„Unreine“ Tomaten
oder: Wie Pflanzenzucht-Konzerne, Insekten und ich die wunderbare Welt der Tomaten-Sorten beflecken.
Für viele Gärtner:innen sind Tomaten-Sorten gewissermaßen heilig: Diese oder jene Sorte ist die beste, eine absolute Geschmacksexplosion, eine Offenbarung, ein Muss, DIE Tomate!
Obwohl sich in der Vielfalt der Sorten-Namen heute niemand mehr wirklich auskennen kann, Namen gnadenlos verballhornt werden (aus „Mitschurinskij“ wird mal eben „Mieurinskij“) und laufend neue, immer buntere Sorten mit immer ausgefalleneren Namen den Markt überschwemmen, ist der Sorten-Name für die meisten das A und O einer Tomate (woran soll Mensch sich auch sonst halten?). Der Tomaten-Hype, der seit ein paar Jahren im Schwange ist, besteht vor allem aus Sorten-Namen. Über 10.000 Tomaten-Sorten sollen angeblich in den Gärten dieser Welt gepflegt werden, voller Liebe, Begeisterung und Hingabe…
…und jetzt komme ich daher und wirbele Staub auf, will wieder etwas beschmutzen, das in schweren Zeiten Hoffnung schenkt, so wie die Selbstversorgung; auch sie habe ich neulich mit Dreck beworfen, obwohl sie vielen Menschen Hoffnungen macht, der unmenschlichen Maschine der industriellen Nahrungsmittelversorgung (wenigstens ein wenig) entkommen zu können…
Nein, nein, keine Angst, ich will Euch Eure Tomaten-Lust nicht nehmen, ganz im Gegenteil, ich will Euch die Augen öffnen für eine Tomaten-Welt, die unendlich viel mehr zu bieten hat als 10.000 Sorten. Ich will Euch anregen, die Tomatenpflanze als solche kennenzulernen, als Individuum, als Einzelstück, als einzigartige, einmalige, ganz besondere Frucht-Trägerin, die nur Euch selig macht mit ihrem einzigartigen Geschmack – und ein paar Freunde, Verwandte und Bekannte natürlich…
Ich will für das sortenfreie Tomaten-Individuum werben, die Haus-, Hof- und Herz-Tomate, die Tomate, die nur in Eurem einzigartigen Garten gedeiht…
…ich will Euch die „Unreine“ Tomate ans Herz legen.
O nö, bist Du böse! Erst säuselst Du was von „einzigartiger, wunderbarer Tomate“, um uns dann einen Teller schmutziger Tomaten vorzusetzen! Nee, das gefällt uns ganz und gar nicht!, höre ich jetzt Stimmen laut werden.
Ja, Ihr habt recht, entschuldigt bitte! „Unreine Tomaten“ klingt wirklich nicht besonders appetitlich. Ich hätte den Beitrag besser mit „Einzigartige Tomaten“ überschreiben sollen; aber ich will das Wort „einzigartig“ nicht überstrapazieren. Lieber erkläre ich abwechselungshalber, was „unreine“ Tomaten sind und dass sich „unrein“ hier schlimmer anhört, als es ist…
Was sind „Unreine Tomaten“?
Ihr wisst ja: Eine Tomatenfrucht entsteht in aller Regel durch eine „Selbstbefruchtung“, d. h., „Männchen“ und „Weibchen“ sind Teil derselben Pflanze – bei Tomaten sogar derselben Blüte – und besitzen dasselbe Erbgut, wenn sie auf einer reinerbigen, samenfesten, sortenechten Tomatenpflanze sitzen, so dass auch die Kinder, die sie miteinander zeugen – die Samen in den Früchten – wieder dieselben Eigenschaften haben wie die Mutter-Vater-Pflanze; Ein solcher „Mutter-Vater“ (Zwitter) erzeugt reinerbige Nachkommen, „Reine“ Tomaten.
Eine „Unreine“ Tomate ist dagegen eine Tomate, die Reinerbigkeit und Sortenechtheit durch den Pollen einer anderen, einer fremden Tomaten-Sorte verloren hat. Ihre Mutter war noch Teil einer guten, samenfesten Tomaten-Sorte; aber sie hat sich mit dem „Männchen“ einer anderen Tomaten-Sorte eingelassen und mit diesem geschlechtlich verkehrt. Durch dieses „Fremdgehen“ wurden ihre Kind-Tomaten zu „Filialisten der ersten Generation“ (F1), zu Mischlingen, zu „Unreinen“: Diese schreckliche Tomaten-Mutter hat die Sorten-Ehre besudelt…
Eine unreine Tomate ist also nicht mehr sortenecht, nicht mehr reinerbig, sie ist ein Bastard, eine vermaledeite F1-Hybride, die es nach der Reinen Lehre und dem Sorten-Reinheitsgebot auszumerzen gilt…
Mischlinge lieben lernen
…und ich will Euch jetzt überzeugen, diese Bastarde am Leben zu lassen, ja, sie sogar ins Herz zu schließen, sie zu lieben und ihnen den ersten Platz vor allen Reinen Tomaten einzuräumen?
