Wertanlage Folientunnel

oder: Welche Probleme ich bei Kauf und Aufbau eines Folientunnels bewältigen musste.

Achtung! Dieser Beitrag enthält jede Menge Werbung, Kritik und Verbesserungsvorschläge; aber alles vollkommen unbezahlt oder sonstwie vorteilhaft vergütet.

Wenn man ein hübsches Sümmchen Geldes erbt (ohne Gegenleistung bekommt), stellt sich natürlich die Frage, was man damit anstellt?

Eine „Bank“ damit möglichst viel Gewinn bringend „arbeiten“ (Zinsen erwirtschaften) lassen, es für einen Urlaub oder ein sonstiges Vergnügen ausgeben, sprich: es konsumieren, oder es möglichst werterhaltend anlegen?

Da ich kein Freund der ersten beiden Möglichkeiten bin, blieb nur die letzte, die Wertanlage.

Nun gibt es auch hier zwei Möglichkeiten: Die „reine Wertanlage“, wie z. B. Gold oder Aktien, oder die nutzbringende Wertanlage, die mehr eine Investition zu nennen wäre.

Ich habe mich für einen Anlage-Gegenstand entschieden, der mir selbst Nutzen bringt, bei der Nutzung aber nur in Maßen abgenutzt wird, und deshalb in einigen Jahren auch noch gut wieder zu verkaufen ist (falls eine entsprechende Nachfrage besteht, die letztlich immer den „Wert“ von Etwas ausmacht).

Was lag da näher, als mir den Traum von einem richtig guten, stabilen Folientunnel zu erfüllen.

Dieser Beitrag handelt davon, was ich erleben und welche Erfahrungen ich sammeln durfte, bis sich dieser Traum in meinem Garten materialisierte.

Ein Traum von Folientunnel

Die Suche nach dem passenden Folientunnel

Die erste Frage lautete: Welche Arten von Folientunneln gibt es überhaupt?
Daran schlossen sich Fragen an wie: Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Modelle und wie teuer sind sie jeweils?

Die verschiedenen Arten von Folientunneln

Persönlich kannte ich nur den gewöhnlichen Rundbogen-Tunnel; diesen besaß ein früherer Kumpel von mir und in diesem hatte ich meine Liebe zu solch einer „baulichen Anlage“ entdeckt.

Im folgenden Video sprechen Ralf Roesberger und Jen Slupkowski ausführlich über dieses Modell.

Gartengemüsekiosk: Folientunnel – Erfahrungsbericht von „Der Selbstversorgerkanal“

In neuerer Zeit bin ich durch das Anschauen von Garten-Videos aber auch mit anderen Modellen konfrontiert worden. Diese anderen Modelle zeichnen sich durch eher senkrechte Seitenwände aus.

Sascha von SelfBio unterstützt die Firma FVG bei der Einführung eines Hobby-Folientunnels mit senkrechten Seitenwänden und zeigt dessen Aufbau im folgenden Video.

SelfBio: FVG-Folientunnel im Hausgarten – Aufbau der Metallteile – Folge 1

Folientunnel wurden bisher vor allem im gewerblichen Bereich genutzt; die meisten Modelle haben dementsprechend zumeist gewaltige Ausmaße.

Durch das seit einiger Zeit grassierende „Garten-Fieber“ werden mittlerweile aber auch kleinere Modelle speziell für den Hobbygartenbereich produziert oder die kleinsten, gewerblichen Tunnel in diesem Bereich vermarktet.

Ich weiß nicht, woran es liegt – möglicherweise ist meine Herkunft aus der Landwirtschaft Schuld – aber mein Folientunnel muss groß sein, besser noch riesig, so ein kleiner, wackeliger, windiger Hobbygarten-Tunnel kam für mich nicht in Frage. Ich habe schon eine extrem starke Abneigung gegen diese zerbrechlichen Baumarkt-Gewächshäuschen, in denen man sich kaum drehen kann und die von jedem stärkeren Wind in ihre Einzelteile zerlegt werden.

Nein, mein Folientunnel musste „gewerbliche Ausmaße“ haben; das stand fest.

Tunnel mit gewerblichen Ausmaßen: 12 Meter lang und 5,50 Meter breit

Anbieter von Folientunneln

Mit dieser einzigen Vorgabe durchsuchte ich das „Internet“ nach potentiellen Anbietern und war erstaunt, dass es gar nicht so viele gab, wie ich gedacht hatte.

Letztlich fand ich (nach zwei-stündiger Suche) drei Anbieter, die überhaupt Folientunnel für meinen Zweck herstellen, das heißt vor allem, in der von mir gewünschten Größe.

Anbieter von fitzeligen Mini-Tunneln gibt es weitaus mehr; siehe den Erfahrungsbericht von Ralf Roesberger über Mini-Tunnel der Firmen Pötschke und Beckmann.

Meine drei Findlinge sind: Das belgische Unternehmen „Filclair Serren Industry“ in Waregem, die Firma „Poppen Gewächshausbau Gmbh & Co. KG“ in 26188 Edewecht-Jeddeloh II sowie die Firma „FVG Folien-Vertriebs GmbH“ in 56428 Dernbach.

