Die große Kartoffelschau
oder: Das Äußere und das Innere von 63 ungewöhnlichen Kartoffelsorten.
Mittlerweile baue ich über 100 verschiedene Sorten von Kartoffeln an. Von manchen haben die meisten Menschen noch nie etwas gehört oder gesehen; deshalb habe ich für meine Kleingartenkolonie in diesem Jahr eine Kartoffelausstellung veranstaltet, die ich jetzt hier und dauerhaft für alle zugänglich mache. Fotografien sind zwar nur ein müder Abklatsch der Wirklichkeit, aber besser als nix.
Schon im letzten Jahr hatte ich den Plan gefasst, den anderen Gärtner*innen der Kleingartenkolonie meine gesammelte Kartoffelvielfalt vorzustellen; doch der Fäulnis fördernde, letztjährige Sommer hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht: Bei vielen Sorten konnte ich gerade ein paar Pflanzkartoffeln retten; die paar Sorten, die einen Ertrag gebracht hatten, schienen mir der Ausstellung nicht wert.
In diesem Jahr war alles anders: Der Ertrag war bei allen Sorten überdurchschnittlich.
Das lag einmal an diesem Wahnsinnssommer, der einfach nicht enden wollte (will) – so wie der Winter – und der meinen Kulturen aufgrund des hohen Grundwasserstandes in meinem „Sumpfgebiet“ nicht geschadet hat.
Ein weiterer Grund war die Wahnsinnsanbaufläche, die ich in diesem Jahr mit Kartoffeln bestellt hatte: Neben meinem eigenen Garten konnte ich noch zwei Parzellen der angrenzenden Kleingartenkolonie nutzen; außerdem belegte ich noch drei Außenseiten meiner Folientunnel mit Kartoffeln, dort, wo die Folie in die Erde eingeschlagen wird.
Letztlich wurde der Ertrag auch von dem Rindermist gefördert, den mir ein Gartennachbar überlassen hatte und der zumindest für die ordentliche Düngung meines „Zweitgartens“ ausgereicht hat (wodurch ich sehen konnte, dass Dünger Kartoffeln außerordentlich gut tut, und ich in dieser Hinsicht bisher eher zu zurückhaltend war).
Die Vorsitzende*n meines Kleingartenvereins, in dem ich ja im Frühjahr durch die Übernahme meines dritten Gartens (Parzelle 63) auch Mitglied geworden bin, waren von meinem Vorschlag angetan und kündigten die Aktion in den dafür vorgesehenen Aushangkästen an.
Am 1. September baute ich also die 63 Sorten, die ich bisher in ansprechender Menge geerntet und in der Gartenhütte von Parzelle 63 zusammengetragen hatte, bei schönstem Sommerwetter auf und wartete auf Besucher…
…aber niemand kam. Am Abend traf ich zufällig meinen lieben Gartennachbarn H.; der musste dran glauben und sich alle Sorten anschauen. Der Besucherzähler sprang so wenigstens auf 1.
Am Sonntag öffnete ich außerplanmäßig – und hatte das Glück, dass meine neuen Nachbarn bei dem wunderschönen Wetter nicht untätig waren (nein, ich bin ihr neuer Nachbar, sie sind schon vierzig Jahre auf ihrer Parzelle und die einzigen, denen ich den Titel „Selbstversorger“ gerne und vollkommen zu Recht zugestehe; ich hoffe, sie und ihren Garten bei Gelegenheit hier auch einmal vorstellen zu dürfen).
Ich konnte sie (leicht) überreden, nicht nur einen Blick über den Zaun zu werfen, sondern auch einen Rundgang zu tun. Später wiesen sie noch eine Besucherin auf meine Kartoffelvielfalt hin, die ich dann auch ohne Mühe ebenfalls zu einer Betrachtung aus der Nähe animieren konnte (so spare sie den Weg nach Greiffenberg zum Pflanzkartoffeltag des VERN, den sie schon mehrfach verpasst habe, wie sie meinte).
Da ich die „Wartezeit“ sehr gut mit neuen Plänen, dem Wiegen und Fotografieren der Kartoffeln ausfüllen konnte, war ich am Abend nicht enttäuscht, sondern sehr zufrieden mit den vier Besucher*innen; ich wertete die Ausstellung als Erfolg.