Bin ich des Wahnsinns fette Beute, ein Sorten-Verräter, der gute Sorten in minderwertige Mischlinge verwandeln will, ein Betrüger, der Euch dieses elende Zeugs als einmalige Besonderheit unterjubeln und teuer verkaufen will?
Ja, so ist es; die Zukunft gehört den Mischlingen… Nicht umsonst hat „Die Natur“ dafür gesorgt, dass bei jeder geschlechtlichen Vermehrung eine größtmögliche Vermischung der Eigenschaften (Gene) sichergestellt und durch Mutationen die Anzahl der Varianten vermehrt wird. Variantenreichtum ist überlebenswichtig – auch und vor allem bei unseren Nutzpflanzen und -tieren (meine ständige Mahnung).
Aber die Vermehrung der Tomatenvielfalt ins Unendliche ist nicht der einzige Grund, warum ich Euch anregen will, auf reine Sorten zu pfeifen und Tomaten-Mischlinge in Eure Gärten aufzunehmen und sie liebevoll aufzuziehen, wenn sie Euch von Hummeln und Pflanzenzüchtern geschenkt werden. Ich bin mir nämlich sicher, dass Euch ihre Einmaligkeit, ihre Hybrid-Kraft und -Gesundheit sowie vor allem ihr einzigartiger Geschmack gefallen werden – so, wie den Teilnehmer:innen meiner 11. Tomaten-Verkostung am letzten Samstag im August; sie haben die Früchte vieler meiner 33 „unreinen“ Tomatenpflanzen (von 58 insgesamt) mit hohen Geschmacksnoten ausgezeichnet, wie Ihr weiter unten bestätigt finden werdet.
Nun, habe ich Euch angefixt? Wollt Ihr wissen
Woher mensch Saatgut von „unreinen“ Tomaten bekommt?
Leider kann ich Euch nicht verraten, wo Ihr Dealer von unreinen Tomatensamen treffen könnt; denn es ist verboten, unreine Samen zu verkaufen, wie Ihr ja hoffentlich wisst.
Offiziell verkauft niemand solches Saatgut (ich kann es Euch nur unter der Hand zukommen lassen); deshalb sind die Eigenproduktion und die Zweckentfremdung von legal verkauftem Saatgut die einzig möglichen Wege, an unreines Saatgut zu kommen…
Ich habe ja schon angedeutet, dass Hummeln und Profi-Pflanzenzüchter die Hauptproduzenten von unreinem Tomaten-Saatgut, von Mischlingstomaten-Saatgut sind – Du kannst solches Saatgut auch professionell „Saatgut von F1-Hybrid-Tomaten“ nennen; möglicherweise hast Du also schon Saatgut von unreinen Tomaten verwendet, ohne es zu wissen oder auch ganz bewusst, indem Du Saatgut mit der Bezeichnung „F1“ gekauft hast.
Hummeln als Herstellerinnen von unreinem Tomatenssatgut
Vielleicht hast Du Dich schon einmal gewundert, dass eine Tomatenpflanze nicht die Früchte gebracht hat, die Du eigentlich erwartet hast; dann hat sich vielleicht schon einmal eine Hummel eingemischt und Deine Tomaten-Sorte (oder die der unachtsamen Saatgut-Verkäufer:in) verunreinigt.
Wenn Du die spät im Jahr reifenden Früchte einer Tomatenpflanze zur Saatgutgewinnung nutzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine Hummel für die Bestäubung gesorgt hat; denn im Spätsommer nutzen manche Hummelarten auch Tomatenpflanzen, um Pollen zu sammeln, der das männliche Erbgut enthält. Und wenn die Narbe (das weibliche Empfängnisorgan der Blüte) dann noch außerhalb des Staubbeutelkranzes (des männlichen Befruchtungsorgans) sitzt (was bei manchen Sorten der Fall ist, wie Du auf dem folgenden Foto ganz gut erkennen kannst), erhöht das ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass nicht der blüteneigene Pollenstaub die sortenechte Vermehrung sichert, sondern sich die Hummel mit fremdem Pollen als „Fremdbefruchterin“ betätigen kann.
Verwendest Du die Samen einer solchen, fremdbefruchteten Tomate, hast Du Dein Wunschsaatgut, Saatgut von „unreinen“ Tomaten. Hilfreich ist in dieser Hinsicht auch, Samen mehrerer, später Tomatenfrüchte zu sammeln…
Professionelle Planzenzüchter als Produzenten von unreinen Tomatensamen
Hummeln verunreinigen Tomaten-Sorten nur durch Zufall hin und wieder; Pflanzenzüchter dagegen tun das bewusst und bieten massenhaft und völlig gesetzeskonform Mischlingssaatgut (F1-Hybrid-Saatgut!) an mit der Botschaft, dass dieses besser als samenfestes und auf keinen Fall nachbaubar sei. Leichtgläubige Menschen glauben das und nutzen niemals das Saatgut solcher Hybriden für den eigenen Anbau. Dabei haben ihnen die Pflanzenzüchter wunderbares Saatgut von unreinen Tomaten frei Haus geliefert, aus dem sich köstliche Früchte ziehen lassen, wie Du weiter unten (oder in den Beiträgen „Überrachungstomaten“ und „Der Ring der Züchter:innen“) lesen kannst.