Meine Entscheidungskriterien für die Wahl eines Folientunnels

Das wichtigste Kriterium war, wie schon gesagt, die Größe. Mein „professioneller“, wertbeständiger Tunnel sollte mindestens so groß sein wie meine bisherigen Selbstbau-Tunnel, d. h., mindestens ca. 4,50 Meter breit und 10 Meter lang.

Ein weiteres Merkmal, das mir gut gefiel, waren senkrechte Seitenwände.

Bei diesen Tunneln kann man die gesamte Fläche besser nutzen, da man bis nah an die Seitenwand Tomaten oder andere hohe Gewächse pflanzen kann; außerdem kann man sich dort auch bequem bewegen, also ohne sich bücken zu müssen.

Folientunnel „ELEGANT“ der Firma „FILCLAIR SERREN INDUSTRY“ (Screenshot der Webseite)

Ich hatte bei diesem Modell zwar Bedenken, was die „Windfestigkeit“ anbelangt; denn eine senkrechte Wand bietet dem Wind weitaus mehr Widerstand als ein Rundbogen. Da mein Tunnel aber in einem von Hecken und Bäumen dicht bestandenen Gelände stehen sollte, fiel dieses Kriterium weniger ins Gewicht. Ins offene Gelände würde ich ihn eher nicht stellen wollen.

Auch die Breite des größten Hobby-Tunnels dieser Art war mit 4,20 Meter gerade noch akzeptabel.

Die Länge ist bei allen Tunneln variabel und erweiterbar, da sie zumeist aus einzelnen Elementen zusammengesetzt sind.

Ich entschied mich letztlich für einen Tunnel mit senkrechten Wänden der Firma „FILCLAIR SERREN INDUSTRY“.

Wie ich beinahe den Folientunnel der Firma „FILCLAIR SERREN INDUSTRY“ erstanden hätte

Im Netz fand ich neben der deutsch-sprachigen Webseite des Original-Herstellers zwei Firmen, die ein solches Modell auf ihren Internetseiten zeigten: Die Firma Dill GmbH und die Firma H. Nitsch & Sohn GmbH & Co. KG.

Ich schrieb alle drei Firmen am 22. Februar zwecks Angebot für ein „Filclair Foliengewächshaus Typ 420 bzw. ELEGANT in verschiedenen Längen“ an.

Die belgische Firma antwortete umgehend:
„Geehrte,
Unsere Gewächshause werde verkauft beim Firma Dill Im Letten 22 ; Ehningen
Vielen gruss“

Die Firma Nitsch benötigte erstaunlicherweise noch meine genaue Adresse, um mir ein Angebot per Email erstellen zu können; aber vier Tage später lag es vor.

Nun fehlte mir noch das Angebot der Firma Dill Gmbh; denn ich wollte gern mögliche Preisunterschiede in Erfahrung bringen. Doch diese Firma meldete sich nicht.

Anfang März erkundigte ich mich noch einmal nach dem Stand der Dinge. Als Antwort erhielt ich: „wenn ich richtig informiert bin, haben Sie das Angebot in der Zwischenzeit von unserem Vertriebspartner, der Fa. Nitsch in Kreuztal, erhalten.“

Aha. Und vielen Dank.

Diese, gelinde gesagt, mäßige Vertriebsorganisation des belgischen Folientunnel-Herstellers (die später noch durch eine weitere Episode ergänzt werden wird) war – neben dem Preis – das Zünglein an der Waage, das noch fehlte, um mich von der Anschaffung dieses Tunnels abzubringen.

Bis dahin hatte mich vor allem der doch recht aufwendige Aufbau zweifeln lassen, ob ich mich für dieses Modell entscheiden sollte. Im folgenden Video in Zeitraffer kann man zuschauen, wie sich zwei bis drei Leute mit den zahlreichen Einzelteilen abmühen. Seine Verankerung im Boden wird dabei nicht einmal gezeigt.

Filclair Serren Industry: Nett gemachtes Video über die Montage eines Elegant-Folientunnels

Der Tunnel wird von Erdankern am Boden gehalten.

Ich habe zwar noch nie in meinem Leben einen Erdanker in den Boden gebohrt, aber in dem Video von SelfBio oben, dass den Aufbau eines ähnlichen Tunnels zeigt (der FVG Folien-Vertriebs GmbH), wird diese Arbeit großteils von einer Maschine erledigt, die mir nicht zur Verfügung steht.

Diese Erdanker waren neben der zu geringen Breite von 3,50 Meter auch ein Grund, den Hobby-Folientunnel „Römi® Start-Up“ der FVG Folien-Vertriebs GmbH nicht weiter in Betracht zu ziehen.

Ich sondiere die Tunnelauswahl der Firma POPPEN

Nach dieser Ernüchterung wandte ich mich den gewöhnlichen Rundbogen-Tunneln zu.