Zwei Wochen später konnte ich noch einmal vier Besucher*innen persönlich begrüßen (ein paar weitere trauten sich während meiner Abwesenheiten trotz schriftlicher Aufforderung nicht in den Garten).
Und jetzt begrüße ich Dich.
„Hallo! Schön, dass Du hergefunden hast und Dich für Kartoffelsorten interessierst.
Ich führe Dich jetzt mal an allen Sorten vorbei; ich hoffe, Du hast Zeit und Nerven mitgebracht.
Überblick über 63 Kartoffelsorten
27 Sorten mit blauer (schwarzer, violetter) Schale
Zuerst zeige ich Dir die „Blauen“ (lila, violetten, schwarzen) Kartoffeln, meine Lieblinge, die ich vor zwei Jahren schon mit einem Beitrag bedacht habe.
Mittlerweile sind noch weitere (mehr oder weniger) blau-schalige Sorten hinzugekommen: Die Kartoffel-Genbank hat mir in diesem Frühjahr die „Blaue aus Finnland“ sowie die „Russische Schwarze“ in Form von je drei Knollen überlassen.
Außerdem habe ich vom „Kartoffel-Müller“ aus Ulm zwei Sorten mit den Phantasie-Namen „Badenser Blauhörnchen“ und „Eichenhofer Gelbe“ bekommen (woher er diese, ganz sicher „u(r/n)deutschen“ Sorten hat, wollte er mir nicht verraten).
Auch die Sorte „Double Fun“ habe ich von ihm; sie stammt aber aus einem „Werbe-Projekt“ des niederländischen Kartoffelzucht-Konzerns HZPC, das dieser 2016 unter dem Namen „WOW, Colorful Perupas®“ mit viel Tamtam auf der Berliner „Fruitlogistica“-Messe vorgestellt und vor allem an Feinschmecker-Restaurants gerichtet hatte.
Die „Perupa“-Sorten wurden (angeblich) durch Kreuzung mit südamerikanischen Kartoffelsorten gewonnen.
Brav wurde für die Nutzung der genetischen Ressourcen ein dortiges Projekt finanziert; aber wie das mit Werbung so ist: Ein kurzzeitiger Knalleffekt sorgt für Aufmerksamkeit, dann wird das Ganze vergessen…
Schon 2017 hatte ich von der Genbank die blaue Sorte „Herd Laddie“ (GBR 1908) erhalten. Beim erzgebirgischen Kartoffel-Vermehrer „Gündels Kulturstall“ hatte ich die Sorten „Fortyfold“ (England 1836), „Skerry Blue“ (Irland vor 1846) sowie „Edzell Blue“ (Schottland 1915 oder früher) bestellt und aus den Niederlanden fanden vom Spezial-Saatgut-Vermehrer „Vreeken’s Zaaden“ die violetten Sorten „Arran Victory“, „Bleue d’Auvergne“ und „Bleue de la Manche“ in meinen Garten.
Außerdem sind meinen Sämlingsaufzuchten noch drei hellblaue Sorten entsprungen.
Du musst Dir jetzt also 27 Sorten anschauen (unter dem Überblicksbild habe ich jeweils das Erstehungsjahr sowie den Lieferanten notiert, teilweise noch den Züchter).
Einige Sorten habe ich nicht aufgeführt, da sie sich von anderen Sorten nicht unterscheiden ließen: Es fehlen die „Vogtländische Blaue“ (2016, Genbank), identisch mit „Odenwälder Blaue“, „Bell’s Blue“ (2016, Genbank), identisch mit „Long Blue“ (2016, Genbank), „Arran Victory“ (2017, Vreeken’s Zaaden), nicht von „Bleue d’Auvergne“ (2017, Vreeken’s Zaaden) unterscheidbar, und „Skerry Blue“ (2017, Gündels Kulturstall), die für mich nicht von „Edzell Blue“ (2017, Gündels Kulturstall) zu unterscheiden ist.
9 Kartoffelsorten mit roter Schale
Als nächste stehen auf meiner Favoritenliste die rot-schaligen und rot-fleischigen Sorten (Du siehst, ich bevorzuge das Ungewohnte; deshalb bin ich ein ganz besonderer Fan von Sorten, die rotes Fleisch besitzen).