Unreines Tomatensaatgut selbst herstellen
Ich bin mir sicher, dass auch ich schon mal unreines Saatgut produziert habe (und Du vielleicht auch), unabsichtlich, indem mir Samen einer anderen Sorte ins Tütchen geraten sind; aber solche Verunreinigungen meine ich hier natürlich nicht. Ich hoffe, das ist klar…
Aber Du kannst Dir richtiges, echtes, unreines Tomatensaatgut herstellen, indem Du selbst zwei Sorten gezielt miteinander kreuzt. Die Kreuzung zweier Tomaten-Sorten ist zwar ein bisschen kompliziert und erfordert ein wenig Fachwissen, ist aber nicht so schwer, dass Du es nicht wenigstens versuchen könntest.
Ich beschreibe das Vorgehen hier jetzt nicht ausführlich; denn Ihr sollt ja keine Pflanzenzüchter:innen werden, die der Menschheit zu immer größeren Ernten von transportfähigen und fotogenen Tomaten verhelfen, sondern Vielfaltsmehrer:innen, die der Menschheit ein „Sicherheitsnetz“ aus einmaligen Nutzpflanzen-Individuen knüpfen.
Wer mehr über die künstliche Tomatenkreuzung wissen will, kann sich zur Einführung das Video „Creating A Hybrid“ vom Tomaten- und Kartoffelzüchter Tom Wagner anschauen, das ich in den Beitrag „Tigerella, das Grüne Zebra und die Indigo-Rose“ eingebunden habe; es zeigt, wie’s geht…
58 Tomaten-Sorten mit und ohne Namen in Wort und Bild
Jetzt aber genug der Theorie, kommen wir zur Praxis, dem sinnlichen Genuss von reinen und unreinen Tomaten!
Im Folgenden stelle ich Euch die Tomaten vor, die sich der Bewertung durch 17 Vorkoster:innen gestellt haben. Deren Benotungen könnt Ihr den beiden folgenden Dokumenten entnehmen: Im ersten ist die Verteilung der Stimmen auf die 10-teilige Skala ablesbar, das zweite listet die Tomaten in der Reihenfolge ihrer Gesamtnote auf, die ich aus dem Durchschnitt aller Bewertungen gebildet habe. Aber auch in der nachfolgenden Auflistung habe ich Stimmen und Durchschnittsnote hinter den Bezeichnungen der einzelnen Pflanzen notiert. Die Reihenfolge wird dort durch die Nummerierung der Tomatenpflanzen bestimmt, die ich vor der Verkostung vergeben hatte.
Alle Tomaten der Liste, die keinen Sortennamen tragen, sind Produkte von Hummelkreuzungen; alle, die den Namen „Phönix“ tragen, sind Nachzuchten der kleinen, gelben F1-Hybrid-Cherry-Tomate, die ein Profi-Pflanzenzüchter in die Welt gesetzt hat und über deren Nachzucht ich schon ausführlich berichtet habe.
Die Pflanzen 1 – 34 sind unterm „Tomatendach“ (Td) gewachsen, 35 – 43 im „Carport“ (Cp), die Tomatenpflanzen 44 – 58 im Folientunnel (Ft) – falls Ihr versuchen wollt, eine Verbindung von Wuchsort und geschmacklicher Bewertung herzustellen…
- Kleine Braune [7,6 (9)] Ich war begeistert, als ich diese Nachkommen der letztjährigen Siegertomate zum ersten Mal im Mundraum gespürt habe! Wunderbar würzig, wenn auch mit ziemlich fester Haut, wie einige Verkoster:innen bemängelten; aber der Geschmack geht bei mir über alles…
- Kleine Rote [4,5 (4)] Auch ein Nachfahre der Siegertomate vom letzten Jahr, die meines Erachtens schon ein Mischling war. Da diese Pflanze jedoch, im Gegensatz zur kartoffel-blättrigen Mutterpflanze, normal-blättrig war, besteht der Verdacht, dass sie das Ergebnis einer weiteren Fremdbefruchtung ist, dass sich ein weniger wohlschmeckender Vater eingemischt hat (Kartoffelblättrigkeit wird rezessiv vererbt, Normalblättrigkeit ist dominant)…
- Große Braune [8,3 (9)] Eine weitere Tochter des Stars der letzten Saison, die neben ihrem exellenten Geschmack auch noch Größe zeigte! Sie vor allem darf im kommenden Jahr offenbaren, was wirklich in ihr steckt…
- Große Rote [5,1 (13)] Die drei folgenden Pflanzen mit normal großen, roten Tomaten ähnelten ihrer Mutter, der schon genannten Goldmedalliengewinnerin des Vorjahres, ohne aber deren ganze Klasse zu erreichen. Ich war aber trotzdem von ihnen angetan; denn sie zeigten: Geschmack…
- Große Rote [6,6 (7)] …wie vor…
- Große Rote [7,0 (11)] …wie vor…