Ich bat die Firma Poppen, die eine große Palette von Profi-Tunneln (auch „Wandertunnel“ genannt) im Angebot hat, um ein Angebot für ihren „Typ 550“; dieses Modell von 5,50 Meter Breite und 2,40 Meter Höhe sowie modularer Länge schien meinem Vorhaben angemessen.

Einen Tag später lag das Angebot für das gewünschte 12 bzw. 15 Meter lange Foliengewächshaus vor.

Inzwischen war mir eingefallen, dass ein solches Gewächshaus im Sommer extrem heiß werden kann. Für diesen Fall braucht man dann normalerweise entweder Lüftungselemente oder ein Schattierungsnetz.

Mir schien die Idee deshalb reizvoll, die beiden Stirnfronten während der Sommermonate entfernen zu können (Mein Melonenanbau hat bisher auch in einem offenen Tunnel funktioniert).

Folientunnel ohne Giebelfolien

Da ich keine Ahnung hatte, wie der Folientunnel der Firma POPPEN konstruiert war und wodurch er seine Stabilität erhält, ob es also möglich sein würde, die Stirnseiten problemlos abzunehmen, stellte ich diese Frage der Firma direkt; daneben hatte das Angebot noch weitere Fragen offen gelassen:

  1. Ist die Lieferung im Preis inbegriffen oder ist eine Lieferung nicht vorgesehen?
  2. Bietet der Tunnel die Möglichkeit, die beiden Frontseiten mit den Türen beim Aufbau ganz wegzulassen oder sind diese für die Stabilität unabdingbar?
  3. Wie aufwendig ist es, die Folie auf- bzw. abzuziehen? Lässt sich also die Folie über den Winter leicht vom Tunnel entfernen und im Frühjahr leicht wieder aufziehen?
  4. Gibt es zum Tunnel eine Aufbauanleitung (per Video oder als Broschüre)? Oder wird der Tunnel auch von Ihnen aufgebaut bzw. kann er von Ihnen aufgebaut werden und zu welchem Preis?

Drei Tage später kam die Antwort:

„die Lieferung für Ihr Gewächshaus beträgt 270 € +MwSt. Man kann das Gewächshaus auch vorne und hinten offen lassen. Die Folie kann man zu jeder Zeit runter nehmen und beim Aufziehen sollte kein Sturm, Frost und Regen da sein.
Die Größe 5,50m x 12m baut der Kunde eigentlich selbst auf. Eine Aufbauanleitung bringt der Fahrer mit bei der Auslieferung.
Um weitere Fragen zu besprechen, wäre eine Telefonnummer von Ihnen sehr gut.“

Ich übermittelte meine Telefonnummern und wurde auch bald von einem Vertriebsmitarbeiter angerufen.

Dieser versuchte mir – bei meinem begrenzten Vorstellungsvermögen nicht einfach – den Aufbau des Tunnels zu erklären: Die Folie besteht aus einem Stück und wird um die beiden Frontseiten herumgeschlagen und dort befestigt. Eine Abnahme der Frontelemente sei nicht vorgesehen.

Er machte aber den Vorschlag, jeweils einen weiteren Bogen direkt hinter die Giebelelemente zu setzen; dann könne ich die Folie entsprechend einkürzen und sie an diesen beiden Bögen befestigen. Die Giebel müssten dann separat mit dem Rest der Folie bespannt werden; dann könne man sie jederzeit entfernen.

Dieser „Umbau“ kostete zwar auch Geld, war aber weitaus günstiger als ein Lüftungselement.

Mit all diesem Drum & Dran war der Tunnel nun zwar fast ebenso teuer wie der „Filclair“-Tunnel, aber er entsprach wenigstens genau meinen Vorstellungen. Außerdem wurde er ausschließlich mit Hilfe der Folie am Boden verankert, einem System, das mir von meinen Billig-Tunneln vertraut war: Ein weiterer Pluspunkt.

Ich bat also um ein neues Angebot mit den abgesprochenen Änderungen, das mir zügig übermittelt wurde und das ich Anfang April annahm.

Mein Wunschtunnel war inzwischen 15 Meter lang geworden.

Anlieferung und Aufbau meines neuen Folientunnels der Firma POPPEN

Das Tunnel-Projekt war eingetütet. Ich lehnte mich entspannt zurück, auch weil ich meinen ältesten Sohn als Aufbauhelfer hatte gewinnen können.

Bei meinen nächsten Gartenbesuchen maß ich den Bauplatz aus und freute mich schon ungemein über wesentlich mehr Raum für den Anbau meiner wärme- und trockenheitsliebenden Gewächse.

Der Bauplatz, der für den neuen Tunnel vorgesehen war am 30. März 2019

Leider musste ich erkennen, dass nun für die Kinder kein Platz mehr zum Spielen blieb; der Rest des Rasens war nahezu komplett überbaut.

Bei ihren zwar seltener werdenen Besuchen sollten sie aber wenigstens im neuen Schwimmbecken Spaß haben, das einen Durchmesser von 4,50 Meter hat; Fußballspielen und sonstige raumgreifende Aktivitäten sind ohnehin nicht mehr möglich.