Nachdem ich die Sorte „Highland Burgundy Red“ im letzten Jahr durch die Fäulniskatastrophe verloren habe und deshalb nicht mehr vorstellen kann, zeige ich Dir in dieser Abteilung „nur“ neun Sorten.
Es fehlt die Sorte „Rosara“ (2014, Speisekartoffel von meinem Bruder); sie ist zu gewöhnlich und als moderne Sorte zu weit verbreitet; deshalb habe ich ihr keinen Platz in der Ausstellung eingeräumt, obwohl ich sie sehr gern habe. Auch die Sorte „Roter Erstling“ (2016, Biogartenversand) fehlt: Im letzten Jahr konnte ich drei Knöllchen retten, die mir in diesem Jahr zumindest so viel Ertrag gebracht haben, dass ihr weiterer Anbau gesichert ist; für eine Ausstellung hat er nicht gereicht.
13 Kartoffelsorten mit einer Schale, die rosa bzw. hell-orange oder beige zu bezeichnen ist
Die dritte Abteilung wird von Kartoffelsorten gebildet, die außen rosa-farben sind (manche mögen die Farbe auch als beige oder hell-orange bezeichnen); auch diese Sorten stehen bei mir hoch im Kurs.
6 Kartoffelsorten mit einer zwei-farbigen Schale
Die vierte Gruppierung umfasst die Sorten mit zwei-farbigen Schalen, d. h., ihre Schalen sind größtenteils gelb (ocker), haben aber mehr oder weniger große Flecken von blau oder rot, oft um die „Augen“ herum, die Ausgangsstellen der Keime.
In diese Gruppe habe ich auch den absoluten Star meiner Sammlung eingereiht, die „Deutsche Blaue“ („Tysk Blå“), die ich selbst aus Schweden eingeführt und im letzten Jahr schon ordentlich vermehrt hatte. In diesem Jahr sind aus den ca. 40 Knollen, die ich an drei verschiedenen Stellen ausgelegt hatte, über 10 Kilogramm geworden.
Ich hoffe ja noch, mehr Liebhaber*innen für sie zu finden, damit sie zum festen Sortiment des Hobby-Anbaus in Deutschland wird.
Also, wie sieht’s aus? Ein paar Mal könnte ich ein paar Knollen der „Tysk Blå“ abgeben.
Eine weitere Lieblingskartoffel befindet sich in dieser Gruppe und zwar die „Zeeuwse Bonte“. Von dieser Sorte hatte ich im Frühjahr 2017 von Vreeken’s Zaaden 20 Knollen bekommen: winzig klein, total verschrumpelt und mit langen Keimen. Die Ernte bestand dann im letzten Jahr aus ca. 10 Knöllchen, die ich allesamt für diesjähriges Pflanzgut überwinterte.
Die ersten Knollen, die ich in diesem Jahr ausgrub, waren wieder winzig klein. Ich wollte sie schon unter „Mini-Kartoffel“ einreihen, ihr aber 2019 noch eine weitere Chance geben, weil ich sie so hübsch finde.
Was habe ich aber für Augen gemacht, als ich den Ertrag der restlichen Pflanzen gesehen hatte: Sie kann auch normal groß werden! Leider hat die Menge noch nicht für die Ausstellung gereicht; deshalb gibt’s nur die anderen Zweifarbigen zu betrachten.
11 Kartoffelsorten mit einer „normalen“, gelben Schale
Die fünfte und letzte Abteilung bilden die gelb-fleischigen und ocker-schaligen Erdäpfel, die jeder kennt und gewohnt ist (isst). Sie fallen bei mir in die Rubrik „langweilig“; aber ein Sammler achtet auf Vollständigkeit – und handelt eben „aus dem Bauch heraus“, also rein irrational: So hat z. B. mein „Lieblingszüchter“, die Kartoffelzucht Böhm, vor allem die bevorzugten Gelben auf den Markt gebracht (so wie alle anderen deutschen Züchter auch).
Auch für die meisten anderen ocker-schaligen Sorten, die ich kultiviere, kann ich nur gefühlsmäßige Gründe anführen; ein paar habe ich in den Beiträgen „Genbankkartoffeln“ und „Kartoffel(vor)schau“ genannt.
In diesem Jahr habe ich beim Biogartenversand zugeschlagen und mir eine Anzahl bekannter und beliebter Sorten aus den 50er bis 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts angelacht (das musste jetzt mal sein).