- Flache Rote [6,1 (17)] Diese, ebenfalls von der letztjährigen Siegerin abstammende Tomate verführte als einzige – wahrscheinlich durch ihr attraktives Aussehen (siehe unten) – alle Teilnehmer:innen dazu, sie in den Mund zu nehmen. Mich hat sie geschmacklich nicht überzeugt; aber ich würde doch zu gerne wissen, welcher dominant auftretende, normal-blättrige Vater ihr seine Blattform mitgegeben hat, weshalb ich auch sie schon jetzt auf die nächste Anbauliste gesetzt habe…
- Berner Rose [8,8 (16)] Die diesjährige Siegerin! Eine Alte Sorte! Gut, süß, aber bei etwas zu großer Hitze mit gelbem, harten Kragen um den Stielansatz belastet (eine Pflanze im Folientunnel brachte nur ungenießbare Früchte zustande), einem Mangel, der sie nicht zu meiner Favoritin macht…
- Große, flache Rote [7,8 (9)] Zwei identisch aussehende Pflanzen brachten identisch aussehende Früchte. Die Samen beider Pflanzen lagerten im selben Tütchen wie die Samen der Siegerin „Berner Rose“. Beide Pflanzen fielen mir bei der Anzucht durch ihre normalen Blätter auf (die „Berner Rose“ ist kartoffel-blättrig); deshalb überlebten sie. Ich gehe davon aus, dass sie F1-Hybriden sind (Mutter: Berner Rose x Vater: ???). Der Nachbau im kommenden Jahr wird mir darüber Aufschluss geben: Wenn sie aufspalten, also Mischlinge liefern, habe ich recht; ansonsten muss ich mir ernsthaft Gedanken machen, Kinder welcher, von mir bisher angebauten, echten Sorte sie sein könnten…
- Rosa Balkon [7,4 (11)] Ob diese Tomate eine echte Sorte ist, weiß ich leider nicht. Die Mutterpflanze wuchs selbstbestimmt im letzten Jahr auf meinem Berliner Balkon in einem Blumentopf, in dem ich Gurken ziehen wollte. Die zwei, drei kleinen Früchte, die mit Mühe ausreiften, schmeckten jedoch vorzüglich würzig, so dass ich sie näher kennenlernen wollte und deshalb zwei Pflanzen eine Chance unterm Tomatendach gab. Beide Pflanzen sahen identisch aus und brachten identische Früchte, so dass die „Rosa Balkon“ wohl zu den samenfesten Sorten zu rechnen ist, deren Samen im Kompost überlebt haben müssen. Die Kenntnis ihres „wahren“ Namens wird mir wohl für immer versagt bleiben; aber mir reicht, eine würzig-süß schmeckende, rosa Fleischtomate im Repertoar zu haben…
- Green Zebra [6,3 (6)] Ich wollte mal ein „Grünes Zebra“ aus anderer Quelle testen; deshalb habe ich einen der Samen, die ich von Christina im letzen Herbst geschenkt bekommen habe, zu einer ausgewachsenen Pflanze werden lassen: „Green Zebra“ halt, lecker, aber nicht (mehr) besonders…
- Rote Fleisch [7,2 (5)] Diese und die folgenden beiden Pflanzen entstammen Samen, die ich 2016 einer offensichtlichen Mischlingstomate entnommen habe, die zufällig im Gewächshaus gekeimt war und 2018 erstmals eine Pflanze mit auffällig gut schmeckenden, roten Fleischtomaten produzierte. Aus deren Samen sind dann 2019 hervorragend schmeckende, riesige, rote Fleischtomaten hervorgegangen sowie einige weniger gut schmeckende in Rosé. In diesem Jahr entstanden aus den Samen dieser Pflanze von 2018 diese mäßig schmeckende, aber formschöne Rote und…
- Rosa Fleisch [6,1 (7)] … drei hervorragend schmeckende Rosa Fleischtomaten. Die einzige Frucht, die ich der offiziellen Verkoster:innenrunde präsentieren konnte, war zwar riesig, aber teilweise schon angefault und nicht ganz so lecker wie die erstgereiften. Im kommenden Jahr werde ich sie weiter prüfen…
- Rosa Fleisch Zwei weitere, begrenzt wachsende, kartoffel-blättrige Pflanzen, die sich aber nach der frühen Produktion von hervorragenden rosa Fleischtomaten scheinbar verausgabt hatten…
- Schlesische Himbeere [5,7 (10)] Ich war erstaunt, dass diese Tomate hohe Wertungen einheimsen konnte. Im Vergleich mit „meinen“ Rosa Fleischtomaten war diese rosa Fleischtomate blass und wässrig; außerdem hatten sie zum Zeitpunkt der Verkostung dicke, gelbe, harte Kragen; für mich wurde sie mit 5,7 Punkten deutlich überbewertet…