Gott-sei-Dank war der Folientunnel modular und somit auch in einer Länge von 12 oder neun Metern zu errichten. Ich begnüge mich also vorläufig mit 12 Meter Tunnellänge.

Dieses Problem war gelöst.

Wie das Projekt „Folientunnel“ beinahe noch bei der Anlieferung gescheitert wäre

Leider fiel mir kurz vor Ostern siedendheiß ein weiteres Problem ein: Der Lieferort wich sehr stark von meinem Wohnort ab, nämlich exakt 100 Kilometer – das hatte ich in der Korrespondenz mit der Firma POPPEN vollkommen vergessen zu erwähnen.

Zu meiner Tragik (und Entschuldigung) streikte zu diesem Zeitpunkt die Technik meines Internet-Anbieters, und wie es der Zufall so will: Bevor ich meine Erkenntnis melden kann, werde ich von einer Mitarbeiterin der Firma auf meiner Arbeitsstelle kontaktiert, um den Liefertermin mit mir abzustimmen.

Nun, was soll ich sagen, sie war nicht sehr erfreut, als sie das hörte, musste sie doch nun die schon ausgearbeitete Liefertour nach Berlin wieder umplanen.
Noch weniger glücklich war sie mit dem Umstand, dass ich ihr keine genaue Lieferadresse angeben konnte.

Die Eingabe „Zützener Winkel“ bei GOOGLE-Maps erbrachte für sie als einzigen konkreten Anhaltspunkt das „Hotel zum Winkel“ in Zützen.

Als ich ihr sagte, das läge ganz in der Nähe und ich könne den Fahrer von dort aus telefonisch zu meinem Garten dirigieren, war sie erleichtert und notierte die Hotel-Adresse als Lieferadresse mit dem Zusatz, der Fahrer würde mich eine halbe Stunde vor Ankunft dort kontaktieren.

Hier folgt nun noch die oben versprochene Ergänzung der verbesserungswürdigen Kundenbetreuung der „FILCLAIR SERREN INDUSTRY“:

Nach diesem Telefonat mit der Firma POPPEN erhielt ich ca. eine halbe Stunde später einen weiteren Anruf auf meiner Arbeitsstelle.

Da ich beim eiligen Verlassen meines Arbeitsplatzes den Namen des Anrufers nicht sondern nur irgendwas mit „Folientunnel“ verstand, nahm ich an, es sei wiederum ein Mitarbeiter der Firma POPPEN am anderen Ende, um noch etwas mit mir abzuklären. Als ich nebenbei erwähnte, das ich vor kurzer Zeit mit einer Kollegin gesprochen habe, verwirrte das den Mann, was mich wiederum irritierte. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich erkannte, dass es sich um einen Vertreter der Firma NITSCH handelte, der sich nach zwei Monaten erkundigen wollte, ob ich ihr Angebot erhalten hätte.

Paprikapflanzen im neuen Folientunnel

Am Montag, dem 6. Mai, sollte das einmalige Ereignis stattfinden: Die Lieferung des Folientunnels der Firma POPPEN.

Mein Sohn war pünktlich zu Stelle und so harrten wir der Dinge, die da gegen 19 Uhr kommen sollten.

Doch sie kamen nicht. Kein Anruf kam, kein Lieferfahrzeug, nichts.

Hmmh. Als auch um 21 Uhr nichts passiert war, begannen wir zu rätseln: „Was konnte schief gelaufen sein?“

„Hatte man dem Fahrer vielleicht eine fehlerhafte Telefonnummer mitgegeben und der Fahrer konnte nach Feierabend niemanden mehr in seiner Firma erreichen oder hatte man die Lieferung gar kurzfristig per Email verschoben?“ Ich konnte diese Möglichkeit nicht prüfen, da ich im Garten nicht auf meine Emails zugreifen kann.

Ich hätte auch selbst bei der Firma POPPEN anrufen können; aber auf diesen Gedanken kam ich nicht.

Tja. Irgendwann gingen wir des Wartens müde ins Bett.

Mitten in der Nacht wachte ich auf: „Verdammt, ich hätte doch wenigstens mal zu dem Hotel fahren können!“, schoss es mir durch den Kopf, „Wenn dem Fahrer nur die Telefonnummer fehlt, sollte er doch dort sein! Warum bin ich nicht früher auf diesen Gedanken gekommen?! Verdammt.“

Früh um 8 klingelt mein Handy. Mein Untermieter in Berlin meldet, er sei zufällig ans Telefon gegangen und habe einen Anruf der Firma POPPEN entgegen genommen: Der Fahrer stünde am Hotel, könne mich aber nicht erreichen.

Ein paar Minuten später klingelt mein Handy erneut: Der Fahrer. Hat nur meine Festnetznummer, hat mich dort (natürlich) nicht erreichen können, hat mich vergeblich gesucht und letztendlich im Hotel übernachtet.

Am vorhergehenden Abend war es kalt, regnerisch und windig; jetzt scheint die Sonne und alles wird gut.

Eine Stunde später liegt der Folientunnel in Einzelteilen in meinem Garten.