Es fehlt die Sorte „Annabelle“ (2015, Speisekartoffel), die mir auch beinahe im letzten Jahr verloren gegangen wäre und die ich nun, so wie den „Roten Erstling“, wieder aufpäppeln musste. „Aquila“ (2015, Genbank) und „Ackersegen“ (2016, Genbank) waren nocht nicht geerntet.
Jetzt hast Du erst einmal wahnsinnig viele Bilder gesehen, aber noch nicht allzu viel über die Kartoffeln an sich erfahren; Du weißt also nicht, ob sie fest- oder mehlig-kochend sind und ob sich die „bunten“ Kartoffeln im Geschmack von den gewöhnlichen, gelben unterscheiden.
Tja, zur „Kochklasse“ könnte ich ja noch Angaben machen (ich habe immer noch fest vor, im „Kartoffel-Atlas“ alle Kartoffelsorten akkurat zu beschreiben), aber wie sie schmecken und ob sie Deinen Geschmack treffen, das kannst Du nur selbst feststellen, indem Du sie selbst im Garten anbaust oder durch Deinen Wunsch, sie kaufen zu wollen, eine Nachfrage schaffst, die dann Bio-Bauern in Deiner Nähe befriedigen können.
Vorgebliche Vielfalt: viele, falsche Sortennamen
Ich als Sammler plage mich derweil damit herum, mögliche Doubletten in meiner Sammlung zu erkennen oder gleichnamige als verschiedenartig zu enttarnen.
Im Moment habe ich den Verdacht, dass die folgenden, unterschiedlich benamten Sorten identisch sind:
„Arran Victory“ = „Bleue d’Auvergne“
„Skerry Blue“ = „Edzel Blue“
„Blauer Schwede“ = „Mesabi Purple“ = „Bleue de la Manche“ = „Blaue aus Finnland“.
Ich werde sie im kommenden Jahr direkt neben einander anbauen und außerdem versuchen, mir noch Knollen anderer Herkunft zu besorgen, um diesen Verdacht erhärten zu können (da die ersten beiden blau-schaligen Sorten jeweils vom selben Erzeuger kommen, können sie auch von diesen schon „zusammengelegt“ worden sein).
Auch das „Bamberger Hörnchen“ scheint mir mit der „Pink Fir Apple“ (oder Rosa Tannenzapfen“) benannten übereinzustimmen.
Bei „King Edward“ und „Trogs Lichtblick“ sowie „Professor Wohltmann“ und „Woudster“ werde ich auch im kommenden Jahr mal genauer hinsehen und mir einen Gesamteindruck der Pflanzen verschaffen müssen; ihre Knollen ähneln sich auf jeden Fall.
Dass die drei „Fortyfold“ genannten Sorten, die ich im Anbau habe, jeweils unterschiedlich sind, scheint mir auch ohne exakten Vergleichsanbau mehr als sonnenklar, zumindest ist das Aussehen der Sorte, die die deutsche Kartoffel-Genbank unter diesem Namen erhält, von den anderen beiden himmelweit entfernt.
Die beiden letzteren muss ich noch genauer untersuchen; sie sind sich zumindest ähnlich.
Viel mehr Sorten in den Ursprungsländern der Kartoffel
So, liebe*r Besucher*in, ich hoffe, der Rundgang hat Spaß und auf Kartoffel-Vielfalt neugierig gemacht. Ich würde mich freuen, wenn Du die eine oder andere Sorte mal probierst, vor allem natürlich probierst, sie anzubauen und zu vermehren.
Vielleicht hast Du auch Lust bekommen, Kartoffeln aus Samen zu ziehen, um Dir Deine eigene Lieblingssorte zu „züchten“. Das ist überhaupt nicht schwer; die meisten Kartoffeln, die aus Samen entstehen, sind interessant, lecker und bunt. Sie sind möglicherweise nicht so ertragreich und wohlgeformt wie die, von der agro-industriellen Pflanzenzüchtung erzeugten Kartoffeln – aber brauchen Freizeit-Gärtnerinnen und Hobby-Köche das?