- Schwarze Krim [6,0 (12)] Eine, kleinere, braune Tomate, die ich 2015 das erste (und letzte) Mal angebaut hatte und deren Saatgut und Erinnerung ich mal wieder auffrischen wollte. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich mittlerweile von meinen Sämlingstomaten zu sehr verwöhnt worden; aber früher schien sie mir besser geschmeckt zu haben. Ihre leicht überdurchschnittliche Bewertung geht aber in Ordnung…
- Schwarze Krim [6,0 (8)] Auf dem Samentütchen stand nur „Schwarze Krim“ ohne Jahreszahl, so dass ich sie für eine andere, größere, braune Fleischtomate gehalten habe; aber sie war mit ihrer vorhergehenden Namensschwester vollkommen identisch, was auch der Bewertungsdurchschnitt anzeigt…
- Phönix [5,0 (1)] Die folgenden Fön-X-Pflanzen standen auf der anderen Seite des Weges unter dem Tomatendach und waren Nachkommen der drei unterschiedlichen Phönixe des Vorjahres, der gelben, gelb-grünen und gelb-grün-gestreiften. Ich fand es erstaunlich, dass auch in dieser Generation, der F6, noch neue Varianten sichtbar wurden; keine der 18 Phönix-Pflanzen reproduzierte, zumindest nicht augenscheinlich, exakt die Früchte des Vorjahres. Trotzdem waren die meisten außergewöhnlich und lecker. Die Nr. 18 ähnelte im Aussehen am meisten der kleinen, gelben Cherry-Tomate, der Mutter aller Fön-X, nicht aber geschmacklich…
- Phönix [8,3 (8)] Diese kleinere Gelbe mundete den meisten, die sie probierten. „Die gängige Meinung besagt, dass ein hoher Zuckergehalt in Kombination mit einem moderaten Säuregehalt die Grundlage ist für das, was die meisten Verkoster:innen als guten Geschmack von Tomaten bezeichnen.“ schreibt die World Tomato Society in einem Artikel über die „Chemische und genetische Basis des Geschmacks von Tomaten“, But there is more … Viele Tomaten der Phönix-Reihe schmecken süß-säuerlich mit einer außergewöhnlichen Fruchtnote, den schon die gelbe Cherry-Tomate besaß. Im vorgenannten Artikel ist zu lesen, dass für dieses Fruchtaroma „Volatile Aromatic Compounds (VOC; Flüchtige, aromatische Verbindungen) verantwortlich sind, die durch das Einkreuzen der Wildtomate Solanum pimpinellifolium in unsere Gartentomaten auch diese schmackhafter machen soll. Joseph Lofthouse schreibt in „Gärtnern mit Landsorten“ im Bericht über sein „Beautifully Promicuous and Tasty Tomato Project“, dass er die Wildtomaten S. habrochraites und S. pennellii für die Anreicherung seiner Tomaten-Sorten mit VOC genutzt hat (S. 84)…
- Phönix [8,1 (7)] Eine weitere, kleinere Gelbe, über deren Geschmack ich nichts sagen kann, da ich sie nicht bewusst gekostet habe; aber die positive Bewertung von sieben anderen Menschen spricht Bände…
- Phönix [8,1 (8)] Auch kleiner, gelb und lecker.
- Phönix [7,8 (12)] Eine normal große, grün-gelb gestreifte Tomate, ähnlch dem Grünen Zebra. Ich habe sie auf den Bildern unten den meisten anderen Phönix-Varianten zum Größenvergleich beigelegt. Auch sie war fruchtig lecker…
- Phönix [7,9 (8)] Eine kleinere Variante der grün-gelb Gestreiften mit gutem Geschmack…
- Phönix [8,1 (9)] Mittelgroße gelb-grüne, leicht eiförmige Variante mit Fruchtgeschmack…
- Phönix [6,2 (10)] Eine runde, mittelgroße, gelb-grüne Tomate, die eher säuerlich, wässrig schmeckte…
- Phönix [7,2 (9)] Diese etwas größere, eiförmige Gelb-grüne ohne Streifen fand ich lecker; ihr Geschmack ist – so wie der der meisten Fön-Xe – ungewöhnlich zu nennen…
- Phönix [7,8 (12)] Gelb-grün gestreifte, eiförmige Frucht mit gutem Geschmack…
- Phönix [6,2 (5)] Hier vermute ich doch eine Verunreinigung durch fremden Samen und nicht durch fremden Pollen; denn diese Tomaten hatten große Ähnlichkeit mit Coras roter Tomate aus dem letzten Jahr (Nr. 29), die sogar nur auf 3,3 Punkte kam; ihre Haut war ebenso fest und ihr Inhalt genauso glibbrig wie der ihrer (vermutlichen) Mutter…
- Phönix [3,0 (2)] Die erste der vier Tomatenpflanzen mit großen, gelben, gelb gestreiften Früchten (meinem Zuchtziel), aber, wie ihre Gesamtnote zeigt, mit nur mäßigem Geschmack. Die großen Gelben fielen auch durch ein matschiges, weiches Innenleben negativ auf. Mal sehen, ob sie für das kommende Jahr Besserung geloben…