Einzelteile eines Folientunnels, links die vier Stützstreben, hinten restliche Tunnelbögen

Der Fahrer drückt mir die doppelseitige Aufbau-Anleitung in die Hand, gibt noch ein paar Tipps und fährt zum nächsten Lieferort.

Später, wieder zuhause angekommen, finde ich Emails vom Fahrer und von Firmanangehörigen, die um dringende Rückmeldung bitten: Ansonsten führe mein Gewächshaus zurück an seinen Ursprungsort.

Beinahe wäre das Projekt also gescheitert.

Welche Probleme es beim Aufbau des Tunnelgerüsts gab

Nach dieser kleinen Planabweichung und einem ausgiebigen Frühstück wurde in die Hände gespuckt: Bis um 15 Uhr sollte der Tunnel stehen, dann wollte mein Großer gern wieder nach Berlin zurück.

Nachdem wir den Bauplatz grob vermessen hatten, fiel mir auf, dass der Auswurf eines Grabens, in dem die Folie des neuen Tunnels versenkt werden muss, den Graben des anderen Tunnels auffüllen würde; denn dieser steht in seiner direkten Nachbarschaft.

Das Tunnelgerüst, stehengeblieben vom letzten Jahr (6. April 2019)

Ich hatte im Herbst nur dessen Folie abgenommen, das Bogengerüst aber stehen gelassen.
Nun dachte ich, dass es schnell gemacht sei, die Folie wieder aufziehen, bevor wir die neuen Gräben ausheben würden.

Der alte, neue Folientunnel Marke „Eigenbau“ am 29. Oktober 2018, kurz vor Abnahme der Folie

Leider mussten wir auch bei diesem Tunnel die Gräben nahezu vollständig wieder von Erde befreien, die inzwischen hineingerutscht war. Auf einer Seite hatte ich außerdem den Graben im Vorjahr nur halb so tief wie eigentlich notwendig ausgehoben.

Bis wir diese Vor-Arbeiten endlich erledigt hatten, war schon ein Teil des Tages und unserer Kräfte dahin.

Der „alte“ Tunnel ist wieder mit Folie bespannt und der neue steht schon virtuell

Nun ans eigentliche Werk.

Wir verlegten die so genannten Untergurte; das sind die vier Rohre, je sechs Meter lang, die an den beiden Längsseiten auf dem Boden aufliegend den Tunnel unten begrenzen und auf deren Zapfen die Giebel und Tunnelbögen gesteckt werden.

Zapfen zum Aufstecken der Tunnelbögen

Anker (unten) und Zapfen (oben): Ein Rohr, das am Untergurt-Rohr angeschweißt ist

Das untere, zusammengepresste Ende des Anker(rohr)s

Sie besitzen neben den Zapfen (oben) in bestimmten Abständen ca. 50 cm lange Verlängerungen, so genannte „Anker“, die in bestimmtem Winkel in den Boden getrieben werden müssen, damit die Tunnelbögen exakt auf die Zapfen gesteckt werden können; die Zapfen müssen nämlich wegen der Tunnelbogenrundung ganz leicht schräg stehen.

Untergurt mit Anker

Der Fahrer hatte zwar erwähnt, dass man zuerst die Gräben ausheben und an den Stellen, an denen die Anker sitzen, besondere Vertiefungen schaffen solle, damit es keine Probleme gäbe.

Da wir keine Vorstellungen hatten, wo genau das Problem zu verorten sei, versuchten wir zuerst, die Anker einfach in den Boden einzuschlagen. Das ging bei meinem weichen und steinfreien Gartenboden ziemlich einfach – wir konnten sie sogar ohne großen Kraftaufwand in den Boden drücken – und wir freuten uns schon mächtig über den zügigen Fortgang unseres Bemühens – bis wir den ersten Tunnelbogen aufsetzen wollten.

Das ging nur mit Mühe; denn die Zapfen der Untergurte standen nicht im richtigen Winkel nach innen.

Mein starker, durchtrainierter Sohn wollte ein wenig Gewalt anwenden, um die Teile zusammenzufügen (was möglich ist). Ich hielt ihn aber davon ab aus Angst, meine Wertanlage könnte durch die entstehenden Spannungen auf Dauer in ihrem Wert gemindert werden.

Als wir versuchten, probehalber die Giebel aufzusetzen, mussten wir außerdem feststellen, dass es keine gute Idee war, einen Tunnelbogen als Maßstab genommen zu haben: Wir hatten ihn benutzt, weil er sich leichter als ein Giebel zu zweit bewegen ließ; aber er lässt sich auch ohne Mühe breiter ziehen oder zusammendrücken.

Die Giebelbögen sind unten mit einem Querholm verbunden und haben damit eine feste Breite; nur sie sind als Maß zu gebrauchen.

Klüger geworden zogen wir die Untergurte wieder aus der Erde und drückten sie nach Giebelmaß erneut in den Boden. Doch wieder ließen sich weder Giebel noch Tunnelbögen widerstandlos auf die vorgesehenen Zapfen stecken.

