jahr doch immer noch einiges – eigentlich ein Wunder angesichts dessen, was du hier über die Relevanz der richtigen Lagerung schreibst. Aber natürlich muss der Handel dafür sorgen, dass die Lagerung die Keimfähigkeit möglichst erhält – insofern wünsche ich, dass sich dieser Blogpost weit verbreitet. Ich poste den gleich mal in div. social media. Nochmal 1000 Dank für deinen Augenöffner!
Liebe Claudia,
ebenfalls 1000 Dank für Deine Anmerkungen!
Ich lagere meine Samen – bis auf die Zwiebelsamen – auch ohne besondere Maßnahmen unter „normalen Bedingungen“. Wie gut sie dabei keimfähig bleiben, kann ich nicht wirklich sagen, da ich von den meisten Pflanzen-Arten jedes Jahr mehr als genug Samen gewinne und dann immer nur ein paar alte Samen im nächsten Jahr unter die Aussaat der frischen mische. Ob davon dann welche nicht keimen, merke ich nicht.
Aber, wie Du schon schreibst: An den Handel sind andere Anforderungen zu richten als an private Saatgutlagererer; denn Du schadest im schlimmsten Fall nur Dir selbst, ein schlechter Händler aber anderen, die gutes Geld bezahlt haben.
Na, am Ende ist mir wichtiger, dass mehr Menschen die Vielfalt unserer Nutzpflanzen wieder vermehren, indem sie selbst Samen gewinnen; aber dazu braucht man ja erst einmal keimfähiges Starter-Saatgut!
Ich hoffe, dass sich die Menschen mehr mit dem Thema „Handel & Lagerung“ beschäftigen, die regelmäßig Saatgut kaufen.
Wenn mein Beitrag dazu beiträgt, Saatgut-Käufer:innen in diesem Punkt zu sensibilisieren, hat sich die Mühe auch gelohnt…
Viele Grüße nach Lichtenberg!
J:)
Vielleicht liegt es also gar nicht an mir oder an meinem Beet, wenn manches so überhaupt nicht aufgeht. Im Geiste bin ich schon lange bereit, mein Saatgut selbst zu gewinnen und ich kann deine Argumente absolut nachvollziehen! Nun muss ich es auch wirklich mal tun.. Bei einigen Sachen gelingt es mir ja schon (Tomaten, Physalis, Kürbis etc. – also die „einfachen“ Sachen) Schwieriger wird es bei den Sorten, wo der Samen erst später… weit nach der Ernte…gebildet wird… Möhren, Rote Bete, Zwiebel, Kohl.. und, und , und… ich will es versuchen. LG Tanja
Liebe Tanja,
danke für Deinen Kommentar!
Ja, ja, es liegt sicher nicht immer (selten) an Dir, wenn Saaten nicht keimen! Man muss halt irgendwann anfangen, etwas dagegen zu tun!
Ich kenne das Aufschieben; aber irgendwann fange ich die Dinge an, die wirklich wichtig sind – die anderen sind eben (manchmal noch) nicht wichtig genug…
Aber ich kann Dir versichern, dass die „schwierigen Fälle“ auch nicht wirklich schwierig sind, wenn man weiß, wie sie am besten überwintert werden – und wenn man es dann einmal gemacht hat; auch bei der Saatgutgewinnung braucht es natürlich ein bisschen Erfahrung, ganz so, wie beim ganz normalen Anbau…
Ich wünsche Dir auf jeden Fall den Moment, an dem Du anfängst!
J:)