- Phönix [5,6 (5)] Eine weitere Gelbe mit gelben Streifen (die Streifen sind nur im unreifen Zustand zu erkennen). Auch sie überzeugte nicht…
- Phönix [7,9 (7)] Die dritte Gelbe im Bunde besaß keine gelben Streifen, dafür aber besseren Geschmack…
- Kleine Rote [7,0 (4)] Nun folgen noch die Früchte von drei Nachkommen der Zweit-Platzierten des Vorjahres, von mir „Rot-Braune Sämlingstomate“ benannt. Ich fand alle drei gut bis sehr gut…
- Große Rote [7,5 (11)] Abstammung siehe vorherige Angaben; Bezeichnung und Bewertung sagen alles weitere…
- Kleine Braune [6,6 (8)] Abstammung siehe Angaben bei Nr. 32. Diese kleine Braune hat bei der Verkostung nicht so gut abgeschnitten wie ihre beiden Schwestern und die kleine Braune Nr. 1; aber ein paar Wochen später fand ich sie köstlich und ohne harte Schale (wie Nr. 1). Warum meine braunen Sämlingstomaten mehr süß-würzigen Geschmack zeigten als die Früchte der beiden „Schwarze Krim“, bleibt mir vorerst ein Rätsel. Die kleinen und normal großen Braunen werden in den kommenden Jahren bevorzugt angebaut…
- Tomatiga de Ramallet [4,5 (8)], die riesen-wüchsige „Wintertomate“ aus Mallorca mit bildschönen Früchten in zweifacher Ausfertigung. Ich hatte ja im Beitrag „Die ultimative Geschmackstomate“ angenommen, dass diese (und andere Sorten) im Halbschatten mehr Geschmack entwickeln würde als in der prallen Sonne; deshalb habe ich sie (und die folgenden acht Fleischtomaten-Sorten) unter das neue Carport-Dach gepflanzt, das nur vier Stunden des Tages direktem Sonnenschein ausgesetzt ist. Wenn man jedoch die Bewertungen dieser Tomaten betrachtet, scheint meine Vermutung nicht zu stimmen, es sei denn, gegenüber den auffällig fruchtig, süß-säuerlichen Fön-X-Tomaten fielen diese Alten Sorten relativ ab. Ich werde das weiter beobachten…
- Schwarze Krim [4,4 (14)] Zwei weitere „Schwarze Krim“ sollten meine, zuvor geäußerte Vermutung bestätigen, dass Fleischtomaten im Halbschatten mehr Aroma entwickeln; aber ihre Benotung spricht eindeutig gegen diese These…
- Nonna Antonina [3,0 (7)] Auch diese, eine Zeitlang gehypte, riesige Fleischtomate aus Italien erfüllte meine Hoffnung auf mehr Geschmack im Schatten nicht; aber sie beförderte die Erkenntnis, dass Tomaten auch im Halbschatten einen ordentlichen Ertrag produzieren können…
- Paul Robeson [5,6 (6)] Diese braune Fleischtomate deutete zumindest an, dass braune Fleischtomaten zumeist würziger schmecken als andersfarbige Fleischtomaten, unabhängig vom Standort…
- Rosa albanische Ochsenherz [5,5 (8)] Annehmbar…
- Orange Russian [5,6 (6)] …auch nicht schlecht und, wie immer, schön anzusehen, diese rot geflammte, gelbe Herztomate…
- Apricot Brandywine [4,9 (7)] Bei dieser Sorte muss ich anmerken, dass die beiden Pflanzen, die ich wachsen ließ, unterschiedliche Früchte produzierten: Die einen waren heller orange und schmeckten wässrig, während die anderen dunkler orange waren und aromatischer schmeckten. Standort und Gene scheinen zueinander passen zu müssen…
- Cherokee Purple [3,4 (7)] Diese Sorte bekam auch in diesem Jahr an einem günstigeren Standort keine Höchstnoten; das ist schade. Aber die Früchte reiften zum ersten Mal vollständig aus und bekamen keinen gelben, harten Kragen; das zeigt, dass der Standort von Bedeutung ist. Im Folientunnel hat sie auch in diesem Jahr keine genießbare Frucht zustande gebracht…
- Rote Fleisch [6,4 (5)], die eigentlich eine Grüne Fleisch hätte sein sollen. Ob hier eine Verunreinigung des Saatguts oder der Gene vorlag, kann nur der weitere Nachbau entscheiden…
- Charly Green [3,7 (11)] Eine grüne Fleischtomate muss ich einfach haben…
- Kanarische Gelbe [6,3 (14)] Einst von Manuel von Fuerteventura importiert und erst einmal angebaut, verlangte diese dunkel-gelbe Cocktail-Tomate Saatgut- und Gedächtnisauffrischung. Ich hatte sie in guter Erinnerung; aber in diesem Jahr und im Folientunnel produzierte sie nur viele knackige, nicht zu süße Früchte. Ihre längliche Form mit Spitze garantiert ihr jedoch einen Verbleib in meiner Tomatensammlung, mehr aber auch nicht…