Anker vorn am Giebel (direkt dahinter ein zusätzlicher Zapfen für den ersten Tunnelbogen)

Nun war guter Rat teuer.

Mein Sohn wollte es weiter mit seiner Kraft versuchen. Ich dagegen wollte nun die Gräben ausheben und damit den Widerstand des Erdreichs gegenüber den Ankern vermindern. Ich hoffte, dass der Druck der Bögen dann ausreichen würde, die Anker in die entsprechende Winkelstellung zu bewegen

Nun hieß es zwei Gräben zu graben, 40 Zentimeter tief, 20 Zentimeter breit und jeweils 12 Meter lang.
Dass bedeutete: Immer schön gleichmäßig arbeiten, gleichmäßig ein- und ausatmen, Spatenstich für Spatenstich.
Hier zahlte sich das Krafttraining meines Sohnes aus. Ohne ihn hätte ich das niemals geschafft.

Mein ältester Sohn bei der Arbeit

Als wir mit den Gräben fertig waren, bewegten sich die Anker aber immer noch nicht in den notwendigen Winkel, die Tunnelbögen ließen sich immer noch nicht ohne Gewaltanwendung aufstecken.

„Wir müssen den Graben an den Stellen, an denen die Anker sitzen, noch ein Stück vertiefen, bis die Anker vollkommen frei liegen; dann können sie sich nach außen bewegen“, war meine Meinung.
Obwohl mein Sohn nicht wirklich überzeugt war, ließ er mich diese Idee umsetzen. Und tatsächlich: Kaum war ein Anker frei, bewegte sich seine Spitze knapp 10 Zentimeter nach außen.

Ein feiner, ziemlich perfekter Graben

Auch auf der anderen Seite sieht das gut aus

Tatsächlich rutschten die Bögen nun wie geschmiert auf die Zapfen. In Nullkommanix hatten wir die Giebel und alle Bögen auf die Untergurte gesteckt.

Das Tunnelgerüst steht!

Weil wir den Hinweis in der Anleitung beachtet hatten, dass die Gewindebolzen an Untergurten und Giebeln in den Gewächshausinnenraum gerichtet sein müssen, war es nun kein Problem, Giebel und Untergurte mit Hilfe der vier Stützstreben zu verbinden.

Die stabilisierende Verbindung von Giebel und Untergurt

Ich weiß nicht, ob es mir zu diesem Zeitpunkt schon auffiel oder erst, als ich die Folie am Giebel bzw. an dem Bogen direkt dahinter befestigen wollte: Diese Verbindung der Untergurte mit dem Giebel verhindert meinen Plan, den Giebel abnehmen zu können.

Obwohl mir die Firma POPPEN sofort die benötigten Schellen und Schrauben zukommen ließ, um die Streben an den ersten Tunnelbögen befestigen zu können, bin ich von meinem ursprünglichen Plan nicht mehr wirklich überzeugt: Ohne den Giebel leidet die Stabilität des Tunnels doch erheblich; es fehlt eine Verbindung der Untergurte, wenn die Giebel entfernt werden.

Als wir die Stützstreben befestigen wollten, trat ein letztes Manko zutage: Man hatte die Gewindebolzen ordentlich mit Rostschutzfarbe eingepinselt; die Muttern ließen sich deshalb nur unter allergrößter Kraftanstrengung abdrehen.

Es war eine mordsmäßige Kraftanstrengung nötig, um die Muttern erst einmal vom Gewinde abzudrehen

Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Doch dann waren wir am Ende unserer Kräfte angelangt; außerdem war es längst Zeit für die Heimfahrt meines Ältesten. Der Folienüberzug musste warten.

Um 18:07 Uhr waren wir am Ende, aber siegreich

Der Tunnel wird mit Folie bezogen

Kommen wir zum Schlussakt, dem Folienüberzug.

Dieser fand erst am folgenden Wochenende unter Zuhilfenahme weiterer Helfer statt. Meine beiden Jüngsten sowie einer ihrer Freunde wurden zwangsverpflichtet, mir zur Hand zu gehen.

Meine Kolonne „Helferlein“, angenehm beschäftigt

Ich hatte die 21 Meter lange Folie, die für den 15 Meter langen Tunnel inklusive der Giebel vorgesehen war, auf ca. 12,50 eingekürzt.

Wir legten sie nun, nur einmal auseinandergeschlagen, der Länge nach neben dem Tunnelgerüst aus, nahmen jeweils eine Ecke und zogen diese über das Gerüst.

Mit Hilfe eines Stuhles konnten wir, mein größter Sohn und ich, die Folie über den 2,40 Meter hohen Giebel auf die andere Seite ziehen. Das ging relativ einfach, vor allem, weil es nicht sonderlich windig war.

Auch der neue Tunnel ist mit Folie bespannt

Wir versuchten die Folie so weit zu ziehen, dass ein gleich langes Stück auf beiden Seiten in den Gräben lag. Das ist uns leider nicht ganz gelungen: Die Folie sitzt ganz leicht schief und auf der einen Seite liegt ein längeres Stück im Graben als auf der anderen.