Wer in meiner Ausstellung noch nicht genug gesehen hat, der kann noch das folgende Filmchen ansehen sowie ein paar Kataloge, in denen südamerikanische Landrassen („Papas nativas“) gezeigt werden, also Kartoffelsorten aus den Ursprungsländern der Kartoffel: Nur damit Du weißt, was alles möglich ist, welche gewaltige Vielfalt an Farben und Formen durch den industriellen Massenanbau auf die eine gelb-fleischige, ockerschalige, glatte, rund-ovale Knolle reduziert wurde.
Catálogo de variedades de Papa Nativa y de uso local en el estado Mérida, Venezuela
Catálogo de papas nativas de Nariño, Kolumbien
Cultivares de papas nativas Sierra centro del norte de Ecuador
Catalogo de variedades de papa nativa del sureste del departamento de Junin, Perú, 2017
Catalogo de variedades de papa nativa de Chugay, La Libertad, Perú (Spanisch, Englisch), 2015
Catálogo de variedades de papa nativa de Huancavelica, Perú, 2014
Papas Bolivianas, Catalogo de 100 variedades nativas, Bolivien
Catálogo etnobotanico de papas nativas de Norte Potosí y Oruro, Bolivien
Catálogo etnobotánico de papas nativas del Altiplano Norte de La Paz, Bolivien
Catálogo de variedades de papas nativas de Chile
Study of a collection of potatoes (Solanum tuberosum spp tuberosum L.) native of Chiloé (Chile) (die Bilder der einzelnen Sorten befinden sich am Ende dieser Doktor-Arbeit)
Hallo Jürgen,
habe leider erst heut diese Seite von dir entdeckt. Ich selbst baue bis 300 Sorten an und bin immer bestrebt Neues zu finden und natürlich mich auch auszutauschen.
Vieleicht können wir einmal Kontakt herstellen. Ich wohne im „kalten Vogtland – einer echten Kartoffelregion“ und bin Südamerikaspezialist. meine Tel.nr. 036645 359799
Im Herbst plane ich eine ganz große Kartoffelausstellung hier im Vogtland – mehr mal per mail oder mündlich! Gruß Steffen
Hallo Steffen, danke für Deinen Kommentar! Ich werde Dich die Tage mal kontaktieren, um mehr über Dich und Dein Projekt zu erfahren; es klingt sehr spannend.
Liebe Grüße, Jürgen
Moin von der Insel Pellworm, ich bin auch ein Kartoffel Fan und baue dieses Jahr 23 Sorten an , ich liebe die Vielfalt und das bunte Erscheinungsbild der Kartoffel, wir haben einen Bauernhof und daher habe ich genug Platz für meinen Anbau, im Herbst verkaufen wir die Kartoffeln an Feriengäste und einheimische Bevölkerung und das ist jedes Jahr spannend, dieses Jahr bin ich besonders gespannt auf die Eichenhofer Gelbe und auf die Schwarze Ungarin, ich freue mich auf einen regen Meinungsaustausch!
Hallo Astrid,
auch Dir vielen Dank für Deinen Kommentar!
Das ist natürlich nicht schlecht, wenn man Hobby und Geldeinnehmen verbinden kann (normalerweise frisst ein Hobby nur Geld).
Welche Sorten hast Du im Anbau und woher beziehst Du Deine Kartoffelsorten? Überwinterst Du Deine Pflanzkartoffeln selbst und welche Sorten verkaufen sich am besten?
Eine Menge Fragen. Ich hoffe, Du hast genügend Zeit für Antworten.
Viele Grüße auf die Insel
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich bin ja eher ein ungeduldiger Mensch und habe deshalb heute nach ca. 7 Wochen in der Erde die ersten „Pommern Rot“ ans Licht geholt. Sehr gute Qualität, natürlich noch nicht sehr groß, aber in „Drillingsgröße“.
Die Pflanze habe ich wieder in den Pflanzeimer gesetzt und warte dann die Vollreife ab.
Es bleibt also spannend.
Beste Grüße
Edith
Schöne Sammlung. Fand dich gerade auf der Suche nach Planzkartoffeln ‚Double Fun‘. Seit 2h am Telefon, noch immer nichts. Haben sie nicht, kennen sie nicht, können sie nicht an Privatleute verkaufen.
Eine Bemerkung; wenn schon dieser politischkorrekte Schreibweise hier hantiert wird, dann bitte NIE MEHR „Holländerin“ zu einer Niederländerin sagen. Das ist vielleicht unverständlich für euch Bayern und andere Preusen, jedoch für uns aus Groningen, Drenthe, Overijssel, Achterhoek, Gelderland, Limburg usw, die NICHT in Nord- oder Südholland wohnen, sehr wichtig.