- Vesennij Mitschurinskij [4,0 (1)] „Mitschurins Frühling“ musste auch mal wieder zum Leben erweckt werden; aber sie machte mir keine Freude mehr. Die meisten Früchte ließ ich deshalb einfach abfallen und am Tunnelboden vergammeln…
- Ribatejo [3,8 (8)] Eine portugiesische Dosen-Tomate, der italienischen „San Marzano“ nicht unähnlich: Ei-förmig mit kleiner Spitze, ohne jeden Geschmack als Salat-Tomate; aber, wie gesagt, in gekochter Form sicher sehr brauchbar…
- Chile [4,8 (6)] Von meinem großen Sohn und seiner Frau im letzten Winter aus gleichnamigem Land mitgebracht; ordentliche rosa Fleischtomate ohne irgendwelchen Schnickschnack…
- Super EO [5,8 (13)] Beide Pflanzen dieser Sorte erfüllten im Folientunnel nicht meine Erwartungen…
- Persimmon [5,2 (9)] Auch diese, von mir bisher in jedem Jahr hoch gelobte Khaki-Tomate fiel in diesem Jahr nicht durch einzigartigen (Khaki-)Geschmack auf; aber ich habe sie trotzdem gerne scheibchenweise auf mein Käsebrot gelegt…
- Phönix Diese runde bis leicht ovale, gelb-grüne Tomate aus dem Folientunnel verpasste die Verkostung, so dass nur mein Geschmacksurteil zählt: fruchtig, lecker süß-säuerlich – wie die meisten ihrer Geschwister…
- Phönix [6,7 (11)] …mit ihrer zuvor beschriebenen Schwester nahezu identisch. Ist sie vielleicht schon samenfest und eine neue Sorte? Bei Selbstbefruchtern ist das immer spätestens nach sieben bis acht Generationen der Fall…
- Phönix [5,6 (12)] Oval, gelb-grün gestreift und geschmacklich im Rahmen der Fön-Xe…
- Zitronentomate [2,8 (12)] Schönheit zählt bei einer Verkostung nicht…
- Rotes Birnchen [4,3 (4)] Diese Sorte ist entweder keine Folientunnel/Gewächshaus-Tomate oder eine Blenderin; denn eine Stimme bezeichnete sie als außergewöhnliche und Lieblingstomate – bevor sie das Birnchen probiert hatte…
- Corange [5,3 (3)] …auch nur schön anzusehen, finde ich; aber mein Geschmacksurteil über diese kleine, orange Tomate aus Coras Garten teilten nicht alle…
- Tigerella [5,5 (6)] Die leicht überdurchschnittliche Punktzahl irritiert mich; für mich hat sie das allgemein schlechte Urteil bestätigt, das ich in „Tigerella, das Grüne Zebra und die Indigo-Rose“ zitiert habe; aber ich wollte sie ja eigentlich nur nicht verlieren und habe deshalb meine Samen von 2010 ausgesät – mit erstaunlich hoher Keimrate…
- Phönix [8,3 (4)] Noch ein Exemplar der Fön-X-Reihe, dem ich im Folientunnel auf Kosten der Gurken Platz einräumte, weil ich es im Frühjahr nicht übers Herz brachte, sie als überzählig zu opfern…
Die Bildergalerie zeigt dieses Mal ausschließlich die „Phönix“ genannten Abkömmlinge der kleinen gelben Cherry-Tomate von 2017 als anschauliches Beispiel, was aus einer F1-Hybride alles werden kann…
So viel mal wieder von meinen Tomaten. Ich hoffe, ich konnte Euch alle vom Anbau „unreiner“ Tomaten überzeugen. Einige Vorkoster:innen waren am Schluss so begeistert von den neuen Sinneseindrücken, dass sie unbedingt Saatgut von einigen Unreinen haben wollten…
Danke für all die interessanten Beiträge.
Meine Frage:
Nehmen wir an, an einer Tomatenpflanze hat keine Fremdbestäubung stattgefunden, haben dann alle Früchte, sowohl große als auch kleine, dieselben Gene. Ich hatte auch immer eine große und besonders schöne zur Samenentnahme verwendet, das brauch ich also nicht so zu handhaben?
Und: Wenn auch Fremdbestäubung an einer Pflanze stattfand, so kann theoretisch in den einzelnen Früchten unterschiedliches Erbgut sich befinden?
Wenn dem so ist, habe ich es nun verstanden.
LG Berni
Liebe Berni, ich danke Dir für Deinen Kommentar!
Zu Deinen Fragen:
Es ist also genau so, wie Du schreibst…
Viele Grüße,
J:)rgen
Moin Jürgen,
ein schöner, überzeugender Beitrag! Ich habe aber das Gefühl, dass er mir in der Praxis nicht wirklich weiterhilft.