Das fiel mir aber erst auf, nachdem ich auf der (längeren) Seite schon reichlich Erde auf die Folie geworfen hatte, die im Graben eingefaltet lag, zu viel, um diesen Fehler schnell zu korrigieren: Meine Söhne lamentierten – und meine Lust war auch nicht mehr allzu groß.

Die Folie auf der gegenüber liegenden Seite reichte gerade noch, sie so weit mit Erde zu beschweren, dass sie nicht beim ersten kräftigen Windstoß aus dem Graben gerissen wird.
Den Rest der Erde schaufelte ich am folgenden Wochenende in die Gräben.

Graben gefüllt und mit Kartoffeln bepflanzt (3. Juni 2019)

Der ungleichmäßige Folienüberzug gefährdet zwar meinen Plan, den Tunnel die nächsten vier, fünf Jahre nicht mehr anzurühren; aber wer weiß: Im nächsten Jahr habe ich neue Kraft getankt und bestimmt auch wieder neue Ideen.

Ich werde weiter berichten.

Die Folie mit Klemmschläuchen befestigen

Hier wollte ich den Bericht enden lassen, als mir einfiel, dass etwas Wichtiges noch fehlte: Die Befestigung der Folie am Tunnelgerüst.

Hierzu werden „Klemmschläuche“ verwendet. Das sind aufgeschnittene Druck-Schläuche von mindestens einem Meter Länge, die es auch in jedem Baumarkt gibt, nur eben nicht aufgeschnitten. Ich hatte sie bei meinen anderen Tunnelprojekten auch schon verwendet – nur eben selber der Länge nach aufschneiden müssen.

Diese Klemmschläuche lassen sich nur mit großem Kraftaufwand auseinanderziehen und auf die Tunnelbögen mit der Folie drücken.

Befestigung der Folie am Giebel einem Stück „Klemmschlauch“

Zu Beginn habe ich den Schlauch immer ein Stück auseinandergezogen und über Folie und Bogenrohr gedrückt; dann wieder ein Stück weiter vorn den Schlauch auseinandergezogen, aufgedrückt und so fort.

Der aufgedrückte Klemmschlauch von der Tunnel-Innenseite aus betrachtet

Das geht auf Dauer sowieso nur mit Handschuhen, die aber nicht zu dick sein dürfen, da man sonst mit ihnen den Schlauch nicht auseinanderdrücken kann (man kann nicht in den Schlitz fassen); beim Loslassen des Schlauchs werden sie dann auch oft noch von diesem eingeklemmt.

Später hatte ich die Methode verbessert: Nachdem man den Schlauch aufgedrückt hat, zieht man nur eine Hand wieder aus dem Schlitz, fasst mit dieser ein wenig weiter vorn in die Öffnung, die noch durch die Finger der anderen Hand verursacht wird, und drückt den Schlauch weiter auseinander, indem man mit beiden Händen ein Stückchen vorrückt.
Dann kann man den auseinandergebogenen Schlauch mit dem Handgelenk einer Hand über Folie und Bogen drücken, eine Hand wieder herausziehen usw.

Bei diesem Verfahren muss man nicht jedes Mal die Finger in den Schlitz zwängen, um den Schlauch komplett auseinanderzudrücken.

Nun endlich stand der Tunnel so, wie ich mir das vorgestellt hatte, und ich konnte ihn mit den ersten Pflanzen füllen.

Mein neuer Folientunnel mit den ersten Pflanzen befüllt (31. Mai 2019)

Welche Probleme ich am POPPEN-Folientunnel sehe

Die „eingeschlossenen“ Giebel

Das größte Problem meines neuen Tunnels ist, dass der gesamte Tunnel mit nur einer Folie bezogen wird, d. h., dass die Giebel mit derselben Folie bedeckt werden wie die Tunnellänge.

Warum das so ist, ist mir ein Rätsel.

Besser wäre es meines Erachtens, wenn nur die gesamte Länge des Tunnels mit Folie bedeckt wäre und die Giebel getrennt mit Folienstücken oder besser noch durchsichtigen Kunststoffplatten verschlossen wären und zwar so, dass diese leicht anzubringen und zu entfernen sind.

Diese Platten könnten auch im unteren Bereich fest eingebaut sein, damit keine Kleintiere, wie Schnecken und Mäuse, in den „Heiligen Bezirk“ eindringen können; nur im oberen Bereich sollten sie im Sommer abzunehmen sein.

Tunnel ohne Frontverkleidung (31. Mai 2019)

Ich habe schon Ideen, wie sich das einfach bewerkstelligen ließe. Wenn ich es umgesetzt habe, werde ich ein Bild davon einfügen.

Den Hauptgrund für diese Änderung habe ich oben schon angedeutet: Im Sommer wird es im Folientunnel oft kochendheiß, wodurch die Pflanzen überhitzt und geschädigt werden können; deshalb sollte der Tunnel in den (Hoch-)Sommermonaten an den Stirnseiten offen sein, zumindest im oberen Bereich. Durch diese Öffnung kann die heiße Luft entweichen, die sich vor allem im First des Tunnels staut. Es entsteht genügend „Durchzug“ und so wird eine Überhitzung vermieden. Das ist zumindest all die Jahre bei meinen offenen Tunneln so gewesen: es sind nie Pflanzen geschädigt worden.