Noch mehr interessante Sorten findest du bei http://www.vreeken.nl. Ton ist ein begeisterter Sammler!
Hallo Quintus,
danke für Deinen Hinweis auf die korrekte Bezeichnung für die Bewohner*innen des Vereinigten Königreichs der Niederlande (oder heißt es: der Vereinigten Königreiche?) Ich wusste das zwar und beachte das auch in der Regel, aber manchmal rutscht mir vielleicht doch die in Deutschland gängige Bezeichnung „Holland“ für die Niederlande raus (oder ich benutze sie der Abwechselung halber). Auf jeden Fall soll klar sein, dass auch die Niederlande aus mehreren Provinzen bestehen, von denen „Holland“ eben nur zwei umfasst.
Vreekens Zaaden kenne ich; von dort habe ich auch schon einige Kartoffelsorten bekommen.
Hat Kartoffel-Müller die „Double Fun“ nicht mehr? Ich habe sie letzes Jahr von ihm bekommen.
Falls Du die Sorte nirgendwo findest, sag’Bescheid, ich habe sicher noch ein paar übrig (obwohl ich „Double Fun“ in diesem Jahr ein wenig mehr vermehren will).
Beste Grüße
Jürgen
Lieber Jürgen,
hier sind Pflanzkartoffeln angekommen. Ich bin erschlagen von der Vielfalt, auch wenn es ja nur eine kleine Auswahl aus deiner Sortensammlung ist. Im Moment stehen sie im Hellen, aber nicht für lange, denn hier ist es schon fast soweit. Ich bin dann mal im Garten…
Die Hauptaufgabe für mich wird sein, die Ordnung zu bewahren. Es sind alle da, aber wo hab ich welche Sorte hingetan? Ich werde mich bemühen, und ich werde berichten.
Aber jedenfalls ein ganz großes DANKE, hier ist gerade eine alte Frau richtig glücklich. (und im Zimmer ist so einiges gekeimt…)
Liebe Astrid,
es freut mich, dass Du erst einmal glücklich bist und hoffe natürlich, dass sich dieser Zustand im Laufe des Jahres noch einige Male bei Gartenaufenthalten wiederholt; aber alt kannst Du nicht sein: Im Garten wird mensch nicht alt. Ein Garten ist doch das Paradies, in dem mensch ewig jung bleibt.
Apropos Ordnung: Ich versuche es in diesem Jahr mal mit weißen Fliesen, die ich mit den Sortennamen versehe und vor die jeweiligen Reihen stecke. Mal sehen, ob das hilft…
Beste Grüße
Jürgen
Wow, das ist wirklich beeindruckend. Schade, dass du nur so wenige Besucher hattest.
Ich finde übrigens, dass Rosa Tannenzapfen und Bamberger Hörnchen schon deutlich unterschiedlich sind. Die Schale der Rosa Tannenzapfen ist tatsächlich etwas rosa und die Schale der Bamberger Hörnchen ist eher gelb.
Die Blauen Schweden hatte ich dieses Jahr auch, da hatte ich mich bei dem Foto tatsächlich gefragt, ob die meinen Schweden ähnelten oder nicht. Die Schale sah so viel heller aus. Da meine Kartoffelernte nur sehr winzig ausgefallen ist (liegt am Platz), könnte ich dir immerhin das Angebot machen, von jeder der beiden jeweils 2 Knollen zu dir zu schicken. Beide Sorten stammen vom Bioland Hof Jeebel.
Hallo Krabunda,
schön, wieder von Dir zu lesen!
Hast Du die beiden Hörnchen-Kartoffeln mal nebeneinander angebaut?
Ich denke, die Knollenfarbe ist immer ein wenig anders, aber der Wuchs, die Blätter und so sollten schon unterschiedlich sein, wenn es sich um verschiedene Sorten handelt.
Da ich die „Bamberger Hörnchen“ in einem normalen Laden gekauft habe, kann ich natürlich nicht sicher sein, ob es sich tatsächlich um diese Sorte handelt.