Ich habe von meinem Sohn eine versehentlich gekaufte F1-Pflanze (Lupitas) bekommen. Die Früchte waren recht lecker und ich habe die Samen weiterverwendet. Jetzt, in der mittlerweile 4. Generation, habe ich den Eindruck, das die Früchte etwas größer und noch süßer geworden ist. Ob da eine Hummel mitgespielt hat, weiß ich nicht.
Mein Problem: Ich wähle immer eine besonders schöne Tomate aus und gewinne daraus die Samen für das nächste Jahr. Ob es eine mutierte Frucht ist, weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Wie machst Du das, um eine Zuchtlinie zu erschaffen? Nimmst Du aus verschiedenen Früchten einer Pflanze je ein Saatkorn und vergleichst dann die Ergebnisse?
Viele Grüße
Gerd
Lieber Gerd,
dank Dir für Deinen Kommentar!
Zu Deiner Frage: Wenn Du auch in der 4. Generation keine (oder nur geringe) Abweichungen von der Ausgangstomate feststellen konntest, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass es keine F1-Hybride war, die Du weitervermehrt hast; denn ansonsten hätte sich schon mal eine Änderung in Farbe/Form/Geschmack/Wuchsform zeigen müssen.
Unterschiedliche „Zuchtlinien“ kannst Du nur weiterführen, wenn sich Unterschiede zwischen einzelnen Pflanzen und ihren Früchten zeigen, die Du aus Samen einer Frucht oder Pflanze gezogen hast.
Wenn Du jedes Jahr nur eine Pflanze aufziehst, ist es schwerer, Unterschiede zwischen den Pflanzen der verschiedenen jahre zu erkennen; deshalb ist es besser, mehrere Pflanzen aus den Samen einer Frucht (oder Pflanze) zu ziehen, um Unterschiede zwischen den einzelnen Pflanzen besser erkennen zu können.
Wenn eine Mutation oder wahrscheinlicher: eine Kreuzung stattgefunden hat, sollte in der 2. Generation aus jedem Samenkorn eine andere Pflanze entstehen (2. Mendel’sche Regel: Aufspaltung).
Eine neue Zuchtlinie kannst Du also nur erschaffen, wenn aus den Samen einer Frucht unterschiedliche Pflanzen mit unterschiedlichen Früchten entstehen; dann kannst Du die gefälligen weitervermehren, indem Du Samen aus ihren Früchten entnimmst und im folgenden Jahr aussäst.
Normalerweise befruchten sich Tomatenblüten ja selbst, so dass die Samen jeder Frucht einer samenfesten Pflanze im nächsten Jahr die gleichen Früchte liefern; nur wenn bei einer einzelnen Blüte eine Hummel den Pollen einer anderen Sorte ins Spiel gebracht hat, gibt es eine Frucht, die Mischlingstomaten liefert, aus denen man dann in der F2 „Zuchtlinien“ bilden kann.
So lange alle Pflanzen aus den Samen einer Frucht identisch sind, kannst Du keine Zuchtlinien bilden. Wenn keine Fremdbefruchtung stattgefunden hat, sollten auch alle Pflanzen aus den Samen anderer Früchte einer Pflanze identisch sein.
Ich hoffe, Du konntest meinen Ausführungen folgen… ist schon ein wenig schwierig, die eigentlich recht einfachen Fakten zu erklären…
Wenn Du noch Fragen hast, frage gerne weiter… ich tue mein Bestes…
Viele Grüße
J:)rgen
Ich bin gestern erst auf diesen hervorragenden Blog gestossen: beeindruckend in der Wissenschaftlichkeit? Spannender Beitrag über F1 und Tomaten! Ich glaube, die grösste Angst und auch meine Frage ist: kann bei diesen F1 oder F2 auch was giftiges rauskommen? Werden z.B. beim Kürbis auch Zierkürbisse mit Gartenkürbissen gekreuzt und bei F2 hat man dann das Gift im Kürbis;-(
Liebe Annelu, danke für Deinen Kommentar!
Dank auch für Deine Fragen, die doch sehr schön die Ängste (und die Unsicherheiten) vieler Gärtner:innen widerspiegeln.
Wenn man eine Pflanze mit einer giftigen Verwandten kreuzt, dann besitzen die Nachkommen selbstverständlich die Hälfte der Gene des giftigen Elternteils und können somit ebenfalls alle direkt giftig sein (wenn die Giftigkeit dominant vererbt wird) oder aber teilweise giftige Nachkommenschaft produzieren (wenn die Giftigkeit rezessiv vererbt wird); das steht außer Frage…
Zwei Dinge sind jedoch außerdem von Bedeutung:
Der Gartenkürbis (Zukkini!) ist meines Wissens die einzige Pflanze, die für eine derartige Verkreuzung in Frage kommt; aber, wie gesagt, wenn etwas „ungut“ schmeckt, sollte man es ohnehin nicht essen (einen Löffel voll zu probieren – und im Fall des Falles auszuspucken, schadet nicht)…
Viele Grüße
J:)