Nur in den Übergangs- bzw. Wintermonaten September bis Mai sollte der Tunnel verschlossen sein, um empfindliche Kulturen, wie Gurken und Melonen, vor Unterkühlung zu schützen oder allen „Insassen“ frühzeitig genügend Wachstumswärme zu verschaffen.

Auch die Türen sollten leicht und zweigeteilt sein sowie aus lichtdurchlässigem Material bestehen; dann hätten sie insgesamt weniger Gewicht und könnten bequemer herausgenommen werden.

Die Anker an den Untergurten

Als weiteres Problem an diesem Tunnel habe ich die so genannten Anker ausgemacht. Das sind die ca. 50 Zentimeter langen Rohrstücke, die unten an den Untergurten sitzen und die in die Erde getrieben werden müssen.

Meine Frage an die Herstellerfirma nach dem Zweck dieser Anker wurde so beantwortet:

„die Anker dienen dazu, dass sich das Gerüst beim Aufbau nicht verschiebt.
So lange Sie die Folie eingraben, können Sie diese auch abschneiden“

Wie kann sich das Gerüst verschieben, wenn die Giebel auf den Untergurten sitzen?
Müssen die Anker so lang sein, reichen nicht 10 Zentimeter lange „Ankerzapfen“, um ein Verschieben zu verhindern?

Aus meiner Sicht wäre es äußerst praktisch, wenn man zuerst die Untergurte verlegen, die beiden Giebel aufstecken und mit den vier Stützstreben sichern könnte; dann wäre der wichtigste Teil des Tunnels errichtet und man hätte das genaue Maß für die Gräben. So muss man zuerst ausmessen und graben und hoffen, dass der Tunnel dann passt.

Im jetzigen Zustand kann man die Giebel nicht auf die Untergurte stecken, weil diese wegen der Anker dann 50 Zentimeter über dem Boden „schweben“ würden.

Man muss also zuerst die Anker im Boden versenken, was wiederum nicht korrekt möglich ist, so lange man die Gräben nicht ausgehoben hat: Wie oben schon erwähnt, müssen die Anker nämlich in einem ganz bestimmten Winkel in die Erde getrieben werden, damit die Zapfen der Untergurte ganz leicht schräg stehen, um die Tunnelbogen-Rohre exakt darauf setzen zu können.

Mein POPPEN-Wandertunnel mit einem Haltesystem aus Wäscheleinen für Tomaten ausgestattet

Anlein-System en Detail (dazu wird es bei Gelegenheit noch einen detaillierten Bericht geben)

Falls die Untergurte tatsächlich verankert werden müssen, könnte das weitaus besser geschehen, wenn an Stelle der jetzigen Anker eine Öse säße, durch die man das (am Kopfende verdickte) Ankerrohr in den Boden einschlagen könnte.

Die Firma könnte das Problem der Zapfen, die bei der jetzigen Bauweise schräg stehen müssen, auch beheben, indem an die Tunnelbögen unten noch ein Stück senkrechtes Rohr angeschweißt wird.

Diese Änderung könnte auch sehr leicht dazu dienen, Tunnel mit senkrechten Wänden herzustellen: Die angeschweißten Rohrstücke müssten dann nur entsprechend lang sein.

Hier bliebe natürlich die Frage zu klären, ob die eingegrabene Folie einen solchen Tunnel bei stärkeren Winden genügend sichern kann. Einen Tunnel mit senkrechten Wänden aber zusätzlich mit Erdankern zu versehen, sollte kein unüberwindliches Problem darstellen (Erdanker im Innenraum neben den Untergurten eindrehen und sie anschließend mit den Untergurten verbinden).

Widersprüchliche Aufstell-Hinweise

Auch am mitgelieferten Blatt mit der Aufbau-Anleitung habe ich noch ein wenig herumzumeckern.

Ich halte dieses für unverständlich oder sogar für fehlerhaft formuliert.

Es heißt darin: „1. Untergurte parallel ausrichten… 2. Giebel auf Untergurtzapfen stecken… 3. Befestigungsgraben für Gewächshausfolie ausheben…“

Die Vorderseite der Aufbau-Hinweise

Die Arbeiten in der angegebenen Reihenfolge auszuführen, ist aber nicht möglich!

Man kann die Giebel nicht auf die Untergurtzapfen stecken, ohne die Anker der Untergurte in den Boden zu versenken; dazu müssen allerdings erst die Gräben ausgehoben werden.

Schlussworte

Nun aber Schluss! Der Tunnel steht und ich bin sehr zufrieden.

Dieser ausführliche Bericht soll vor allem allen genannten Firmen Hinweise auf Verbesserungen geben. Doch auch anderen Folientunnel-Freund*innen, die sich einen Hobby-Folientunnel der Firma POPPEN zulegen wollen, können hoffentlich von meinen Erfahrungen profitieren.