Leider habe ich ja auch bei anderen Kartoffelsorten die Erfahrung gemacht, dass man sich auf die Namen nicht verlassen kann; da sind zu viele Fehlerquellen möglich.
Die hellere Schale Deiner „Blauen Schweden“ rührt möglicherweise von Silberschorf her; diese Sorte wird leicht von dieser „Krankheit“ befallen, besonders in trockenen Jahren.
Du kannst mir aber gerne die vier Knollen schicken; dann nehme ich sie in meinen geplanten Sortenvergleich „Blauer Schwede“ auf (meine Adresse findest Du im Impressum.
Wenn Du Interesse an irgendwelchen Sorten hast, musst Du es nur sagen (schreiben) – bis jetzt habe ich Pflanzkartoffeln im Überfluss (und wenn der Winter keinen Ärger macht, hoffentlich auch noch im Frühjahr).
Wenn Du helfen würdest, die „Deutsche Blaue“ zu erhalten und zu verbreiten, würde ich mich ganz besonders freuen!
Ich hoffe, Du hast Dich von dem „Trauerspiel“ Deines Gartens erholt und blickst optimistisch in die Zukunft: Neues Jahr, neues Glück.
Wir werden sehen…
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich meinte, meine Blaue Schweden hat eine dunklere Schale als deine (wenigstens nach dem Foto zu urteilen, aber das kann ja täuschen). Von Kartoffelkrankheit war dieses Jahr nichts zu sehen. Die Bamberger Hörnchen und Rosa Tannenzapfen hatte ich nicht zusammen im Anbau, die Hörnchen waren vor zwei Jahren in meinem Garten. Passend zu der Kartoffelsorte könnte ich dir noch die Buschbohne Bamberger Blaue schicken, falls du Interesse hast. Ich mache demnächst mal einen Umschlag fertig, denn bei mir haben die Knollen vermutlich nicht die richtigen Lagerbedingungen, außerdem wären es die ersten Knollen, die ich zu überwintern versuche.
Welche Kartoffeln schmecken denn am Besten? Die würde ich gern nehmen, die Deutsche Blaue ist auch interessant und die „Rote Hörner“. Die Sorte sieht einfach irre aus.
Ja, und das Trauerspiel … das Einzige (neben Obst) was wuchs, waren die Ringelblumen. Sehr hübsch, aber so viel Salbe könnte ich nicht brauchen. Ich überlege gerade, den Schrebergarten in unseren Hausgarten umzuziehen. Da habe ich zwar nicht ganz so viel Platz wie im Schrebergarten und viel zu viel Schatten, dafür aber jede Menge Dachflächen, um Regenwasser zu sammeln, einen kurzen Weg für die Pflege der Pflanzen und der Aufwand für den Garten verringert sich insgesamt, denn bei uns steht für Ende Oktober Nachwuchs an und ich muss schauen, wie ich meine freie Zeit (vermutlich nur noch Minuten) dann einteilen kann.
Liebe Grüße, Yvonne
Hallo Yvonne,
das ist ja eine Frohe Botschaft! Ich drücke die Daumen!!
Die „Bamberger Blaue“ nehme ich liebend gern, ich hoffe, sie hat blaue Hülsen (so wie die Stangenbohne „Blauhilde“); aber das ist zweitrangig, denn an Buschbohnen habe ich bisher nur die schwarz-bohnige „Telstar“.
Tja, mit dem Geschmack ist das so eine Sache, der ist so verdammt subjektiv. Ich finde, dass die meisten Kartoffelsorten sich im Geschmack nicht sonderlich unterscheiden; deshalb richte ich mich da eher nach der Schalen- und Fleischfarbe und einem undefinierbaren Gefühl sowie nach ihrem guten Gedeihen in meinem Garten.
Vielleicht schicke ich Dir einfach mal ein paar Sorten im Frühjahr und Du schaust selbst, mit welchen Du Dich anfreunden kannst.
Was die Überwinterung von Deinen Kartoffeln betrifft, könntest Du mal meine Idee des recht tiefen Vergrabens testen: ein paar Kartoffeln mit Erde in einen Blumentopf tun und diesen dann ungefähr spatentief in den Erdboden versenken, vielleicht noch irgendein Stück Draht obendrauf, damit die Mäuse auch sicher nicht rankommen.
Falls Du dazu noch Zeit und Kraft hast…
Liebe Grüße
Jürgen